Warum ich dieses Jahr ein Trike von ICE Icletta testen möchte, wie Paulo von HASE BIKES mein selbst auferlegtes Drehverbot am HASE Stand kurzerhand aufhob (ich kann nichts dafür, ehrlich!) und darüber, dass man bei großen (Liegerad - Spezialrad)Veranstaltung nie um die stolzen Velomobile herumkommt. Impressionen von der SPEZI 2017 mit einem ausführlichen Video (28 Minuten).
ICE Icletta
Die Trikes von ICE finde ich ästhetisch sehr gelungen mit ihren schlanken Rahmen. Beim diesjährigen Besuch der SPEZI bekam ICE Icletta viel Raum im Video, um sein Fat Trike vorzustellen und um uns zu zeigen, wie sie den Shimano Steps Motor elegant verbauen, ohne dass die Optik leidet. Denn ja, auch ICE hat den Shimano Steps ins Programm genommen und einiges an Arbeit in spezielle Kable investiert, die es weiterhin erlauben, die Rahmengröße zu verstellen.
Nach dem Interview kamen Kirk Seifert und ich überein, dass es an der Zeit sei ein ICE Trike zu testen, wie ich es schon mit Trikes anderer Hersteller machte. Darauf freue ich mich! Der Sommer wird also nicht eintönig. Irgendwie hätte ich große Lust, das Fat Trike zu testen ...
Wer mein Blog schon länger liest weiß, dass ich immer ganz entzückt bin von den kleinen Innovationen von HASE BIKES mit ihren großen Wirkungen. Manch Leser hat schon den Verdacht geäußert, ich würde heimlich von HASE BIKES bezahlt, weil ich so viel berichte. Dabei gibt es viel mehr Beiträge über die Manufaktur des Liege-Trikes, das ich selbst fahre! Es wird wohl daran liegen, dass ich oft von ihnen schwärme.
Eigentlich ging ich mit dem Vorsatz zur SPEZI mal nicht ausführlich von ihnen zu berichten, aber was passiert?
Da schlendern Paul und ich Bionade schlürfend über das Außengelände und treffen Paulo Mesquita, den Designer von HASE BIKES. Die Freude war groß und Paulo erzählte voller Stolz von ihrer neuen Montagebank, mit deren Hilfe sich Trikes ganz einfach und ohne weitere Hilfe auf eine angenehme Arbeitshöhe heben lassen. Ich war total begeistert, denn diese Arbeitsbank gibt es nicht nur für den Fachhandel, sondern auch für uns Endkunden. Zusammengefaltet lässt sich das Ding platzsparend an die Wand lehnen. Sie kostet rund sechshundert Euro. Hier findet ihr Details zum Montagetisch.
Aber das ist noch nicht alles. HASE BIKES erfreut uns mit einer weiteren tollen Sache. Das Vermessen der Spur am Trike ist nicht ganz einfach ohne das passende Equipment. Schaut euch im Video das schicke Lasergerät an, das ganz einfach zu bedienen ist.
Falträder
Besonders gefreut hat mich, dass Tern ihre Falträder auf der SPEZI präsentierten, weil in mir der leise Wunsch keimt, mir ein Faltrad für das Mitnehmen im Zug anzuschaffen. So nutzte ich die Gelegenheit zur Probefahrt mit Bosch-Motor und genoss eine ausführliche Beratung. Da das Reisen im Zug für uns Liegedreiradler ein schmerzliches Thema ist, habe ich für euch Teile des Gespräches mit ins Video gepackt.
Klar, so ein Faltrad ist überhaupt nicht mit dem Komfort eines Trikes vergleichbar, aber manchmal wäre es mir lieber, ich hätte wenigstens diese unbequeme Variante zur Wahl als ganz auf das Fahrradfahren zu verzichten.

Am Stand von HP Velotechnik begegnete ich Klaus Dapp, der im Liegeradblog LiegeVelo.de über den Alltag, das Reisen und technische Details seines Grasshoppers schreibt. Ich lese dort gerne und regelmäßig und freute mich, Klaus endlich mal "in Echt" zu treffen.
Ich freue mich ja immer über innovative Fahrzeuge und bewundere den Elan und Stolz, den manche Tüftler nebst ihres Idealismus in ihre Kreationen stecken. So habe ich im Beitrag einem Mann viel Raum gegeben, der ein imposantes Vier- bzw. Dreirad entworfen hat. Das Engagement des Eco-Warrior ist wirklich beeindruckend und sein Prototyp, den er uns im Video vorstellt, sieht gar nicht so nach Prototyp aus. Ein wahres Fest für alle Technik-Fans, was er da zu bieten hat.
SPEZI bringt die Menschen zusammen
Die SPEZI ist ja nicht nur eine Messe für Spezialräder, sondern auch Treffpunkt für alle, die sich für außergewöhnliche Fahrzeuge begeistern, die selbst gerne bauen und entwerfen und Menschen, die einander sonst aus den Augen verlieren würden.
Wie wichtig dieser soziale Faktor ist, wurde mir in verschiedenen Gesprächen und Begegnungen wieder einmal ganz deutlich.

Als ich ziemlich müde von all den Eindrücken zum Auto zurückging, benutzte ich das Badezimmer eines Italieners, der zum Bersten voll war. Drinnen und draußen war kein Platz mehr zu bekommen.
Und wen sah ich da? Ganze Teams von Ausstellern, die mit Bärenhunger auf ihre Pizza warteten und natürlich - man kommt nie an ihnen vorbei - eine große Gruppe bestens gelaunter Velomobilisten, mit denen ich noch eine liebenswerte Unterhaltung hatte. (An dieser Stelle übrigens herzliche Grüße an Andreas Aden aus Kiel und an "Kräuterbutter" aus Wien, das waren schöne Begegnungen mit euch!)
Hygiene - durchgefallen
Richtig ekelhaft waren die die Toiletten, die schon am Vormittag versifft aussahen. Es war kein Toilettenpapier mehr vorhanden bis jemand schließlich einige Packungen auf die Ablage an den Wachbecken legte. Dort rupfte sich jeder eine Rolle raus, entsprechend sah es aus, aber das ist ja nur ein optischer Makel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kloschüsseln schon nach drei Stunden so eklig sein können, der Verdacht liegt nahe, dass vor der Eröffnung nicht gründlich gereinigt wurde. Ich war am Samstag vormittag da.
Ich persönlich kann mich ja so bewegen und verrenken, dass ich nichts berühren muss, aber was ist mit den Leuten, die gehbehindert sind und sich abstützen und hinsetzen müssen? Igitt - das kann man nicht anders ausdrücken.
Befremdlich erschien mir auch das Gebaren des Personals am Einlass. Es waren fünf Verantwortliche da und außer mir nur zwei Männer vor mir, die Eintritt bezahlen wollten. Keine der Fünf machte Anstalten das Geld zu kassieren. Wir standen minutenlang herum. Als die Männer schließlich ihr Geld bezahlen durften, wurde ich einfach stehengelassen. Die Leute quatschten miteinander, ignorierten mich und eine Frau war sehr beschäftigt mit ihrem Kleingeld.
Ich sprach einen der Kassierer an und durfte dann gnädigerweise den Eintritt bezahlen. Ich sah noch mal genau hin, ob die mit irgendetwas beschäftigt wären, aber sie saßen wirklich nur beieinander und unterhielten sich.
Dafür war die Dame im Info-Häuschen, gleich neben der Eingangstüre sehr engagiert und hilfsbereit. Da fühlte man sich richtig willkommen.