Test Scorpion Plus – mit hohem Sitz

 

Ich hatte das Scorpion Plus mit dem ganz hohen Sitz zum Test hier, denn das Konzept fand ich faszinierend und eine gelungene Alternative zum sportlichen Scorpion, bei dem man nur wenige Zentimeter über der Straße liegt.

HP Velotechnik beschreibt das Liegedreirad Scorpion Plus als “Trike mit dem SUV-Gen”.
SUV ist die Abkürzung für “Sport Utiliy Vehicle”, übersetzt Sport- und Nutzfahrzeug und beschreibt eine Geländelimousine. Das Fahrzeug ist also geländetauglich robust, schnittig sportlich und dabei sehr luxuriös ausgestattet.

 

 

 

Urheberrechte HP Velotechnik - mit freundlicher Genehmigung

Urheberrechte HP Velotechnik – mit freundlicher Genehmigung

Lieb gewonnene und bewährte Eigenschaften bleiben bei dieser Version des Scorpion erhalten. Es ist voll gefedert, auf Kofferraumgröße faltbar und der Sitz wie bisher mit einfachen Handgriffen abnehmbar.

Mit dem ErgoMesh Sitz HS plus sitzt die Scorpion-Pilotin 57cm hoch. Das garantiert zum einen ein rückenschonendes Hinsitzen und Aufstehen und gleichzeitig einen guten Überblick im Straßenverkehr. Natürlich drängt sich die Frage auf, wie sich das Fahrverhalten bezüglich der Kippstabilität bei höherem Tempo und in Kurven gestaltet, dazu später mehr.

 

Das Scorpion Plus gibt es in drei verschiedenen Varianten: mit ganz hoher, mittlerer und niedriger Sitzhöhe  – und das in jeweils zwei Modellen, so dass man in Wahrheit zwischen sechs Versionen wählen kann.

HP Velotechnik stellt auf seiner Website das Scorpion Plus in zwei unterschiedlichen Modellen vor. Das “Scorpion Plus 20” und das “Scorpion Plus 26”.

 

Scorpion Plus 20

PE Scorpion Plus 1Mit dem kleinen Hinterrad wirkt das Scorpion Plus je nach Sitzhöhe, wie ein Rollstuhl. Ich merkte das im Alltag daran, wie andere Verkehrsteilnehmer, auch Fußgänger auf mich mit diesem Trike reagierten. Begutachten die Leute sonst mit großem Interesse mein Liegedreirad (Scorpion fs 20), warfen sie auf dieses Gefährt scheue Blicke, um dann schnell verlegen wegzusehen, wenn sich unsere Blicke trafen. Eine Frau mit Behinderung anzustarren, gehört sich wohl nicht…

Autofahrer und Radlerinnen behandelten mich betont bevorzugt, verzichteten oft auf ihre Vorfahrt und ließen mir mit fürsorglichen Gesten den Vortritt. Viele nahmen an, ich wäre behindert.

MJ Scorpion Plus 1Man kann den ErgoMesh Sitz in der Variante HS plus, wie hier und oben auf dem Foto dargestellt, bekommen und sitzt damit 11cm höher als mit dem herkömmlichen ErgoMash Sitz und sogar 14cm höher als mit dem BodyLink (Schalensitz).

Ich hatte zum Testen dieses Scorpion Plus 20 mit dem ErgoMash HS plus gewählt, um die Grenze einer solchen Sitzhöhe (57cm) ausreizen zu können. Es war auch mit dem GoSwiss Antrieb (25km/h Unterstützung) ausgestattet.

 

 

Scorpion Plus 26

Optisch erscheint das Scorpion Plus mit großem Hinterrad auf jeden Fall sportlicher. Die 26 Zoll helfen visuell, die Höhe des Scorpion Plus auszubalancieren, das Bild wird dadurch harmonischer.

Scorpion Plus mittlere SitzhöheIn meinem zweiten Test zum Scorpion Plus, der mit dem nächsten Beitrag erscheinen wird, stelle ich dieses rote Scorpion Plus 26 auf dem Foto rechts mit einem gewöhnlichen ErgoMash Sitz vor, so dass ich auf mittlerer Höhe fahren kann.

Beim großen Hinterrad fällt der herkömmliche Gepäckträger weg, weil sonst der Lastenschwerpunkt zu hoch liegt und das Liegedreirad instabil werden lässt. Alternativ können mit den beiden Bügeln immer noch Taschen an das Trike gehängt werden.

Vielen gefällt das 26 Zoll Rad optisch besser als das kleine, allerdings sollte, wer motorisiert unterwegs ist, bedenken, dass das große Hinterrad Nachteile in der Unterstützung birgt, die bei leichten Steigungen nur wenig ins Gewicht fallen, bei langer Belastung an steilen Bergen aber eine Rolle spielen.

 

PRO

(+ gut   ++sehr gut   +++spitze)

+++    Ausstattung
+++    Verarbeitung
++       praktisches Handling im Alltag
++      Reichweite Akku (mit zweitem Akku +++)
+++    Design
++      Federung
+++    Zubehör
+        Parkmöglichkeiten (Platz)
+++    Fahrgefühl
+++   Komfort
+++   Einsatz in der Stadt

 

CONTRA

(- nicht empfehlenswert   – – schlecht   – – – Zumutung)

––           Kurvenverhalten
–––        Geländetauglichkeit

 

Langer Lenker

Wer so ein hohes Scorpion Plus wählt wie ich in diesem Test, staunt wie lange der Lenker ist. Wenn man den Sitz abnimmt, um das Liegedreirad zu falten, wird der Skorpion eher zum Hirschkäfer. Damit das Gefährt trotzdem ins Auto passt, hat es HP Velotechnik auch hier mit einem Faltmechanismus ausgestattet, damit alles flacher wird.

Lenker Scorpion Plus

Im Video bin ich etwas verblüfft darüber, dass ich an einer Seite mit Werkzeug herumhantieren muss, während die andere praktischerweise mit einem Schnellspanner ausgestattet ist. Dazu kam es, weil beim Testen im Krifteler Werk das hinzugezogenen Auto eine sehr großzügige Kofferraumöffnung hatte, die hoch genug für den Lenker war und man davon ausgegangen war, dass eine Seite zum Einklappen genügt (weil das Hinterteil des Scorpion Plus beim Falten zu einer Seite nach vorne geklappt wird, muss hier der Lenker mit hinunter, um Raum zu schaffen).

Scorpion Plus Schnellspanner am LenkerDie Krifteler wollten dem Kunden/der Kundin etwas Gutes tun, indem nach dem Transport nur eine Seite des Lenkers wieder neu eingestellt werden muss und die andere, nicht heruntergeklappte als Orientierung zum schnellen Einstellen dient. Nach meiner Rückmeldung haben sie zügig ihre ganz langen Lenker mit Schnellspannern auf beiden Seiten ausgestattet.

 

Kein Gelände-SUV aber Komfort-SUV

Auf unbefestigten (Wald)Wegen kann ich das Scorpion Plus mit hohem Sitz nicht empfehlen. Die Unebenheiten wirken als wäre das Liegedreirad überhaupt nicht gefedert und man wird arg durchgeschüttelt. Dadurch rutschte ich auch im Sitz ständig nach vorne, was zusätzlich unbequem war.

So entspannend das Dahingleiten auf Asphalt ist, so angespannt und angestrengt sitzt man dann bei Schotter im Sitz. Nein, da kann ich dem Vergleich mit einem SUV nicht zustimmen. Für Menschen, die ihren Rücken oder das gesamte Skelettsystem schonen müssen, kommt das nicht infrage. Bei anderer Sitzhöhe komme ich zu einem anderen Ergebnis (dazu mehr im nächsten Beitrag).

Hinsetzen Scorpion PlusDafür sind Aufstehen und Hinsitzen so komfortabel, wie das nicht mal ein Bürostuhl bietet. Dank des weit nach hinten führenden Bogens im Rahmen, muss man nicht mehr “einsteigen” und ein Bein über den Rahmen heben, um sich in Position zu bringen. Man kann einfach nach hinten an den Sitz herantreten, stößt mit den Oberschenkeln an den Sitz und lässt sich sanft sinken. Der Rücken wird gar nicht beansprucht.

Wer erhebliche Rückenprobleme hat oder sich aus anderen Gründen kaum beugen kann, der wird mit diesem Scorpion Plus überglücklich sein. Wenn ich so eine Einschränkung hätte, würde ich ohnehin nicht auf unbefestigten Straßen fahren, sondern überwiegend auf glattem Asphalt, dadurch fällt der oben genannte Nachteil weg.

Auf Asphalt gleitet das Scorpion Plus elegant und weich dahin. Hier ist die hohe Sitzposition dann auch äußerst komfortabel. Ich habe einen tollen Überblick, das macht im Straßenverkehr sicher und fast fühlt es sich so an, als säße ich in einem Cockpit, so erhaben ist das Fahrgefühl. Da fehlt nur noch eine Glaskuppel für die Fahrerin und das kleine Spaceschiff ist perfekt 🙂 .

Was den Luxus und Komfort angeht, kommen wir schon sehr nahe an den SUV.

 

Gemäßigtes Fahren erforderlich

Das spritzige um-die-Kurven-Sausen ist bei diesem Modell nicht möglich. Sportliches Fahren ist nicht angesagt, weil durch den hohen Schwerpunkt das Gefährt zu kippen droht. Schon wegen des Hundeanhängers rase ich nicht in Kurven, aber ich war oft gezwungen, noch viel vorsichtiger zu sein als mit meinem eigenen Scorpion fs, da ein Vorderrad schon mal abhob. Man ist also insgesamt eher behäbig unterwegs, was den Charakter des genüsslichen Dahingleitens unterstreicht.

Ich würde trotzdem nicht behaupten, dass das ganz hohe Modell ausschließlich etwas für Menschen mit körperlichen Einschränkungen wäre. Auch ein Unversehrter kann hier genau das richtige Trike gefunden haben, wenn beispielsweise Fahrten auf Feld- oder Waldwegen ohnehin so gut wie nie vorkommen (kürzere Stücke auf der Route sind tolerierbar) und der Faktor “sportliche Wendigkeit” eine eher untergeordnete Rolle einnimmt.

Ganz ehrlich, ich habe keine Rückenprobleme (noch nicht 😀 ) und fand das Aufstehen und Hinsitzen große Spitze und wesentlich angenehmer als bei meinem Scorpion fs.

Sitzhöhe im Vergleich: Scorpion fs und Scorpion Plus

Sitzhöhe im Vergleich: Scorpion fs und Scorpion Plus

 

Motor mit Rückwärtsgang

Mit dem Wechsel zu GoSwiss Drive hat HP Velotechnik eine sehr gute Entscheidung getroffen. Ich kann nicht darüber urteilen wie der Kundenservice im Schadensfall ist, aber das Produkt ist absolut das Beste, was ich bisher testen durfte. Auf Anregung der Krifteler hat der E-Motorenhersteller einen Rückwärtsgang eingebaut, was das Manövrieren um vieles vereinfacht. Gerade das Scorpion Plus ist schwer und da ist es toll, wenn man das Hinterteil des Trikes nicht anheben muss.

Es ist darüber hinaus äußerst komfortabel, wenn man sitzenbleiben kann, um zu rückwärts zu rollen, es erspart manch umständliches Manöver. Skeptiker könnten das als überflüssigen Schnickschnack verurteilen, aber das sind ähnliche Diskussionen wie die Notwendigkeit eines E-Motors überhaupt. Ich wage mal die Vorhersage, dass andere Hersteller nachziehen werden. Das ist natürlich nur für Liegedreiräder relevant, deswegen gab es diese Funktion noch nicht. Hier ist HP Velotechnik absoluter Vorreiter und hat ein einmaliges Produkt. Ich könnte mir vorstellen, dass auch motorisierte mehrspurige Lastenräder viel von einem Rückwärtsgang profitieren könnten.

Die Unterstützung ist bei diesem Motor immens stark. Im Video spreche ich ausführlich darüber und bin sehr begeistert. Für meine Lebenssituation ist das absolut traumhaft, da macht Liegedreiradfahren noch viel mehr Spaß. Manchmal lasse ich mich durchaus vom Radeln abhalten, weil es mir vor dem steilen Berg graust. Das ist besonders in der kalten Jahreszeit der Fall, wo mir sowieso jede Ausrede recht ist und auch an Tagen, an denen ich mich nicht sehr fit fühle, obwohl ich weiß, dass mir gerade dann eine Runde auf dem Rad besonders guttun würde.

Nach dieser Erfahrung fange ich zu sparen, um mein Scorpion fs auf GoSwiss Drive umzurüsten, darauf möchte ich nicht mehr verzichten.

 

Fazit

Das Scorpion Plus ist ein absolutes Luxusgefährt und keineswegs nur ein “Reha-Trike”. Gewohnt hochwertig und sorgfältig verarbeitet, wie wir es von HP Velotechnik kennen und mit vielen schönen Details auszustatten, die den ohnehin schon sehr hohen Komfort noch erhöhen. Die Handablage ist ein solches Detail das ich empfehle, weil die Schultermuskulatur wesentlich entspannter bleibt als ohne.

Wer mit dem Scorpion Plus liebäugelt, sollte unbedingt alle Höhen mit den verschiedenen Sitzen testen. Über Entscheidungshilfen beim Kauf werde ich im nächsten Testbericht mehr schreiben.

IMG_0639Im Vergleich zu den “normalen” Scorpionen ist das Scorpion Plus wuchtiger und nicht nur höher, sondern auch breiter. Das ist auch ein Kriterium, das es bei der Anschaffung zu bedenken gilt. Aber gerade das stärkere Erscheinungsbild hat auch einen ästhetischen Reiz, weil es sehr belastbar und robust wirkt, ohne gleichzeitig grob zu sein.

Ich bin nicht uneingeschränkt begeistert von diesem Modell, da für mich Geländetauglichkeit und Fahrspaß (um die Kurven) zählen. Deswegen habe ich auch noch ein Scorpion Plus mit 26 Zoll Hinterrad und mittlere Sitzhöhe getestet, denn den Komfort habe ich sehr geschätzt.

Ich bin nicht auf alle Details eingegangen, aber auf die mir am wichtigsten erscheinenden, sonst wäre der Bericht noch länger geworden. Ich beantworte gerne eure Fragen in den Kommentaren, wenn ich etwas nicht abgedeckt habe, das euch interessiert. Ich habe auch immer die Möglichkeit in Kriftel direkt nachzufragen.

Herzlichen Dank an HP Velotechnik nach Kriftel, die mir das Testrad mit allem ausgestattet haben, wonach ich fragte. Besonders bedanken möchte ich mich bei Alexander Kraft, der geduldig in unzähligen Telefonaten meine Fragen beantwortete, Testversionen von Videos durchsah und meine Kritik und Anregungen in Besprechungen mitnahm.

Ich hoffe, es hat euch genauso viel Spaß gemacht, das Video zu sehen und meine Beurteilung zu lesen wie mir, diesen Test zu machen. Danke fürs Mitmachen und euer Feedback, das ich schon vorab bekommen habe.

Ausstattung “Scorpion Plus 20” Testrad

Antrieb: GO SwissDrive 250 W (Akku: BMZ, 558 Wh) mit Shimano XT-Schaltung mit Lenkerendschalthebeln plus Rahmenschnellverstellung

Bremsen: Auriga Twin OneHand „E“ plus Parkbremse

Federung: Stahlfeder

Reifen: Marathon Plus

Lichtanlage: Akku IQ Fly

Spiegel: B+M „E“

Weber-Kupplung

Sitz: ErgoMesh HS Plus mit Kopfstütze (HP Velotechnik)

Handauflagen (HP Velotechnik)

Gepäckträger (HP Velotechnik) mit Lowrider

Schutzbleche (HP Velotechnik Trike Fender)

 

 

Leave a Reply 17 comments

KlausD - 25. November 2015 Reply

Hallo Maria Jeanne,
Danke für die interessante Zusammenfassung.
Mich stört die Vermarktung als SUV insgesamt, für mich sind das einfach nur die überbreiten Karren, denn FahrerInnen meist nicht in der Lage sind, die Breite einzuschätzen und deshalb gerne Radwege / Schutzstreifen zustellen… und kein Problem damit haben, in Grünanlagen zu parken.
Die Breite des Scorpion plus müsste spätesten bei 80cm-Schuppen-/Garagentüren zum Problem werden… oder bei den berüchtigten Drängelgittern. Hattest Du solche Probleme?
Viele Grüße
Klaus

    Maria Jeanne Dompierre - 25. November 2015 Reply

    Hallo Klaus,

    deine Irritation über den Begriff “SUV” im Zusammenhang mit dem Liegedreirad ist verständlich, wenn du solch eine Abneigung gegen diese PKW hast.

    Sicherlich sind einige Besitzer solcher Karren große Egoisten und parken deswegen öfter gerade da wo es ihnen gefällt, ohne sich um andere oder Regeln zu scheren. Da ist es wie in allen Gruppen: Die Schlimmen fallen besonders auf.

    Ich hatte leider kein enges Drängelgitter als Testprojekt zum Ausprobieren, nur Stellen, an denen ich mit dem Rückwärtsgang vor- und zurücknavigieren musste, um durchzupassen. Mit dem Anhänger bin ich ja besonders sperrig.

    Und ich sehe es wie du: Mit der besonderen Breite des Plus Modells, wird es bei einigen Schuppen- oder sonstigen Einfahrten ziemlich eng, wenn nicht zu eng. Zuhause habe ich den Luxus eines Scheunentors, aber für manch anderen könnte das ein Aspekt sein, an dem sich die Anschaffung eines Scorpion Plus entscheidet. Das gilt v.a. für einen Menschen, der durch Einschränkungen keine Kraft aufwenden kann, das Trike irgendwie durch so einen Eingang zu bugsieren. Da muss es draußen bleiben und das möchten nicht alle.

    Ich persönlich würde, wenn ich unbedingt so ein breites Trike möchte, diesen Nachteil in Kauf nehmen und es gut abgeschlossen und abgedeckt draußen lassen. So lange ich in einer Gegend wohne, wo Vandalismus kein Phänomen ist, wird das sicher gut gehen. Ich kann aber auch gut nachvollziehen, dass jemand sein Trike lieber (wetter)sicher unterbringen möchte.

Eduard J. Belser - 25. November 2015 Reply

Lieber Klaus

Auch ich habe mit der Bezeichnung «SUV» für ein energieeffizientes, umweltschonendes Liegetrike grösste Mühe und finde ihn ziemlich daneben. SUVs und «Sportwagen» sind für mich übermotorisierte, ressourcenverschleudernde Protzgeräte und ein Symptom für postpubertäre Verhaltensstörungen. Die Fahrer solcher Fahrzeuge sind nach meiner Erfahrung in Sachen Motoren- und Auspuffgerör, agressiven Fahrstil usw. in überdurchschnittlichem Mass verhaltensauffällig. Hat der «Sportwagen» dann noch so ein flügelartiges Gebilde auf dem Kofferraum, ist der Fall für mich klar, dass muss ein Ekranoplan sein, d.h. ein besonders tiefliegendes Luftfahrzeug, das vom Bodeneffekt profitiert. Folgerichtig muss es sich dann beim Fahrer um einen intellektuellen Tiefflieger handeln.

Liebe Grüsse
Eduard

    Maria Jeanne Dompierre - 26. November 2015 Reply

    Dass der Beitrag eine Debatte über Autos auslöst, überrascht mich doch ein wenig 😯

    Schon interessant wie HP Velotechnik mit dem Vergleich zum SUV gewisse Assoziationen hervorruft.

Norbert - 25. November 2015 Reply

Hallo Maria Jeanne,
ich habe noch einmal im Internet recherchiert. Sowohl Icletta mit dem Neodrive-Motor wie auch HP Velotechnik mit dem GoSwiss Drive sind im April letzten Jahres mit einem Rückwärtsgang auf den Markt gekommen.
Mir ist das Rad so zu hoch. Wie ich bei meinem schon recht behäbigen Trike mitbekomme, ist der Kipppunkt bei Kurvenfahrten schnell erreicht und ich sitze im Vergleich immer noch niedrig.
Auch mein Rad ist breiter. Ich glaube ca. 92 cm. Daran gewöhnt man sich sehr schnell. Besonders, wenn man wie ich, vorher noch kein anderes Trike hatte. 🙂 Bei dem einen oder anderen Drängelgitter muss ich dann aber passen und mir einen anderen Weg suchen. Das ist aber bis jetzt nur einmal passiert.
Noch einen schönen Abend und liebe Grüße
Norbert

    Maria Jeanne Dompierre - 26. November 2015 Reply

    Danke für den Hinweis, Norbert. Ich dachte, dass Icletta erst kurz nach den Kriftelern nachzog.

    Ja, die enorme Sitzhöhe ist beim Fahren nicht nur mit Vergnügen verbunden. In deinem schönen Bericht (vorletzter Beitrag hier auf dem Blog “Ein neues Trike – ICE Adventure” ) hast du sehr anschaulich beschrieben, wie dein Trike manchmal abhebt – und du sitzt ja noch tiefer.

    Es ist gut von deinen Erfahrungen mit der Breite zu hören. Ich nehme an, die Einfahrt zu einer Parkmöglichkeit ist groß genug?

      Norbert - 26. November 2015 Reply

      Hallo Maria Jeanne,
      wir haben einen Teil einer Doppelgarage. Die Breite ich also kein Problem. Eher 1 – 2 Zweiräder, ein kleines Auto und mein Trike auf unserer Seite unterzubringen.
      Aber meine Frau zeigt mir immer wieder, was so alles geht. 🙂
      Dir und Deinem Mann liebe Grüße
      Norbert

    Eduard J. Belser - 26. November 2015 Reply

    Hallo Norbert

    Ich fuhr ja von 2007 bis 2011 ein ICE Trice T dessen Sitzhöhe auch etwas grösser war als jetzt beim HP Gekko fx, aber mit der seitlichen Kippeligkeit hatte ich nie ein Problem. Was hingegen eher ein Problem war, beim Bremsen neigte das ICE zum Abheben des Hinterrades und wurde dann um die Längsachse instabil. Das habe ich sogar einmal gezielt genutzt um eine fast verpasste, spitzwinkelige Abzweigung mit einer 160 ° Drehung doch noch zu schaffen, aber dazu muss man sei Trike schon sehr gut kennen und viel Feingefühl haben. Obwohl mein Gekko eigentlich ähnliche Masse und Proportionen aufweist, hätte ich das Problem noch nie, er bleibt auch beim starken Bremsen stabil. Gewechselt habe ich aber wegen der Faltbarkeit des Gekkos für den Transport im öV.

    Liebe Grüsse
    Eduard

    PS: Der Vergleich des HP Scorpions plus mit einem SUV ist halt schon ein bischen arg viel Realsatire und reizt zu entsprechenden Kommentaren. Mein Lieblingsschimpfwort bei radeln lautet übrigens: Verhaltensgestörter Porsche-Wi… . Ich sass übrigen einmal bei einem Kongress der Verkehrsmuseen in München neben dem Leiter des Porsche-Museums und habe fast einen Kropf gekriegt, weil ich mir das Erzählen von Porsche-Fahrer-Witzen verkneifen musste. Ich habe echt gelitten, aber was tut man nicht alles aus Höflichkeit.

      Norbert - 26. November 2015 Reply

      Hallo Eduard,
      mein Adventure habe ich noch nie auf die Vorderreifen gestellt. Das mag daran liegen, dass ich hinten ja auch noch den Motor und in der Mitte den Akku habe. Außerdem bin ich mit meinen fast 2 Zentnern auch nicht so leicht anzuheben. 🙂
      Meine Erfahrung mit PKW hat mir gezeigt, dass es in der Regel nicht von der Marke abhängt sondern vom Fahrer, wie man sich anderen gegenüber verhält. Ich habe zum Beispiel ein Stück Radweg auf dem Weg von und zur Arbeit auf dem ich fast nie fahren kann, weil entweder Autos parken oder Sperrmüll abgestellt ist. Es liegt bei uns auch sehr an der Stadt, dass solche Fußwege überhaupt zur Radbenutzung freigegeben sind.
      An einer Stelle, die ich in beiden Richtungen auf meinem täglichen Weg nutze, ist ein abgesenkter Bordstein und in 90% der Fälle hält gerade dort ein PKW oder Transporter. Ich halte ja nur kurz um … von der Bahn abzuholen. Aber auch hättest Du ein vernünftiges Rad müsstest Du da nicht runterfahren habe ich schon gehört. In der Regel tun mir die Leute leid, weil sie wohl irgend wo bei der Sozialisation falsch abgebogen sind. Aber manchmal rege ich mich dann doch darüber auf. Da sollte ich eigentlich nach 23 Jahren Stadtbus fahren drüber stehen. 🙂
      Einen schönen Gruß in die Schweiz
      Norbert

Michael - 24. April 2016 Reply

Hallo Maria Jeanne Dompierre,
ich suche Deinen Rat, als erfahrene E´Trikefahrerin. Mir geht es ein wenig so wie Dir bezüglich täglicher bergiger Wegstrecken. Ich plane für meinen täglichen Arbeitsweg von 2 x 65 km vom Auto auf´s Pedelec umzusteigen. 60 km des Weges geht es über sehr gute landwirtschaftliche Wege und hügeliges Gelände. Die letzten 5 km geht´s dann mehrmals heftigst bergauf und über einen sehr holprigen Waldweg bis ich am Ziel bin.
Fahre seit Jahrzehnten Fahrrad, vor allem MTB. Aber der Arbeitsweg war damit einfach zu weit. Mir fielen jetzt auf der Suche nach einem geeigneten E´Bike die Trike´s auf. Welches von diesen “Gerätschaften” hältst Du für mein Vorhaben am geeignetsten zum Testen.
Herzliche Grüsse und Danke für Deine sehr gut aufgemachten Internetseiten. Sind vor allem auch für meine Frau und Ihre nach praktischen, nach Komfort und nach Schönheit orientierten Fragen hervorragend.
Michael

    Eduard J. Belser - 19. April 2017 Reply

    Hallo Michael

    Wenn es so hügelig ist und die Wege teilweise eher schlecht, würde ich Dir genau wie Maria Jeanne ein gefedertes Liegetrike empfehlen. Du solltest unbedingt den
    HP Scorpion, ein ICE und das Kettwiesel probefahren und sorgfältig vergleichen. 60 km mit beruhigender Reserve sind nach meiner Erfahrung mit einer Akkuladung zu schaffen, d.h. auch Deine 65 km für einen Weg müssten drinliegen. Du wirst aber am Arbeitsplatz eine Lademöglichkeit benötigen oder einen zweiten Akku anschaffen müssen. Beim Scorpion und beim ICE kannst Du zwei Akkuhalter montieren, beim Kettwiesel musst Du für den zweiten Akku eine Tasche anschaffen.

    Bitte lass die Finger von billigen Antrieben und wenn Dir jemand einen Bionx-Antrieb andrehen will mach rechtsumkehrt und renn laut schreiend möglichst weit weg. Nimm die reichlich Zeit um Deine Bedürfnisse genau zu analysieren und die verschiedenen Liegetrikes mit den unterschiedlichen Antrieben zu vergleichen. Diese für eine gewisse Zeit zu mieten lohnt sich.

    Viel Glück und alle guten Wünsche für die für Dich passende Wahl
    Eduard

Maria Jeanne Dompierre - 26. Mai 2016 Reply

Hallo Michael,

versuch mal das Scorpion und das Hase Kettwiesel, um zu vergleichen. Ich bin großer Fan von beiden Dreirädern. Mit dem ICE habe ich noch keine eigene Erfahrung, weiß aber, dass es sehr viele glückliche ICE Fahrer gibt, das ist auch einen Versuch wert.

Walter - 1. September 2016 Reply

Ich fahre jetzt seit 2 Jahren und 8000 km ein Skorpion Plus 20 mit dem normalen ErgoMesh-Sitz. Ich habe Luftfederung und kann mich über den Komfort nicht beklagen, obwohl ich die härtere Abstimmung gewählt habe.
“Behindertenbonus” bekomme ich auch manchmal, aber viel öfter werde ich von Fußgängern auf Feldwegen oder gemischten Rad-/Fußwegen angemotzt, ich solle doch nicht so rasen, letztens sogar bei unter 15 km/h…

Thomas Koch - 13. April 2017 Reply

Hallo, schöne Grüsse aus den Steigerwald, genau genommen 96185 Schönbrunn.
Sehr schöne Kommentare hier, da hab ich mich auch entschlossen mir ein Liegedreirad zu kaufen.
HP Gekko mit 20 zoll Bereifung ohne Federung und nicht klappbar.
Heute, nach bestimmt 7 Jahren, das erste Mal wieder 28 km gefahren. Nun bin ich platt.
Jetzt weiss ich: Federung wäre besser, aber ich wollte nicht so viel Geld ausgeben. Erst mal versuchen
und hier finde ich viele wertvolle Tipps, weiter so.

Maria Jeanne Dompierre - 18. April 2017 Reply

Hallo Thomas,

danke für das dicke Lob.
Erst mal Herzlichen Glückwunsch zu deinem Liegedreirad Gekko. Damit wirst du viel Freude haben, auch wenn die Federung fehlt.

Ja, die Muskeln müssen sich erst mal langsam bilden, aber es macht total viel Spaß, da ist es kein Wunder, dass du spontan fast dreißig Kilometer geradelt bist.

Viele wunderbare Touren wünsche ich dir!!

Bernhard - 7. September 2020 Reply

Hallo Maria Jeanne,

Ich habe mir ein Scorpion Plus mit einem hs (dem hohen) Sitz gekauft.
Ein Sitzüberhöhung tut meinem Becken gut und vom UP kommend finde ich den hs Sitz “tief genug”
Vorher habe ich Lepos, Ice Advanced mit normalem und erhöhtem Sitz jeweils einen Tag getestet.

Was mich an allen trikes störte war, dass ich auf steinigen Feldwegen, und ich fahre sie oft, so durchgerüttelt werde, dass ich den Tacho nicht mehr ablesen kann. Dbzgl war das Scorpion Plus mit abstand am Besten, weil es weiches gefedert war.

Nach kurzer Gewöhnung komme ich mit dem Rad auf steinigen Feldwegen sehr gut klar. Nach 2000 km, davon 500 km Feldweg mit groben Steinen, hatte ich noch keine Situation bei der das trike zu kippen drohte. Und ich bin heftige Feldwege mit Steinen mit 25 km/h über Stunden gefahren.
Allerdings muss ich sagen dass schräge Wege mich etwas stressen, weil ich Angst bekomme das trike könnte umfallen. Dabei ist es alledings egal ob sie geteert oder nicht geteert sind. Hier habe ich den Kippunkt nich nicht herausgefunden. Aber die Physik sagt natürlich, dass der hohe Sitz hier kippfreudiger ist.
Trotdem, deine sehr negativen Eindrücke bzgl. Scorpion Plus hs Sitz kann ich nicht teilen.

Mein Gefühl ist, dass dir das Rad unsympatisch ist weil es nach Behinderung aussieht. Ja stimmt auch es sieht verstärkt nach Behinderung aus aber ich finde alle trikes sehen irgendwie ein bisschen “behindert” aus, es ein man liegt wenige Zentimeter über der Straße, hat keine Schutzbleche und wenn es geht keinen Gepäckträger oder maxiamal ein 26 Zoll hinten und dieser spartanische Gepäckträger dazu.

Dann ist mir aufgefallen dass du in der max. möglichen Aufrichtung sitzt. Dies verstärkt deine negativen Fahreindrücke enorm. Vielleicht hat dass dazu beigetragen dass dein Eindruck so negativ war.

Unabhängig daon find eich eine Videos sehr gelungen. Ich habe alle angeschaut und als Neuling sehr viel über trikes von dir lernen dürfen.
Danke

vG

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