Das lange Wochenende habe ich dem “Kettwiesel Evo” gewidmet, das mir Hase Bikes direkt nach Hause geschickt hat.
Der Aufbau war einfach, aber das kann ich natürlich einfach so behaupten, weil nicht ich diejenige war, die Hand anlegte, sondern Paul. Als Ingenieur ist für ihn alles logisch und selbstverständlich erkennbar, da bin ich froh, wenn ich mich erst gar nicht bemühen muss.
Sowieso möchte ich ganz gerne einmal öffentlich den Einsatz meines Mannes würdigen! Er liest das zwar nicht, aber die Lorbeeren für das tolle Filmmaterial, das bei den Besuchen in zwei Werken von Liegeradherstellern zustande gekommen ist, darf ich nicht für mich alleine einheimsen. Den ganzen Tag trabt Paul mit der Kamera hinter uns her, gibt Anweisungen und Tipps für bessere Hintergründe, wie ich mich mit meinen Interviewpartnern am besten zusammen präsentiere und meist kann er nicht, wie ich, zwischendurch mal sitzen, sondern muss stundenlang stehen. Ich weiß, dass er all das nur mir zuliebe macht, weil ich so viel Freude daran habe und er mich unterstützen möchte.
Die erst Fahrt mit dem Kettwiesel war schon ein tolles Erlebnis. Anfangs quietschte es zwar, aber das legte sich nach einigen Kilometern wieder. Der Motor kam gleich auf den ersten Metern zu vollem Einsatz und zog kräftig bergauf. Natürlich war ich sehr mit dem Umgang des Liegedreirads beschäftigt. Schalten, Display und die neuen Dimensionen hielten meine Konzentration in Bann. Ich bin deswegen noch ein wenig zurückhaltend mit einer Beurteilung, denn ich muss mich erst an das “Kettwiesel Evo” gewöhnen.
Heute und morgen kommt das Trike beim Einkaufen zum Einsatz und jetzt traue ich mich auch die zum Trolley umwandelbare und wunderbar geräumige Tasche abzunehmen und wieder anzubringen.
Noch ungewohnt: Delta
Die Deltaform ist sehr angenehm, nun erfahre ich genau das, was ich mir in der Theorie nicht so richtig vorstellen konnte: Das Liegedreirad liegt ruhiger auf der Fahrbahn. Ich habe bemerkt, dass ich bei der Fahrt durch den Wald keinem einzigen Loch oder starker Unebenheit mehr ausweiche, weil es einfach nichts ausmacht, darüber zu fahren. Natürlich hilft die ausgezeichnete Federung kräftig mit.
Am Samstag spürte ich etwas, das ich nicht mehr fühlte seit ich Liegerad fahre: Mein Hintern tat mir weh! Da war ich erst mal ein bisschen enttäuscht, weil doch der Sitz von Hase Bikes so außerordentlich gemütlich aussieht. Ich hatte den Verdacht, dass ich das Problem selbst verursacht habe könnte.
Am Sonntag nahmen Paul und ich uns ausreichend Zeit, um Feineinstellungen für die Beinlänge und v.a. am Sitz vorzunehmen. Neigungswinkel der Rückenlehne, Straffen des Stoffes usw. machten sich bei der folgenden Tour bemerkbar. Jetzt ist der Sitz so komfortabel, wie ich es erwartet hatte.
Mein erster Eindruck
Wenn du erst mal auf einem Liegedreirad in Deltaform sitzt, kommt es dir gar nicht so lange vor wie beim Betrachten von außen. Die Wendigkeit ist enorm. Du kannst fast auf der Stelle im Kreis zirkeln. Das um-die-Kurven-Flitzen macht extrem viel Spaß und ist kippstabil. Die hohe Sitzposition gefällt mir erstaunlicherweise sehr gut.
Beim Lenken muss ich etwas kräftiger bei der Sache sein als ich es gewohnt bin, dafür ist aber das Liegedreirad allgemein sehr ruhig und gleichmäßig im Fahrverhalten.
Wenn du dieses Blog schon eine Weile kennst, weißt du, dass ich geräuschempfindlich bin. Der Shimano Motor ist teilweise lauter als ich es bisher kenne. Er macht aber nicht durchgehend dieses Geräusch, so dass er mich nicht sehr irritiert. Deswegen bekommt die Schaltung jetzt schon einen dicken Pluspunkt von mir, weil das Ticken beim Ausrollen leise und dezent ist, was den Genuss beim Bergabfahren für mich noch erhöht.
Hast du Fragen zum “Kettwiesel”? Ob Funktionalität, Ausstattung oder Fahrgefühl – bestimmt decke ich nicht alles, was für dich relevant ist, ab.
Jetzt wechsle ich erst mal von der Theorie in die Praxis und radle mit dem “Kettwiesel Evo” zum Laden. Ich halte dich auf dem Laufenden!