Test Scorpion Plus – mittlere Sitzhöhe

 

Nach dem ganz hohen Scorpion Plus gab mir HP Velotechnik auch noch ein Scorpion Plus mit nach hause, auf dem man nicht so hoch sitzt. Eine Woche lang testete ich das flotte Liegedreirad und hatte mich am Ende fast verliebt.

 

Auf dem Weg zu meinen Eltern liegt Kriftel. Da bot es sich an, mein Testrad selbst abzuholen und da ich auch noch ein Scorpion fs 26 S-Pedelec ausprobieren wollte, brachte ich gleich zwei Schätze aus der Liegeradmanufaktur mit zu meinem Besuch.

S-Pedelec auf dem Dach

S-Pedelec auf dem Dach

 

Das S-Pedelec war ein Wunsch von Paul, da er dieses bis zu 45 km/h schnelle Gefährt ausgiebig im Alltag testen wollte – die ersten Eindrücke auf kurzen Strecken hatten ihn fasziniert.

Ich freute mich auf schöne Ausflüge mit meinen Eltern und es wäre doch sehr schade gewesen, das S-Pedelec herumstehen zu lassen, so dass ich meinen Bruder spontan zu einer Trike-Tour einlud. Der nahm freudig an und war schon gespannt, denn das sollte seine Premiere auf einem Liegedreirad werden. Auf einer abgelegenen Straße wies ich ihn kurz ein. Als er drei Sekunden darauf schon nicht mehr zu sehen und nur noch das Echo seines Jauchzens zu hören war, zweifelte ich als fürsorgliche ältere Schwester ein wenig, ob das klug gewesen war.

 

Justus auf S-Pdelec

 

Natürlich raste mein 27jähriger Bruder mit vollem Tempo die Straße hoch und runter, testete dabei aus wie kippstabil das Scorpion war, indem er wilde Schlangenlinien fuhr und lachte dabei vergnügt. Wie soll ich meine zwiespältigen Gefühle dabei beschreiben? Ich freute mich, dass er so viel Spaß hatte und hätte gleichzeitig gerne den Motor gedrosselt, weil mir bange wurde als der erste Reifen vom Boden abhob. Auf jeden Fall konnte ich es mir nicht nehmen lassen, ihm mit ernster Miene zu erklären, dass er nur mit auf Tour dürfe, wenn er einen Fahrradhelm trüge. Ältere Schwestern sehen wahrscheinlich nie ein, dass der kleine Bruder längst ein erwachsener Mann ist!

 

Vier Scorpione gemeinsam unterwegs

 

IMG_1938Und so fuhren wir zu viert auf unseren motorisierten Scorpionen nach Offenburg und Gengenbach und hatten einen wunderschönen Tag. Meine Mutter testete das Scorpion Plus ebenfalls und fühlte sich ein wenig an ihr Anthrotech erinnert, das sie vor dem Scorpion gefahren war. Die Sitzhöhe ist sehr ähnlich, aber die Ausstattung ist natürlich nicht mit einem Anthrotech zu vergleichen.

 

Dieses Scorpion Plus machte mir weitaus mehr Spaß als das ganz hohe. Der Unterschied in der Sitzhöhe macht sich deutlich bemerkbar, ich achtete nicht weiter darauf, wie ich in Kurven einbog, denn nicht ein einziges Mal hob eines der Räder ab. Selbstverständlich fahre ich mit dem Hundeanhänger sowieso nicht sportlich um die Kurven, aber dennoch fühlte ich keinerlei Einschränkungen.

Anstrengend so eine Radtour - heimlich ins Bett geschlichen

Anstrengend so eine Radtour – heimlich ins Bett geschlichen

Auch auf Waldwegen und Schotter ist diese Sitzhöhe sehr viel angenehmer zu fahren. Die Negativpunkte, die ich im vorigen Test an das Scorpion Plus gegeben hatte, sind bei mittlerer Höhe nicht mehr zutreffend. Wendig-sportlich bleibt natürlich die ganz tiefe Version des Scorpion, ganz eindeutig.

An diesem Testrad hatte ich nun ein 26 Zoll großes Hinterrad. Es wird ja stets hervorgehoben, dass das große Laufrad größere Ruhe beim Fahren bringt. So groß erschien mir der Unterschied zum kleinen Hinterrad beim Testen nicht. Ich hatte aber einige Schwierigkeiten meine Ortliebtaschen anzubringen, die passten nicht so gut an den dicken Umfang des Halters. Ich habe aber auch Modelle, die schon weit über zehn Jahre alt sind, wahrscheinlich ist das bei aktuelleren Taschen kein Thema. Ich würde jedem beim Kauf empfehlen, diesen Aspekt noch genauer zu beleuchten, denn wer auf Radreisen gehen möchte und sein Gepäck nicht als Service zur nächsten Station schicken lässt, ist auf genug Platz am Gepäckträger angewiesen. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier nur Platz für relative keine Taschen ist (nicht mitgerechnet, dass oben die Ablagefläche für weitere Taschen, Zelt und Schlafsack ja ohnehin ganz wegfällt).

Das Scorpion Plus in mittlerer Sitzhöhe kann ich ohne Einschränkungen für alle empfehlen, die gerne höher sitzen wollen als auf dem herkömmlichen Scorpion. Es ist angenehm für den Rücken beim Hinsitzen und Aufstehen, im Straßenverkehr fand ich den Überblick, den ich auf diesem Trike habe, sehr komfortabel und es wirkt auch optisch nicht wie ein super getunter Rollstuhl.

Aber auch hier ist, wie beim anderen Scorpion Plus, zu bedenken, dass es schwerer und breiter ist. Insgesamt gefällt mir dieses Modell besser und entspricht eher meiner Vorstellung von Alltagstauglichkeit. Als Reiserad kann ich es mir ebenfalls sehr gut vorstellen, auch wenn manche Routen vom asphaltierten Belag abweichen. (So lange die Eingänge der Unterkünfte breit genug sind, um zum Unterstellungsort zu gelangen.)

 

 

Und was ist mit dem S-Pedelec?

 

Mein Bruder hatte großen Spaß mit dem schnellen Gefährt. Allerdings empfindet er den ErgoMash Sitz, genau wie ich, als nicht sonderlich komfortabel. Über den GoSwiss Motor sagte er: “Einfach zu bedienen, schönes Display und der Rückwärtgang ist super. Aber das Rad ist definitiv zu schnell für mich.” Es verführe ihn zur Raserei und kühnen Manövern. Das Konzept “Liegedreirad” gefiel ihm gut.

Eine Anregung hatte er für die Tüftler in Kriftel: Er fände es toll und wesentlich komfortabler, wenn die Bedienknöpfe, die jetzt oben am Lenker sind, im Griff integriert wären, vielleicht sogar jene für das Display, dann müsse man gar nicht mehr umgreifen. Das entspräche dem modernen technologischen Zeitgeist.

Paul kam ebenfalls zu dem Schluss, dass das S-Pedelec zu schnell für ihn sei, wenn auch aus anderen Motiven. “Ich hatte es mir aufregender vorgestellt, so schnell unterwegs sein zu können. Im Alltag stelle ich fest, dass es nur wenige Situationen gibt, in denen ich das nutzen würde. Außerdem möchte ich auch weiterhin uneingeschränkt alle Radwege befahren dürfen und nicht auf die Hauptverkehrsstraße zwischen die Autos verbannt werden.”

Ich habe schon oft beobachtet, dass viele Männer den Kick des schnellen Fahrens toll finden, aber nach einiger Zeit diese Lust nachlässt. Für Leute, die auf einen PKW verzichten wollen ist das S-Pedelec allerdings eine sehr attraktive Alternative. Vor allem für Berufspendler könnte es das optimale Gefährt sein.

 

 

 

 

Leave a Reply 22 comments

KlausD - 12. Dezember 2015 Reply

Hallo Marie Jeanne,

wenn Ihr in solchen Scharen das Kinzigtal heimsucht, sollte es ja keine Probleme mehr mit überraschten Autofahrern und merkwürdigen Polizisten geben, über die Du vor längerem berichtet hast 🙂

Pauls Erfahrungen kann ich gut nachvollziehen. Besonders der Ausschluss von schnellen E-Bikes auf Radwegen außerorts z. B. parallel zu Landes- und Bundesstraßen ist für mich ein Grund, kein solches E-Bike zu kaufen. Es sollte der Verwaltung zumindest möglich sein, schnelle Ebikes auf geeigneten Strecken freizugeben und dass müsste auch flächendeckend überprüft und umgesetzt werden. Zu einer generellen Freigabe stehe ich skeptisch, da es leider zu viele Unvernüftige gibt. Aber das ist vermutlich ähnlich strittig wie Radfahren im Wald.
Habe ich eigentlich etwas verpasst, was Deinen Skorpion-Wechsel angeht?
Viele Grüße
Klaus

    Norbert - 13. Dezember 2015 Reply

    Hallo Klaus,
    ich finde es sehr gut, dass die E-Bikes nicht auf den Radwegen fahren dürfen. Davon ausgehend, dass die Zwei- und Dreiräder gleichgestellt sind, möchte ich mir nicht vorstellen, wie es auf den Radwegen aussieht, wenn diese für die schnellen Räder freigegeben würden. Außerdem müsste dann der Radweg, wegen der Gleichstellung auch für Mofas bis 50 km/h freigegeben werden. Das kann nun überhaupt nicht das Ziel sein.
    Wie die Erfahrung zeigt, werden nämlich genau die Unvernünftigen dafür sorgen, dass man sich auch auf dem Radweg nicht mehr sicher fühlt.
    Eine schöne Adventszeit
    Norbert

    Maria Jeanne Dompierre - 13. Dezember 2015 Reply

    Hallo Klaus,

    bis jetzt fahre ich noch mein Scorpion fs mit BionX Motor. Aber ich bin schon fleißig am Sparen, damit ich auf GoSwiss Drive umrüsten kann. Zuerst schien es als wäre es kostengünstiger, ein komplett neues zu kaufen und mein altes zu verkaufen. Allerdings sind ja jetzt die Preise deutlich gestiegen, so dass das Aufrüsten wieder relevant ist.

    Ich sehe die Freigabe für S-Pedelecs auf Radwegen ähnlich kritisch wie du. Die wenigen, die dann als Rowdies auffallen, vermiesen das Gefüge total. Seit ich weiß wie es auf den sogenannten Schnellradwegen zugeht, bin ich nicht mehr so optimistisch, was den gesunden Menschenverstand und die gegenseitige Rücksichtnahme betrifft. Da ist klare Regulierung besser.

      Eduard J. Belser - 20. Dezember 2015 Reply

      Tja liebe Maria Jeanne

      Der gesunde Menschenverstand ist leider heute zu einem raren Ding geworden, das ist leider auch bei vielen RadlerInnen so. Ich war letzte Woche am Abend in Solothurn und konnte RadfahrerInnen und E-BikerInnen bestens unterscheiden. Mit Licht = 100%ig E-BikerInnen. Mir sagt der gesunde Menschenverstand, dass ich auch am Tag grundsätzlich mit Licht fahre, auch wenn ich den Strom dazu nicht aus einem Akku zapfen kann, sondern selbst erstrampeln muss.

      Ich wünsche Dir, Paul und Emilia Frohe Festtage, ein gutes Neues Jahr und dass es bis zur Liegetrikesaison 2016 zum Umrüsten auf einen GoSwiss-Antrieb reicht.

      Liebe Grüsse aus der Schweiz
      Eduard

      PS: Ich träume von einem in einem Stück faltbaren Liegetrike mit Kardanantrieb vom Tretlager zu einer Pinion-Schaltung unter dem Sitz und von dort einem handelsüblichen, soliden Zahnriemenantrieb von Haberstock-Technik zum Hinterrad mit GoSwiss-Nabenmotor. Selbstverständlich müsste es auch Transportrollen mit 100 mm Ø und einen Griff haben, damit es sich gefaltet beim Umsteigen auch bequem durch die Unterführungen und über die Bahnsteige grosser Bahnhöfe ziehen oder schieben lässt. Vielleicht wird mein HP Velotechnik «Kardi» doch noch einmal Wirklichkeit. Ich denke mir dieser Ansatz könnte für HP Velotechnik spannend sein. Auch HaseBikes könnte einen Kettwiesel-Nachfolger mit Kardanantrieb entwickeln. Mit den heutigen Fertigungstechniken und Materialien für Zahnräder müsste sich das hartnäckig überlieferte Gerücht von der Schwergängigkeit von Kardanantrieben locker widerlegen lassen.

        Maria Jeanne Dompierre - 21. Dezember 2015 Reply

        Ja, mit Motor stellt sich die Frage, ob auch am Tage Licht oder nicht, oft überhaupt nicht. Umso lustiger finde ich es, wenn ich nach einem Service am Rad feststelle, dass das Licht ausgeschaltet ist – GENERELL 🙂

        Deine Idee zum Kardanantrieb muss ich einmal recherchieren, um es nachvollziehen zu können.
        Persönlich komme ich immer mehr davon ab, Lösungen zu finden, die die Mitnahme des Trikes im Zug erleichtern. Meine Erfahrungen mit Zugreisen in den letzten vier Monaten waren der reinste Horror – und das mit nur einem kleinen Köfferchen, ohne Rad. Das wäre mal ein eigener Beitrag wert, aber es ist ja ein Liegeradblog und kein “alternativ Reisen Blog”….und glauben würde es auch niemand, das klingt alles nach Fantasie!

        Danke für die schönen Wünsche – ich bin guter Dinge, dass die Umrüstung klappt, es ist nur eine Frage der Zeit und Geduld.

        Ich wünsche dir ebenfalls eine genussvolle Weihnachtszeit.

          Eduard J. Belser - 25. Dezember 2015 Reply

          Liebe Maria Jeanne

          Ja, ja die deutsche «Wir-bringen-gat-nix-auf-die-Reihe-Bahn»und ihre arrogante Einstellung gegenüber den öV-BenutzerInnen wäre ein eigener Blog wert. Bei uns in der Schweiz würden wir uns das nicht bieten lassen und unsere Hellebarden und Morgensterne aus den Museen holen um das Verwaltungsgebäude der Schweizer Bundesbahnen in Bern zu stürmen. Dieses liegt neuerdings im Berner Wankdorf-Quartier, was natürlich bei Fehlleistungen der SBB-Manager direkt nach spöttischen Assoziationen mit dem englischen Verb «to wank» ruft.

          Ich hoffe Du, Paul und Emilia geniest die Weihnachtstage. Ich bin da ziemlich ausgelastet mit dem Kochen.

          Liebe Festtagsgrüsse aus der öV-verwöhnten Schweiz
          Eduard

Norbert - 13. Dezember 2015 Reply

Hallo Maria Jeanne,

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es viel Spass macht mit vier Liegdreirädern unterwegs zu sein. Ich hoffe ihr hattet eine schöne Zeit und konntet euch gut erholen vom Stress der letzten Wochen.
Dass Du mit dem niedrigeren Sitz besser zurech gekommen bist wundert mich nicht. Mit dem Scorpion einer Freundin konnte ich auch Kurven viel schneller oder enger nehmen als mit dem ICE Adventure HD. Allerdings kann ich mich gerade wegen des höheren Sitzes bei meinem Liegedreirad besser setzen und aufstehen. Also muss ich in Kauf nehmen, dass es eben um Kurven etwas langsamer geht.
Meine Frau und ich haben einen Gutschein für eine Übernachtung in einem Bett und Bike Hotel im Rheintal geschenkt bekommen. Dort habe ich schon angerufen und nachgefragt, ob mein Trike auch in den Abstellraum passt und in dieser Unterkunft wird es klappen. Bei einer Breite von fast einem Meter muss ich wohl immer erst mal nachfragen. Aber dafür habe ich auch einen Sitz, der die Breite hat, die für mich bequem ist. Man kann nicht alles haben.
Zu den “Handtuchhaltern” hatte ich ja schon einmal geschrieben, dass meine neuen Ortlieb Backroller sehr gut zu befestigen sind, weil es, ich glaube vier, Einsätze für verschiedene Rohrstärken gibt. Auch der Sicherheitshaken gegen das Verrutschen läßt sich bei mir sehr gut einstellen. Den Praxistest werde ich dann im nächsten Jahr machen.
Liebe Grüße und noch eine schöne Adventszeit
Norbert

    Maria Jeanne Dompierre - 13. Dezember 2015 Reply

    Hallo Norbert,

    wir hatten eine tolle Zeit und der Ausflug war einfach wunderschön. Fast schon wie ein Mini-Liegedreiradtreffen 🙂

    Die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch bei den Liegedreirädern (noch) nicht. Je größer die Auswahl bei Ausstattung und Modellen, desto schwieriger kann es einem fallen, die “richtige” Entscheidung zu treffen… Abstriche müssen wir immer bei der Entscheidung machen. Wenn ich Probleme mit dem Rücken hätte, wäre mir die Einschränkung beim um-die-Kurven-fahren egal.

    Genauso wie ich bei der Handablage auch die geringere Lenkerfreiheit bewusst in Kauf nehme, aber dafür total entspannte Schultern habe.

    Danke für deinen Hinweis zu den Ortliebtaschen, ich dachte mir schon, dass bei meinem Modell das Alter eine Rolle spielt 🙂

Jürgen - 14. Dezember 2015 Reply

Hallo,

“Handtuchhalter“ eine nette Umschreibung.
Mit meinen Backroller von Ortlieb habe ich absolut keine Befestigungsprobleme. Es gibt unterschiedliche Einsätze und bei meinem Sxorpion FS 26 fallen diese Einsätze komplett weg.
Du hast doch vom Felgenfest 2014 Video’s und Bilder gemacht, da hatte ich bereits die Ortliebtaschen am Scorpion.

Interessant sind die Armauflagen…Wie war deine Erfahrung beim Schalten und Bremsen.?

Liebe Grüße und ebenfalls noch eine schöne Adventszeit
Jürgen

Maria Jeanne Dompierre - 14. Dezember 2015 Reply

Hallo Jürgen,

danke für deine Erfahrung mit den Ortliebtaschen. Die sehen an deinem Scorpion fs 26 richtig schick aus 🙂 https://www.youtube.com/watch?v=mPpi2HoMfN0 Bei Sekunde 8 ist das gut zu sehen und du bist auch noch im Bild 🙂

Schalten und Bremsen sind mit den Armablagen kein Problem. Wenn die Hände ruhen, muss man halt erst nach oben greifen, um an die Knöpfe und Bremsen heranzukommen, aber das fand ich nicht störend. Das ist beim Fahren ohne Ablagen auch so, nur dass der “Weg” nicht so weit ist.

Ich wünsche dir auch eine schöne Adventszeit und schicke liebe Grüße!

    Eduard J. Belser - 20. Dezember 2015 Reply

    Guten Morgen liebe Maria Jeanne

    Mir fällt schon seit Tagen die (Nebel-)Decke fast auf den Kopf. Auf unserem Solothurner Hausberg, dem Weissenstein herrscht strahlender Sonnenschein mit Blick über das Nelbelmeer auf die Alpen. Aber am Sonntag müsste ich an der Talstation der Seilbahn Weissenstein in Oberdorf SO sehr lange anstehen und das ist mir dann doch zuwider.

    Ersatzweise habe ich mir das Video vom Felgenfest 2014 angesehen und stöbere nun auf den Interneseiten der SlowUps 2016 (slowup.ch) herum. Besonders reizt mich der vermutlich landschaftlich schönste, Solothurn-Buechibärg (Bucheggberg) am Sonntag, 8. Mai 2016. Ich wäre mit meinem Gekko am Morgen mit der Bahn in nur 23 Minuten am Start und am Abend entsprechend rasch wieder zurück. Reizvoll wäre auch das Vallée de Joux, der Murtensee, Emmental-Oberaargau, Basel-Dreiland usw. Nach dem ich nun wieder fit bin, werde ich mich da 2016 ranhalten.

    Liebe Grüsse aus dem Nebelloch am Jurasüdfuss
    Eduard

      Maria Jeanne Dompierre - 21. Dezember 2015 Reply

      Lass dich vom Nebel nicht entmutigen, nutze ihn, um es dir so richtig gemütlich zu machen. Heißer Tee, Kerzen, schöne Musik, ein gutes Buch – natürlich nach der warmen Dusche, die auf die Radtour folgt.

      Wie schön, dass meine Videos dich zu Touren inspirieren – das freut mich sehr, denn dafür mache ich sie. Ich kann dich nur ermutigen, an einigen Veranstaltungen teilzunehmen, es kann großen Spaß machen und wirkt noch viele Tage nach.

      Der milde Winter erlaubt uns dieses Jahr die Fitness aufrecht zu erhalten, so dass auch schon im Frühling größere Unternehmungen möglich sind. Wer motorisiert ist, kann sich meist schon spontan an eine Tour herantrauen.

      Viele Grüße in dein Nebelfeld – ich finde das durchaus auch romantisch 🙂

    Marc - 20. Dezember 2015 Reply

    Hallo Maria Jeanne,

    finde Deine Berichterstattung und vor allem die Tests diesen Jahres sehr interessant. Dieser Nische widmen sich ja nicht so viele.
    Habe selbst einen Einspurlieger mit Nachrüstmotor im Vorderrad, dem bergauf schon relativ zügig die Puste ausgeht. Mich interessiert daher Folgendes: Im letzten Test des hohen scorpions hast Du den Nachteil der 26 Zoll Laufräder für die Bergfestigkeit des Goswissdrive Antriebs erwähnt. War dies nur eine theoretische Überlegung, z.B. für Alpenfahrer, oder konntest Du tatsächlich Nachteile, z.B. Abregeln wegen Hitzproblemen, in der Praxis feststellen?

    Freue mich weiterhin auf interessante Beiträge und Videos.

    Grüße
    Marc

      Maria Jeanne Dompierre - 21. Dezember 2015 Reply

      Hallo Marc,

      “herzlich willkommen”, ich freue mich, dass du einen Kommentar schreibst.

      Die Nachteile des großen motorisierten Hinterrads war sogar schon an meinem Berg hier feststellbar. Die Leistung ließ ein wenig nach und dadurch war auch mein Tretrhythmus nicht mehr so rund.

      Natürlich habe ich beim Testen immer ganz genau beobachtet und die kleinsten Veränderungen wahrgenommen, jemand anders hätte einfach nur gemerkt, dass da irgendetwas anders ist und dem nicht so großes Gewicht verliehen.

      Wer allerdings längere Steigungen zu bewältigen hat, der wird irgendwann ganz schön ächzen. Da sich auch der Motor schneller erhitzt, stellt er irgendwann mal aus. Das zwingt dann zur Pause. Mit dem kleinen Hinterrad kommt man weiter bis der Motor zur Sicherheit abschaltet.

Mike - 20. Dezember 2015 Reply

Hallo Maria,

wieder zwei sehr gute Berichte über Scorpion Plus, dafür danke.
Deine Erfahrungen mit den Trike kommen mir sehr bekannt vor.Viele im Velomobilforum schreiben von den selben Erfahrungen.

Das Plus bleibt meiner Meinung nach ein reines “Rehatrike” solange man keine großen Körperlichen Probleme hat würde ich eher das normale Scorpion nehmen.
Egal ob es als GeländeTrike (SUV) ausgegeben wird. Das sehe ich als reine PR Sache um Leute ans kaufen zu bringen.Sonst könnte ja HP das Scorpion FS 26 Enduro ja vpm Markt nehmen weil ja jetzt das Plus da ist 😉

Der Sitz bzw die Sitzhöhe/Position ist das wichtigste am Trike weil es die Verbindungstelle zu einem ist.
Je Höher man sitzt um schlimmer wird es für den Körper sich im Gleichgewicht zu halten.Als extrem Beispiel einfach zu testen mal Leit sich ein Senioren/Reharad (Normales Fahrrad hinten mit 2 Rädern) und fährt mal ein leicht Schräge Straße entlang.
Das Rad nimmt wegen der 3 Punkte Auflage die Schräge der Straße und man sitzt oben Schräg drauf um die Schräge auszugleichen.
Spaß sieht anders aus.Dann überlegt man sich man fährt einen Waldweg lang und das Rad Schaukelt von Links nach Rechts schon denkt man an die Achterbahn^^

Die Art des Sitzes macht dann das nächste aus.Jede art Ob Mesh oder Schale hat vor und Nachteile.
Der Schalensitz steht für Sportlich er ist klein (Vorteil Kurvenfahrt wegen den Reinlegen) und Steif (Beim in die Pedale Treten gibt er weiniger Nach und die Kraft geht in die Kurbeln).

Der Mesh wird gerne genommen bei ungefederten Trikes um die nicht vorhandene Federung auszugleichen.
Vorteil einfacher von Sommer auf Winterfest zu machen (Belüftung im Sommer wegen Schwitzen im Winter einfach Isomatte rein und es kommt keine Kalte Luft mehr ran).
Nachteile ist halt das Gegenteil vom Schalensitz.Und er ist schwieriger einzustellen bzw nachzustellen.mit der Zeit leiert des Meshbezug aus und schon wird die Sitzposition dadurch schleichent geändert.
Spätestens wenn ein neuer Bezug drauf muss ist dauert es bis der von der Spannung wieder eingestellt ist. (habe ich beim Gekko schon alles hinter mir)
Und man rutscht beim Mesh leichter nach vorne beim fahren und muss schon ab und an sich im Sitz wieder Richtig Positioneren das hatte ich bei Testfahrten mit dem Schalensitz nie.

E-Antrieb bzw langsames oder schnelles Fahren ist Geschmackssache.
Habe meinen E-Antrieb wieder abgebaut war zwar angenehmer zu fahren aber durch die geringere Belastung ist für meine Krankheit schlimmer geworden.
Und vorallem bin ich weniger gefahren als er dran keine Ahnung warum.

Zum Thema 26″ Rad kann ich versichern das es ein unterschied ist beim ungefederten Trike.Durfte eine Tour mit dem Gekko FX 26 machen.War lustig würde am liebsten wechseln aber die Preise sind nicht vom schlechten Eltern.
Hatte mir dann den Spaß gemacht mein Gekko nochmal zusammen stellen wie ich 2013 gekauft habe(wohlgemerkt sind jetzt meine Bremsen jetzt Serie)konnte nicht glauben das es jetzt knappe 900€ mehr als damals.
Der Aufschlag ist für mich nicht nachvollziehbar weil es wurde seitdem nicht geändert.Besonders fällt mir auf das alle Optionalen Sachen(Schaltungen zb) teurer sind als wenn ich ein Scorpion zusammenstellen.

Aber alle Trikehersteller schlagen jedes Jahr im November auf, egal ob was am Model gemacht wurde oder nicht.Deswegen bin ich langsam sicher das mein nächstes Trike ein gebrauchtes wird.

So werde jetzt die nächsten Tage mal mein Gekko komplett zerlegen und Wartung machen.Bremsen und alle Züge wollen neu gemacht werden.Aber das wird zwischen den Jahren gemacht.

Wünsche Euch allen Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins neue Jahr.

mfg aus dem Westerwald
Mike

Maria Jeanne Dompierre - 21. Dezember 2015 Reply

Hallo Mike,

danke für die Erfahrungen, die du mit den unterschiedlichen Sitzhöhen und Sitzen gemacht hast, das ist sehr interessant.

Dieses Schaukeln, das du auf dem hohen Sitz beschreibst, kann ich bestätigen. Deswegen wurde mir nach einer Weile auch schlecht, wie ich in einem Video beschreibe.

Des Mash Sitz fand ich auch deswegen unbequem, weil ich, wie du, oft nach vorne gerutscht bin. Mein Bruder und auch Paul beklagten das gleiche. Fairerweise muss ich aber auch erwähnen, dass wir uns nicht bemühten, den Sitz immer mal wieder nachzustellen, um ihn optimaler einzustellen. Deswegen hat mich deine Beschreibung ziemlich interessiert, dass du nach einiger Zeit immer wieder nachziehen musstest.

Die Preise sind in diesem Herbst ziemlich deutlich angestiegen – und zwar bei allen Herstellern. HP Velotechnik hat mir gesagt, dass die Zulieferer mächtig angezogen haben, was sie an die Endkunden weitergeben. Im neuen Jahr frage ich mal bei denen nach, ob sie mir ein Interview dazu geben.

Ich wünsche dir einen guten Jahreswechsel und viel Spaß bei der Generalüberholung deines Gekkos – super, dass du das selbst machen kannst 🙂

Mike - 23. Dezember 2015 Reply

Hallo Maria,

zum Mashsitz wäre zu erwähnen das es Laut Forum eine “HP-Krankheit” sei mit dem Runterrutschen.
Besser sollen die Sitze von ICE sein.Leider konnte ich bis jetzt noch kein ICE Probe fahren.
Hattest du mit dem Runterruschen Probleme eigentlich bei Hase Kettwiesel?

Zu der Jährlichen “Verteuerung” der Trikes, was mich immer noch an viele Autohersteller erinnert, wird immer gesagt die Teile kosten mehr.
Könnte ich ja glauben aber Fragwürdig ist dann warum Kostet dann zb die Rohloffschaltung bei Gekko 80€ mehr als beim Scorpion.
Erinnert auch an den Autokauf bei Kleinwagen wird mit dem Billigen Grundpreis geworben und dann über Extras der Preis hoch getrieben.

MUss aber sagen dieses Jahr wenn es die Realen Preise sind haut am meisten HASE bei den Trikes drauf.
Hoffe zwar das Druckfehler sind aber mal schauen HASE will ja auch einen Onlinekonfigurator machen lasse mich dann überraschen.

Zum Thema Generalüberholung bleibt mir leider kaum eine Wahl ausser es selber zu machen. (Ist auch nicht so schwer beim Gekko)
Der nächste Händler der wirkliche Wartung machen würde ist 80km entfernt wären dann mit Hinfahren und Abholen 320km.
Da mache ich es lieber selber und baue dann auch andere Bauteile ein die besser finde.
Wie zb dieses Jahr neues Tretlager und Züge kostet kaum mehr als normale Standardteile und halten mehr aus.

So jetzt nochmal Frohe Weihnachten
Mike

    Norbert - 28. Dezember 2015 Reply

    Hallo Mike,

    ich fahre ein ICe mit Mashsitz und habe mir wegen der größeren Sitzfläche die HD Version des Adventures geholt. Solange ich keine Regenhose benutze rutsche ich nciht aus dem Sitz. Erst mit der glatten oberfläche der REgenhose wird es manchmal etwas “rutschig” auf dem Sitz. Ich nutze allerdings normale Jeans zum Fahren und keine Funktionswäsche.
    Nach dem Hinweis auf die Kostensteigerung habe ich mein Rad noch einmal in einen Konfigurator eingegeben und kam auf den selben Endpreis wie im Sommer letzten Jahres. Allerdings weiß ich natürlich nicht, ob dieser auch schon auf die Preise 2016 umgestellt war.
    Einen guten Start ins neue Jahr
    Norbert

    Maria Jeanne Dompierre - 30. Dezember 2015 Reply

    Hallo Mike,

    interessant zu lesen, dass andere Leute das Herunterrutschen auch erfahren…Dem möchte ich gerne noch mehr auf den Grund gehen.

    Bei Hase war der Sitz ein Traum! So was Bequemes – einfach großartig. Das Geheimnis liegt darin, dass Hase sich viel Mühe damit gibt und den Sitz nicht als günstiges Fernost-Produkt fertigen lässt oder abnimmt (das war mal in der Vergangenheit der Fall). Paulo Mesquita hat damit Schluss gemacht und sich der Bespannung und dem Stoff gewidmet. Herausgekommen ist dieser komfortabler Sitz mit toll gepolstertem Stoff an den richtigen Stellen, auf dem man trotzdem nicht schwitzt.

    Ich habe es auch schon HP Velotechnik gesagt: Ich könnte mir vorstellen von Hase eine Sonderanfertigung für mein Scorpion machen zu lassen, Marec Hase würde sich über so ein Projekt freuen.

    Wegen der Preiserhöhungen werde ich im Neuen Jahr bei Hase und HP Velotechnik um eine Stellungnahme bitten.

    Guten Rutsch wünsche ich dir!

      Felix - 3. Mai 2016 Reply

      Hallo, wo finde ich den Sitz von “Hase”………

Eduard J. Belser - 25. Dezember 2015 Reply

Liebe Maria Jeanne, lieber Mike

Das mit dem Sitz ist mir eigentlich auch bekannt, aber zum Glück nur vom Hörensagen. Ich fahre meine Gekko eigentlich viel und lasse den Sitz einfach jeweils bei der Jahresinspektion im Radhaus in Freiburg, das ich sehr empfehlen kann, nachspannen. Auch im Vergleich zum ICE Trice T, dass ich davor besass, ist mir nichts negatives aufgefallen und ich bin doch eigentlich recht schwergewichtig.

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Eduard

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