Tagestouren im Südschwarzwald

Ein Mutter-Tochter-Wochenende, ausgedehnte Tagestouren, über Wollschweine und das schönste Ausflugsziel, das es gibt. Mit Bildern und einem kurzen Video (1 Minute).

Ich war zu Besuch in meiner alten Heimat und von allem, was ich mir vorgenommen hatte, bekam ich nur eines umgesetzt: Ich brachte mein Trike mit.
Durch Verkettung glücklicher Umstände mussten wir alle Pläne überwerfen und es blieb nur eines zu tun, nämlich von morgens bis abends Rad zu fahren. Yeah!!

So machten meine Mutter und ich uns ein richtiges "Mädelswochenende" mit allerhand Klischees, die sich Männer so vorstellen und betteten das in lange Tagestouren ein.

Sechzig Kilometer Schwarzwaldkitschidylle

Am Samstag fuhren wir durch kleine Dörfer und über Umwege nach Gengenbach. Ein Teil der Strecke war identisch mit der letzten Tour, die mein Vater mit uns radelte und unterwegs sagten meine Mutter und ich öfter Dinge wie: "Weißt du noch hier ..."

Das war aber gar nicht traurig, sondern beschwor schöne Erinnerungen und auch jetzt, da ich es niederschreibe, bin ich ehrlich froh meinen Vater mal wieder im Blog erwähnen zu können, ohne in ein Stimmungstief zu verfallen. 
Wir hatten uns mit Proviant einer kleinen örtlichen Metzgerei eingedeckt und knabberten bei einer Pause ein paar Scheiben Salami vom Wollschwein.

Scorpione im Dialog

Gengenbach ist eine wahre Augenweide. Das kleine Städtchen versprüht eine Postkartenidylle, die knapp am Kitsch vorbei schrammt. Man könnte auch einfach sagen, es ist superromantisch.
Bekannt ist Gengenbach nicht nur als Heimat unseres Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble, sondern zieht mit seinem weltweit größten Adventskalender internationale Aufmerksamkeit auf sich. Jedes Fenster des Rathauses birgt ein Kunstwerk und wird in einer Zeremonie als Türchen des Kalenders geöffnet.

Wir schlenderten durch die Gässchen und fanden einen entzückenden Laden, in dem wir hübsche Kleider anprobierten. Ich war sehr glücklich, meine Mutter vor dem Spiegel zu sehen, wie sie sich hin und her drehte und nach meiner Meinung fragte. Endlich trägt sie kein Schwarz mehr! Wir plauderten ausgelassen.
Die Inhaberin verzog übrigens keine Miene, wie wir da in unserer Fahrradmontur einmarschierten und behandelte uns zuvorkommend. Das ist nicht selbstverständlich. Was ich manchmal wirklich schade finde, ist wie abschätzig man von manchen LadeninhaberInnen gemustert wird, wenn man in "Fahrradklamotten" erscheint. In manchen Geschäften kann es passieren, dass man nach einem Blick von Kopf bis Fuß einfach kurz abgefertigt wird. 
Da wir über fünfzig Kilometer radeln wollten, hatte ich ein typisches Fahrrad-Funktions-T-Shirt-mit-Shorts-und-Turnschuhen-Outfit an. Ich gehe sonst immer öfter dazu über in "normaler Mode" in die Stadt zu fahren. (Bei dem Thema bin ich mir immer etwas unsicher wieviel Interesse das in meiner, laut Statistik, überwiegend männlichen Leserschaft hervorruft. Soll ich dazu mal was schreiben? Fahrrad und Mode und so?)

LiegeradFRAU ganz in Rosa und Lila ...

Mutter und Tochter beim Klamotteneinkaufen - eine herrliche Normalität, die wir lange entbehrt hatten. 
Da mein heiß geliebter Strohhut beschlossen hatte, sich aufzulösen, musste noch ein neuer Hut her, der so fest auf dem Kopf sitzt, dass der Fahrtwind ihn beim Radeln nicht herunterwehen kann. Fündig wurde ich in einem Laden mit großer Auswahl. Nun ja, jetzt habe ich einen Hut mit rosa Rand, der tiptop zu meinem lila Outfit passt, wie der Inhaber bemerkte. Ich dachte an dem Tag noch eine Weile über Geschlechterklischees nach, denen ich auch nicht zu entkommen scheine. Deswegen gibt es davon jetzt auch kein Foto 🙂 .

Verwinkelte Gässchen in Gengenbach

Romantisches Ausflugsziel

Der nächste Tag sollte noch schöner werden.
Meine Mutter wusste von einem klitzekleinen Café im Nirgendwo, dessen Ambiente etwas sehr besonderes ist. Der Weg dorthin führt durch eine wunderschöne Landschaft, oft auf großzügigen Radwegen.
Wir radelten bei strahlendem Sonnenschein nach Seelbach am Waldrand entlang.
Als ich bei einer kleinen Pause meinen (neuen rosa) Hut vom Kopf nahm und damit mein Gesicht wieder zum Vorschein kam, grüßten mich Menschen, die ich schon seit zehn Jahren und länger nicht mehr gesehen hatte.
Ich traf auch meinen Deutschlehrer aus der Mittelstufe des Gymnasiums, den ich ansprach. Ich erzählte ihm, dass ich meinen Hang zum Schreiben unter anderem auf diesem Blog auslebe und ich nie vergessen werde, dass er mich immer in meinen Gaben förderte. Lieber Herr N., wahrscheinlich werden Sie diesen Artikel lesen: Herzliche Grüße einer ehemaligen Schülerin, die sich gerne an Sie erinnert.

Wir fuhren weiter durch das Schuttertal, vorbei an saftigen Wiesen mit träge wiederkäuenden Rindern und wurden kaum von Autos behelligt.

Irgendwann ließen wir das letzte Dörfchen hinter uns und kamen an einem Gehege mit Rehen vorbei, die Zuflucht im Schatten suchten. Immer weiter hinauf ging es bis wir schließlich unser Ausflugsziel erreichten.
Mann, ist das schön dort!

Nachmittags waren die Temperaturen auf über dreißig Grad geklettert und wir nahmen den Weg zurück durch den Wald. Das war sehr angenehm und brachte im gedämmten Licht einen besonderen Genuss.
Erst mal schraubten wir uns auf manchmal sehr grobem Schotter einige Höhenmeter nach oben, um anschließend kilometerlang den kühlenden Wind der Abfahrt zu genießen. So ein Scorpion macht wirklich fast alles mit.

Oft schreibe ich darüber wie sehr ich auf meine elektrische Unterstützung angewiesen bin. 
Große Teile der beiden Ausflüge radelten wir in der Ebene, und ich war erstaunt wie einfach es ist mit so einem schweren Trike zu fahren, wenn es nur wenige nennenswerte Steigungen gibt. Umgekehrt fiel mir aber auch auf wie bergig ich wohne und dass jede kleine Ausfahrt immer eine Anstrengung bedeutet - selbst mit Motor.
Mein Blick auf das Display am Ende jeden Tages verriet mir, dass ich kaum nennenswerte Akkukapazitäten verbraucht hatte. Wohingegen ich zuhause manchmal schon nach fünfundzwanzig Kilometern gerade noch die Hälfte zur Verfügung habe. Natürlich spielt auch eine Rolle, dass ich ohne Hundeanhänger unterwegs gewesen war.

Ja, wo war denn Emilia eigentlich an diesem Wochenende? Die kleine Maus kommt nun wirklich in die Jahre. Bei solcher Wärme ist sogar der Aufenthalt im Anhänger etwas anstrengend für sie, da sie jetzt einen Herzklappenfehler hat und das Herz sich mehr anstrengen muss. Auch die weite Anreise im Auto und die Aufregung den ganzen Tag über erschöpfen sie zunehmend. Also war sie bei ihrer Gastfamilie untergebracht, wo sie es schön ruhig hat und den ganzen Tag über nach Strich und Faden verwöhnt wird.

Was für ein wunderschönes Trike-Wochenende ich erleben durfte.
Am meisten Glück aber verspürte ich darüber, dass meine Mutter und ich so unbekümmert lachend auf den Trikes sitzen konnten und spürten: Die schlimmste Trauer ist überwunden, das Leben bietet wieder viel Wundervolles für uns und mein Vater fährt als blinder Passagier etappenweise mit uns mit, aber mit frohem Herzen und nicht die ganze Zeit über.
Danke Leben.
Danke Mutter, für ein unvergleichliches Wochenende.
Und einfach danke, dass du da bist.

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Tobias - 23. Juni 2017 Reply

Heyyy,

das liest sich soooo schön – da möchte man am liebsten seine sieben Sachen packen (oder ein paar mehr) und sofort losradeln. Ich bin ja nicht so für Kitsch und Gloria zu haben, aber beim radeln entdecke ich mich schon öfter mal, wo ich sage “Hach, das ist aber hübsch (kitschig) und das auch so toll (klischeehaft)”. Gerade wenn ich auf normalen Touri-Pfaden unterwegs bin. Inzwischen höre ich ab und an sogar NDR 1. 😀

Den Schwarzwald kenne ich kaum und dann auch nur bergig mit Schnee. Daher packe ich diese Region wo ihr wart mal auf meine ToDo-Liste für einen Kurzausflug. Auch sonst ist ja der Schwarzwald recht hübsch, selbst wenn man nicht radelt. Und wenn Du schon schreibst, dass es kaum Steigungen gibt, ist mein Interesse umso mehr geweckt.

Und natürlich freue ich mich auch über den menschlichen Part. Das es Dir bzw. euch gut geht, trotz der emotionalen Nähe einiger Wege und Strecken in Bezug auf Deinen Papa. Es sieht aus, als hattet ihr eine traumhafte Zeit dort vor Ort.

Liebe Grüße aus Hannover, drück Emilia von mir und vielleicht bis bald mal wieder. 🙂

Tobias ¦ Liegeradmann

Maria Jeanne Dompierre - 23. Juni 2017 Reply

Hallo Tobias,

vielleicht sind wir auf dem Trike eher anfällig für “Romanzen” als sonst im Alltag, weil wir beim Triken von Glücksgefühlen überschwemmt werden 😀 – wie schön zu lesen, dass es anderen auch so ergeht.

Die Oberrheinebene am Südschwarzwald kann ich wirklich empfehlen. Im Spätsommer ist es dort noch schön warm und sonnig.
Ja, das war ein traumhaftes Wochenende, wie gut dass meine Eltern schon so viele Routen geradelt sind, so habe ich immer die weltbeste Fremdenführerin dabei – und bekomme schöne Geschichten zu Ohren.

Gerade bin ich vom Einkaufen zurück. Emilia ist emsig gelaufen (6 km/h sind das inzwischen, mit dem Zweirad würde ich fast kippen 😀 ) als ob sie meiner Aussage, sie käme in die Jahre, energisch widersprechen wolle.

    Tobias - 23. Juni 2017 Reply

    Hallöchen,

    ja, es hat schon etwas Besonderes, ein Liegedreirad zu haben und zu fahren. Wenn ich die internationalen Foren durchschaue, in denen die Menschen ihre Trikes huldigen, ist das schon oft eine beinahe menschliche Beziehung, die dort eingegangen wird. Wie bei einigen Autofahrern zu ihren fahrbaren Untersätzen, so wird auch da jede geölte Kette und der gefahrene Kilometer gehuldigt wie eine Offenbarung. Vielleicht etwas überspitzt, aber wenn wir eherlich sind, ist es nicht weit davon entfernt.

    Auf der anderen Seite sehe ich aber auch Fahrer, für die ist so ein Liegedreirad eine reine Sache. Bei gleicher Laufleistung sehe ich dort heruntergewirtschaftete Haufen aus Rost und Gammel, dass man weinen könnte. Vergleichbar mit einem 20 Jahre alten italienischen Sportwagen, in dem man auf dem Hof seine Hühner auf Stroh wohnen lässt – das geht einfach nicht. 😉

    Ich bleibe somit gespannt – der Spätsommer hat noch gute Chancen und vielleicht düse ich ja mal an einem langen Wochenende runter. Dieses Wochenende wollte ich gerne nach Ostfriesland, doch regnet es dort bis Sonntagabend. Somit bleibe ich daheim und mache ein paar weniger sportive Dinge.

    Herzlichst,
    Tobias ¦ Liegeradmann

Henrike - 23. Juni 2017 Reply

Liebe Maria,

eigentlich wollte ich ja heute morgen die erste sein, die einen Kommentar zu deinem wunderschönen Schwarzwald-Tourbericht verfasst. Aber leider reichte die Zeit nicht mehr, ich hatte einen wichtigen Termin.
Darum schließe ich mich den Worten von Tobias an; so wie er geschrieben hat, empfinde ich auch.

Du hast großes Glück, dass du mit deinem Mann, deiner Mutter und früher auch mit deinem Vater zusammen Trike fahren und lange (Tages-)Touren unternehmen kannst. Bei mir gibt es in der Familie und im Bekanntenkreis leider niemanden, der sich dafür begeistern kann.

Herzliche Grüße
Henrike

PS
Wenn du etwas zu ‘Fahrrad und Mode’ schreiben würdest, mich würde es auf jeden Fall interessieren!

    Tobias - 23. Juni 2017 Reply

    Hallo Henrike,

    entschuldige, ich wollte Dir nicht den ersten Platz nehmen – beim nächsten Mal warte ich einfach ein wenig, bis die ersten Kommentare reinkommen. 😉

    Es ist wie mit so vielen Hobbies – es ist umso schöner, wenn auch das persönliche Umfeld mitzieht. Meine Freundin konnte ich glücklicherweise zum Trike-Fahren begeistern, für meine Familie bin ich dann doch eher der Freak. So war es aber auch schon mit Gleitschirmfliegen, Kajakfahren, Geocaching oder Klettern – selten, dass ich damit die breite Masse überzeugen konnte.

    Bei der Mode kann man ja (leider) nicht nur nach dem Äußeren gehen, sondern muss auch funktioniell denken – Hitze, Feuchte, Schweißtransport… ja, auch wir Männer wollen nicht klatschnass am Zielort ankommen, sondern so jugendlich frisch wie ihr Mädels. 😀

    Herzliche Grüße zurück,
    Tobias ¦ Liegeradmann

Maria Jeanne Dompierre - 23. Juni 2017 Reply

Hallo Henrike,

wie schön von dir zu hören!
Es stimmt, ich habe großes Glück, dass ich immer in Gesellschaft radeln kann, wenn mir danach ist. Ich habe diesem Glück etwas nachgeholfen, ich war auch jahrelang die einzige in der Familie und Freundeskreis. Ich habe die anderen einfach infiziert 🙂 .

In meinen Anfängen saß ich ganz verloren bei einem lokalen Liegeradtreffen herum und kam mir total komisch vor. Ich hatte lange keine Kontakte zu anderen LiegeradfahrerInnen und wurde von KollegInnen und FreundInnen sogar auf meinem Grasshopper ausgelacht. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei.
Meine Mutter hat ja nun auch niemanden mehr für gemeinsame Trike-Ausflüge. Sie radelt jetzt mit einer Freundin, die ein aufrechtes Fahrrad fährt. Wir haben uns vorgenommen, unsere Trikes öfter mitzubringen, wenn wir einander besuchen.

Ich habe es schon öfter erlebt, dass der Partner erst mal beim “normalen Rad” blieb und irgendwann einfach keine Lust mehr auf Schmerzen und Unannehmlichkeiten hatte, während die liegende Partnerin auch nach 50 km noch vergnügt war. Mein Vater wurde auch durch diesen Frust infiziert 😀 Vielleicht klappt das bei dir auch irgendwann …

Danke für das Feedback zur Mode. Ich habe dazu ja sogar schon mal vorbereitet. Da geht es zwar nicht um Mode an sich, aber darum wie frau aussieht, wenn sie mit dem (Liegedrei)Rad irgendwo ankommt und eigentlich chic sein möchte. Falls das als Thema den Männern nicht so unter den Nägeln brennt, finden sie es vielleicht trotzdem interessant zu lesen, wie eine Frau das erlebt?

Norbert - 23. Juni 2017 Reply

Hallo Maria-Jeanne und liebe “Schnellerseier” :-),
ich fand den Bericht wieder einmal sehr bildlich. Ich kann mir sehr gut den Gesichtsausdruck von Dir Maria vorstellen, wenn Du mit Deiner Mutter durch schöne Landschaften fährst.
Als Kind war ich öfter im Hochschwarzwald (Bad Wildbad und Freudenstadt) habe aber nicht mehr viele Erinnerungen außer an Schnee überbehalten.
Was mich sehr freut ist, dass Du/ihr diese Touren gemeinsam erleben und vor allen Dingen wieder genießen könnt. Dass Dein Papa immer mitfahren wird ist auch ein Stück “Unsterblichkeit” für ihn. Ich hoffe, dass Deine Mama und Du noch sehr lange und oft solche Touren fahren könnt.
Morgen werde ich mal nach Kriftel fahren und mal “Fremdtriken”.
Mode als Thema in Deinem Blog sehe ich als Unterricht im Studiengang “Die Frau, das unbekannte Wesen” und hoffe, dass ich das eine oder andere dabei lernen kann.
Dir und Paul ein ganz tolles Wochenende und liebe Grüße aus Wiesbaden
Norbert

    Maria Jeanne Dompierre - 24. Juni 2017 Reply

    Lieber Norbert,

    Ja, der Hochschwarzwald ist schon ein ganz anderes Kaliber mit seiner Topografie. Der Übergang von Oberrheinebene zum Schwarzwald ist wesentlich reizvoller für das Fahrradfahren. Aber dein Trike ist auch für die Höhen ausgestattet, so könntest du die Orte deiner Kindheit auch radelnd mit Genuss erkunden.

    Viel Spaß in Kriftel, das ist bestimmt wieder eine tolle Veranstaltung.
    Ein Studiengang … ja so habe ich das noch nicht gesehen, da musste ich herzlich lachen und werde es im Kopf behalten, wenn ich schreibe 😀

    Bis bald,
    Maria Jeanne

Daniel - 23. Juni 2017 Reply

“Die schlimmste Trauer ist überwunden”

Hallole lieschbt Mariele,

na bisch a Schwarzwäldle Mädle hei da nei, schad das Ihr nit zäma mit Mutter wohna könnt.
Des wär it schlächt sodele nun schreib i wida uf Hochdeutsch weil’s it jeder verstähea ka gell.

Siehst Du es wäre falsch gewesehen das Rad links liegen zu lassen und es nie mehr zu verwenden.
Dein Vater hätte was dagegen gehabt, ganz gewiss, schön dass es Euch wieder gut geht, es ist sehr schwer loszulassen von jemandem, den man sehr geliebt hat, ich mußte das schon dreimal erleben.
Letztes Jahr musste ich mich von meiner Omi verabschieden, aber ich und meine Mutti haben viel zu lachen über die Sprüche, die sie losgelassen hatte oder von meinem Opi, der war schon immer etwas knallhart.

Ich wünsche Euch noch viele solche Radausflüge, sie sind es wert und wundere Dich beziehungs weise Euch nicht, wenn Gedanken kommen von deinem Vater. Es ist normal was er gesagt oder getan hat. Lass es einfach zu und glaube nicht, dass das nicht normal wäre. Wie heißt es so schön? Zwischen Himmel und Erde gibt es mehr als unsere Schulweisheit glauben mag.

Ich wünsche Euch dreien ein sonniges schönes Radler-Wochenende,
Schöne Grüsse an deinen
Superman und Wau Wauchen,
Grüßle Daniel

Maria Jeanne Dompierre - 24. Juni 2017 Reply

😀 Besser, ma schwätze Hochdeutsch,
damit uns alle verstehen 😀

Danke für die Grüße Daniel

Axel - 25. Juni 2017 Reply

Liebe Maria,
man geht einfach mit bei deiner emotionalen Schreibe!

Das finde ich gerade gut, es darf und soll doch persönlich-subjektiv sein; am Ende lese ich hier gerade deshalb.
Da wir Leser dadurch auch ein bisschen das Gefühl bekommen, dich (ein wenig) zu kennen, finde ich es schön, dass du uns nach deiner Trauer auch an dieser Freude teilnehmen lässt.

Das einzig nicht Versäumte, das Trike mitzunehmen, war ja anscheinend auch das Wichtigste.

Besonders gefallen hat mir die “Verkettung glücklicher (!) Umstände” … 😉 (Welche das auch immer gewesen sein mögen)

Zur Radmode:
Ja, finde ich auch interessant. Wir unterhielten uns ja bereits in Waltrop darüber, wo du gemerkt hast, dass es mehr Interesse als vermutet hervor ruft.

Es gibt aber natürlich auch schon Mensche, die sich mit sowas beschäftigen.
http://radelmaedchen.de/topics/mode-und-rad/
Natürlich aus weiblicher Sicht.

Was ich noch sagen wollte:
Hut! Hut! Hut! Hut! Hut!…. (heißt: Wir woll’n den Hut seh’n!)

LG, Axel

PS: War aus Zeit- und Raumgründen doch nicht in Kriftel. würd mich freuen, wenn z. B. Norbert (oder wer war noch da?) etwas aus seiner Sicht berichten würde.

    Maria Jeanne Dompierre - 26. Juni 2017 Reply

    Hallo Axel,

    ein schönes Kompliment für eine Bloggerin, wenn der Leser emotional mit auf Reisen geht! Danke dafür.
    Das Radelmädchen kenne ich, sie hat gerade ein Buch veröffentlicht, das guten Anklang findet. Aber wie so oft im Liegeradleben, sind die Lösungen für das Aufrechtrad nicht immer so passend auf dem Sessel- oder Schalensitz. (Ich habe ein Mal versucht, mit einem Rock zu radeln, was aufrecht ja gut gehen kann. Die Wäscheklammern, die ich dazu benutzen musste, damit der Rock nicht hoch rutscht, sahen total bescheuert aus und alleine das Trike ist als Accesoire ja nicht gerade elegant … )

    Oje der Hut – seufz – ok, ich zeige ihn auch mal 🙂

    Ich fände es auch toll, wenn jemand über Kriftel erzählen würde. Ich frage Norbert oder Klaus, ob sie dort waren und Lust dazu haben.

KlausD - 1. Juli 2017 Reply

Hallo Maria Jeanne,

schöne Bilder aus dem Schwarzwald hast Du gemacht … zugegeben bin ich mit Kuckucksuhr (im Bauhausstil) im Wohnzimmer nicht ganz objektiv.

Gerade ist auch der kleine Beitrag über den Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik fertig geworden (siehe http://www.rad.klausdapp.de/wordpress/?p=1244) – der Tag hat wieder richtig Spaß gemacht.

Alles Gute und viele Grüße aus dem Süden

Klaus

Eduard J. Belse - 23. Januar 2018 Reply

Hallo Maria Jeanne

Ich bin gerade intensiv am Ackern an meinem Basler Ausstellungsprojekt und gönne jetzt mir eine kleine Pause und das Vergnügen Deinen tollen Tourenbericht zu lesen. Da kommt richtig Jucken in den Beinen auf, aber die nächsten Tage liegt trotz besserem Wetter keine Ausfahrt drin.

Ich bin im am Abend im Bett auf dem iPad schon heftig am Touren planen. Die erste wird nach Freiburg führen um die Pinion-Schaltung einzubauen und danach kann es dann richtig zur Sache gehen. Weit oben steht eine Zweitagestour durch den Oberaargau und das Emmental mit übernachten im historischen Kemmeriboden Bad und Rückfahrt hinter der Schrattenfluh durch durch das Entlebuch zurück.

Mit meinem Aufrechtradler-Kollegen Daniel möchte ich mir die Erneuerung der Bahnstrecke Delle–Belfort ansehen. Ich bin dort in der Nähe noch zum übernachten eingeladen. Daniel hat sich jetzt auch ein E-Bike mit zwei Akkus gekauft, würde sich aber um keinen Preis in die «Niederungen» eines Liegetike-Sitzes begeben. O-Ton: «Da sieht man nichts und wird nicht gesehen!»

Auch die Herzroute (www.herzroute.ch) von Lausanne am Genfersee quer durch die Voralpen nach Rohrschach am Bodensee mit ihren 720 km und 12‘000 Höhenmeter reizt mich. Ich müsste sie ja nicht unbedingt in einem Stück fahren.

Ich hoffe es wir für uns alle eine schöne Liegetrike-Saisson mit vielen genuss- und Erlebnisberichte Touren.

Liebe Grüsse aus de Schweiz
Eduard

    Maria Jeanne Dompierre - 25. Januar 2018 Reply

    Lieber Eduard,

    so eine schöne Tour wollte ich euch natürlich nicht vorenthalten und gleichzeitig Lust auf eigene Ausfahrten wecken. Wie wunderbar, dass dich das in deiner Unternehmungslust bestätigt.

    Jetzt im Winter ist es eine besonders schöne Beschäftigung, einige Touren zu planen. Ich habe bildlich vor Augen wie du gerade an deinem Tablet zu Gange bist 🙂

    Mit Begleitung machen manche Ausfahrten gleich viel mehr Freude, egal ob aufrecht oder liegend.
    Diese Vorurteile höre ich auch oft. Da kann ich nur erwidern:

    1. Sehen wir Liegeradler viel mehr durch unseren Panoramablick danke der Sitzposition und
    2. Ist es mir in 15 Jahren Liegerad noch nicht passiert, dass ich nicht gesehen wurde.

    Aber missionieren möchten wir ja niemanden. Ich kann mir vorstellen, dass ein aufrechtes Fahrrad das größte Glück der Welt bedeuten kann, so wie wir das mit unseren Trikes auch empfinden. Vielfalt ist eben doch am schönsten!

    Viel Spaß bei deiner Planung. Deine erste Tour nach Freiburg wird ja eine besondere, wegen der neuen Pinion-Schaltung, die du dann bekommen wirst.

    Axel - 26. Januar 2018 Reply

    Hallo Eduard,

    vom “Genfersee” nach “Rohrschach” wirst du elend lange unterwegs sein –
    gibt es nämlich beides nicht.

    Du meintest sicher Genfer See und Rorschach, dabei viel Spass!

    (Sorry, wenn ich das einem Schweizer vorhalte, konnte es mir nicht verkneifen… 😉 )

    Gruß, Axel

      Eduard J. Belser - 27. Januar 2018 Reply

      Hallo Axel

      Das «h» bei Rorschach ist ein ärgerlicher Tippfehler und die umso mehr als die regelmässigen, langen Ferien bei meinen Grosselter in Rorschach zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen gehören und ich deshalb immer wieder gerne an den Bodensee fahre.

      Aber den Genfersee, den Neuenburgersee, den Murtensee, den Bielersee usw. schreiben wir in der Schweiz in einem Wort. Lieber hätte ich allerdings Lac Léman geschrieben, wie er in der französisch sprechenden Schweiz heisst. An den Genfersee fahre ich besonders gerne wegen der Aussicht auf die französischen, die westschweizer Alpen und die Weinberge. Auf dem Genfersee verkehrt auch mein Lieblingsdampschiff, die imposante, elegante 78 Meter lange «La Suisse» mit ihrem geschwungenen Klipperbug samt Bugsprit und vollbusiger, vergoldeter Galeonsfigur. Sie ist das Bateau amiral (Flaggschiff) der acht Einheiten umfassende Belle Epocque Flotte der CGN (Compagnie Générale de Navigation sur le Lac Léman). Besonder wenn sie vor der mittelalterlichen Kulisse des Schlosses anlegt sieht das einfach grandios aus.

      Liebe Grüsse
      Eduard

    Axel - 26. Januar 2018 Reply

    Ach, noch was:
    Die Argumentation deines Freundes Daniel beweist nur, dass er es noch nicht einmal ausprobiert hat (siehe Maria).

    Und Maria: Wie war das nun eigentlich mit dem Hut? ;-))
    (Hab natürlich nochmal hochgescrollt…)

      Maria Jeanne Dompierre - 27. Januar 2018 Reply

      Das mit dem Hut!
      Ich habe doch tatsächlich schon mal danach geschaut, weil ich das Foto machen wollte.
      Allerdings hatte ich den mit den Sommersachen schon gut verstaut und zwar nach ganz oben in den Schrank, wo ich ohne Steighilfe nicht hinreiche.

      Das war mir dann doch zu umständlich. Aber wenn ich alles wieder umgeräumt habe, mache ich auf jeden Fall noch ein Bild – versprochen! 🙂

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