Wer sich für Fahrradpolitik und deren Entwicklung interessiert, wird mit Interesse einen langen Artikel der aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung “Die Zeit” lesen.
Auf Seite Elf berichtet Charlotte Parnack über Autofahrer, die sich über “Kampfradler” aufregen und Radfahrer, die Autos bespucken. Die Autorin stellt die These, dass sich die Fronten zwischen den beiden Verschiedenen Verkehrsteilnehmergruppen zunehmend verhärten (zumindest in den Großstädten) und beleuchtet beide Seiten.
Eine Geschichte führt durch den Artikel, in der ein junger Radfahrer einen SUV anspuckt, weil dessen Fahrer durch Parken in zweiter Reihe den Radfahrer erst erheblich behindert, dann durch rasantes Überholmanöver “mit heulendem Motor” provoziert und schließlich mit einer unnötigen Vollbremsung gefährdet und verletzt. Der Radfahrer zieht sich durch den Aufprall ins Heck des Autos leichte Verletzungen zu und die Angelegenheit endet vor Gericht.
Diese Geschichte soll nicht untypisch sein für die Konflikte zwischen Auto- und Radfahrer.
Viele Großstädte wollen mehr Menschen aufs Fahrrad locken, weil die Straßen zunehmend verstopfen und die Luftverschmutzung zunimmt. Was dabei bei aller Euphorie der Radfahrer zu bedenken ist, zeigt der Artikel auch. Denn fehlende Infrastruktur, schlecht geführte und ungepflegte Radwege laden zu Verkehrssünden geradezu ein und verschrecken nicht nur Autofahrer und Fußgänger.
Radschnellstraße – nicht nur Segen
Als ich zum ersten Mal von der Schnellstraße für Velos in Freiburg hörte, dachte ich “Hoffentlich gibt es das bald auch in vielen weiteren Kommunen” und malte mir ein Paradies für Radfahrer aus. Zu hören bekomme ich allerdings auch die Kehrseite der Medaille: Eltern trauen sich nicht mehr mit ihren Kindern auf die Strecke, weil rasant fahrende Radler keine Rücksicht nehmen und ihr Tempo nicht drosseln (wollen) und es zu gefährlichen Situationen kommt. Andere, die “zu langsam” sind, werden aggressiv aus dem Weg geklingelt, angeschrien oder gar beleidigt.
Charlotte Parnack legt dar wie es zu diesen Phänomenen kommen kann und hat viel zum Thema recherchiert; weit besser als ich es in einem Beitrag darlegen könnte, weswegen ich die Lektüre an dieser Stelle gerne empfehle.
Bei mir ist gerade viel los in Sachen Liegedreirad. Am Freitag war ich wieder in Kriftel und habe ein Scorpion Plus und ein S-Pedelec abgeholt. Die beiden Scorpione brachte ich zu meinen Eltern, die ich am Wochenende besuchte. Und so kam es, dass meine Eltern mit ihren eigenen Rädern, ich mit dem Scorpion Plus und mein Bruder mit dem S-Pedelec gemeinsam auf Tour gingen. Was für ein Erlebnis!
Warum schon wieder ein Scorpion Plus?
Ich hatte ja vor kurzem schon das Scorpion Plus getestet und so viel verrate ich heute schon mal: Es wird nicht glänzend abschneiden in meiner Beurteilung. Das liegt v.a. daran, dass es für gesunde, aktive Menschen nur sehr eingeschränkt alltagstauglich ist, jedenfalls komme ich zu diesem Schluss.
Ich hatte das ganz hohe Scorpion Plus getestet und wollte ein etwas niedrigeres Scorpion Plus fahren, um zu sehen, ob die Kritik, die ich übe, an der enormen Höhe liegt. So komme ich zu einem ausgewogenem Ergebnis.
Außerdem verrate ich euch heute noch etwas: Ich habe vor, mich von meinem Scorpion fs zu trennen. Ab sofort steht es zum Verkauf, genau wie das von Paul. Aber darüber berichte ich dann doch noch viel ausführlicher. Um wilden Spekulationen vorzugreifen: Wir sind glücklich mit unseren Liegedreirädern und sie funktionieren einwandfrei, die Gründe sind ganz pragmatischer Natur.
Wer es nicht mehr schafft, die aktuelle Ausgabe (Nr. 36 vom 3. September 2015) von “Die Zeit” zu ergattern, kann sein Glück auf deren Webseite versuchen oder beim Händler die gewünschte Ausgabe bestellen.