Ich wünsche euch von Herzen ein frohes Neues Jahr und einen guten Start in 2016.
Das alte Jahr habe ich mit ein paar kleineren Touren beschlossen, das Wetter war ja sehr mild und es regnete kaum. Auf unserer letzten Ausfahrt ließen Paul und ich uns allerdings von der strahlenden Sonne hinters Licht führen. Wir froren die letzten Kilometer auf der Heimfahrt entsetzlich, da war es gut, dass wir noch eine zusätzliche Fleecejacke dabei hatten. Kaum ging die Sonne unter, war der Schatten doch ganz schön frisch.
Und so beendete ich das Fahrradjahr mit einer alten Gewohnheit, womit ich euch schon früher schon amüsiert habe. Fast zwei Jahre lang habe ich es geschafft! Und nun musste ich beim Durchwühlen meines Korbes feststellten, dass ich nur einen Handschuh finde!
Alles an einem Ort
Als ich endlich so weit war, dass ich halbwegs anständige, anschaubare Körbe flechten konnte und mit meinem ersten schönen Exemplar stolz nach hause kam, nahm Paul ihn sofort in Beschlag und verkündete, dass er perfekt wäre für unser Fahrrad-Zubehör-Kleinkram. Diverse Mützen, Schals und unterschiedliche Handschuhe (dünne, für die Übergangszeit, Windstopper und ganz dicke) waren immer schon der Anlass für wilde Wühlereien in Schubladen, unterbrochen von Rufen
“Hast du meine Windstopperhandschuhe gesehen?” – Antwort-
“Nein, nicht die; die roten, die passen besser…” -Antwort-
“Aber du hast sie doch als letztes in der Hand gehabt…?”,
was unseren Start immer mehr verzögerte. Einer kramte angestrengt in einer von vier Fahrradtaschen, während der andere vier Mal die Treppe hoch und runterrannte, um die Schubladen zu durchforsten.
Nun also diente mein erster vorzeigbarer Korb als Behälter für all das, damit es an einem Platz wäre. Das ist jetzt echte Zeitersparnis, nur noch den Korb umkippen, um dann Stück für Stück jedes Teil einzeln wieder hineinzulegen. Dabei hält man irgendwann das gesuchte Teil in der Hand. Super! Manchmal lasse ich mich dazu hinreißen, den Korb zu durchwühlen, weil ich glaube, das ginge schneller, aber dabei finde ich garantiert nur einen Handschuh und die falsche Mütze.
Tja, vor dieser letzten Ausfahrt also, suchte ich meine dicken Windstopperhandschuhe. Die dünnen Handschuhe habe ich tatsächlich seit meinem letzten Artikel darüber immer als Paar beisammen, das verdanke ich sicherlich der Möglichkeit des Zusammenklickens (die finde ich dann auch sogar beim Wühlen im Korb ganz schnell).
Nachdem ich jedes einzelne Stück in den Korb zurückgelegt hatte, blieb nur ein Handschuh übrig. Verflixt! Fünf Mal wiederholte ich das Ganze, dann hatte ich erstens keine Geduld mehr und zweitens schob sich mein intelligentes Denkvermögen über die aufwallende Wut.
Da ist kein zweiter Handschuh und wird auch nicht magisch einfach beim sechsten Mal Korbauskippen und Einsortieren wieder erscheinen.
Also, ich finde mich damit ab, es ist wieder passiert. Fast zwei Jahre lang ging alles gut, ich hatte mir eingebildet, dem Problem entwachsen zu sein. Aber Moment mal, das stimmt doch nicht ganz? Erst letzten Winter schrieb ich doch den Artikel “Unfreiwillige Winterpause”. Da brauchte ich meine dicken Windstopperhandschuhe ja gar nicht. Wahrscheinlich war der eine da schon verschwunden gewesen.
Aber zum Glück sind in meinem Korb noch ein zweites Paar dicke Windstopperhandschuhe. Nicht die, die ich am liebsten mag, aber immerhin kann ich bei fünf Grad Celsius doch losfahren. Da ich sie so selten nutze, sind auch beide Handschuhe auffindbar, ich hatte sie ja bestimmt nur deswegen gekauft, damit ich welche hätte, für den Fall, dass die anderen nicht komplett wären. Nun muss ich schleunigst wieder ein Paar kaufen, damit ich wieder welche in Reserve habe, falls einer verloren geht…Damit füllt sich dann wieder der Korb, und ich muss noch mehr einsortieren, wenn ich den Inhalt auskippe. Denn ich bringe es einfach nicht über mich, den einzelnen Lieblings-Windstopper-Handschuh zu entsorgen, man weiß ja nie, vielleicht taucht der Partner doch noch irgendwann plötzlich wieder auf. Nämlich dann, wenn diese Wichtel, die mir immer meine klauen, mal wieder einen zurücklegen.
Mit einem Fuß wie aus Entenhausen
Das neue Jahr habe ich auch mit dem Thema zweier Singles begonnen: Paul und ich haben beide je ein Paar schwarze Leguano Barfußschuhe, die auch im Winter hervorragend zu tragen sind und für warme Füße sorgen (wenn euch das Thema interessiert, schreibt einen Kommentar, dann berichte ich gerne über meine Erfahrungen mit diesen außergewöhnlichen Schuhen). Ich musste mit dem Auto irgendwohin fahren und war etwas in Eile. Schnell zog ich die beiden “Socken” an und stieg ein.
Beim Aussteigen fand ich meinen rechten Fuß irgendwie merkwürdig, etwas störte mich da an den Zehen. Als ich hinuntersah, entdeckte ich, dass der Stoff an meinen Zehen einige Zentimeter abstand und nicht ausgefüllt war. Das schlabberte jetzt bei jedem Schritt und weil die Sohle aus schwererem Kunststoff besteht, zog es den Stoff immer nach hinten. Darüber hinaus sah es auch noch total blöde aus.
So lief ich dann herum, mit einem passendem am linken und einem zu großen Schuh am rechten Fuß und da die Leute sowieso oft auf meine Füße schauen, weil sie es so lustig finden, dass ich “in Socken” aus dem Haus gehe, blieb mein Clownauftritt natürlich nicht unentdeckt. Da hilft nur tief einatmen, Rücken gerade, Kopf nach oben und das Selbstbewusstsein ankurbeln.
So ähnlich war das bei meinen ersten Ausflügen mit dem Liegerad Grasshopper damals auch, als alle VerkehrsteilnehmerInnen schmunzelnd zu mir schauten und beobachteten wie ich wackelnd an der Ampel anfuhr – mit Hundekörbchen auf dem Gepäckträger.