Da schon bald Ostern ist, schreibe ich heute einen kurzen Beitrag, damit ihr noch rechtzeitig von einer außergewöhnlichen Tour erfahrt. Vielleicht möchte jemand sogar mitfahren?
Schoko-Fahrt nach Amsterdam
Die Idee: Schokolade emissionsfrei mit dem Segelschiff über das Meer nach Europa importieren. (Ich hatte vor einigen Monaten schon mal davon berichtet.)
Damit die Köstlichkeit vom Hafen in den deutschen Einzelhandel gelangt, radelt eine Gruppe nach Amsterdam, um das Naschwerk mit Lastenrädern zu transportieren.
Beim ersten Mal waren es eine Handvoll Motivierter, aber schon letzten Herbst waren es knapp zwanzig.
Nun geht es zu Ostern zum dritten Mal auf Tour - und es würde mich nicht wundern, wenn sich noch mehr Begeisterte anschließen und die zweihundert Kilo Schokolade sogar übertreffen.
So kann sich jeder die vielen Schoko-Osterhasen von den Rippen strampeln - oder vielleicht nascht der ein oder die andere gar nicht mehr so viel, weil sich die Einstellung zur Massenware geändert hat?
Diese besondere Unternehmung wollte ich euch auf keinen Fall vorenthalten. Wer nicht selbst mitfahren möchte, kann alles auf Facebook mitverfolgen und sich freuen.
Apropos Lastenrad
Vor dem Bioladen in Detmold steht ein Lastenrad. Gestern traf ich einen Mann, der es aufschloss und sich zur Abfahrt vorbereitete. Ich sprach ihn an.
Er erzählte begeistert, dass man sich das Lastenrad kostenfrei ausleihen könne, was er auch schon öfter getan habe.
"Warum?" frage ich ihn.
Weil er sich gerne eines kaufen wolle, aber bei dem Preis froh sei, dass er die Gelegenheit hätte, das Lastenrad ausgiebig im Alltag zu testen. Er wüsste beispielsweise noch nicht genau wie groß seine Ladefläche sein solle "und so kann ich ausprobieren wie ich mit dem Platz hinkomme. Das Rad kostet immerhin um die sechstausend Euro."
Ich zucke mit keiner Wimper. Das bemerkt er. Der Preis meines Scorpions?
"Jenseits von achttausend Euro", erwidere ich.
"Da haben Sie ja die Schmerzgrenze bereits überschritten."
Was fasziniert ihn am Lastenrad?
"Es macht total viel Spaß und der Motor ist toll. Ich würde ja nie mit einem normalen Fahrrad als Pedelec fahren, aber mit so einem Lastenrad schon."
Aha, der Mann findet das Pedelec-Fahren toll. Und das geht nur mit einem Lastenrad? Wieso das? Braucht er den Platz?
"Der Platz ist spitze. Ich kann meinen großen Rucksack einfach in die Ladefläche schmeißen mit dem ganzen schweren Zeug darin. Okay, ich könnte auch am normalen Fahrrad große Taschen anhängen ... aber das ist nicht das Gleiche. Ein Lastenrad macht einfach mehr Spaß!"
Außerdem würde er bestimmt viel mehr Rad fahren als bisher und seine Einkäufe mit dem Lastenrad erledigen. "Aber", meint er besorgt "ich fürchte ja, dass ich dann nur noch Lastenrad fahre und mein normales Fahrrad ohne Motor dann nicht mehr nutze. Das wäre ja schade. Auch wegen der Kondition."
Ich bestätige seine Befürchtung und tröste ihn gleichzeitig: "Sie werden dafür wahrscheinlich viel öfter mit ihrem Lastenrad unterwegs sein als mit dem Fahrrad zuvor. Das gleicht die Motorleistung aus. Ich habe eine viel bessere Kondition seit ich den starken Motor habe, weil ich so oft radle."
Wir fahren noch ein Stückchen gemeinsam und winken uns lachend zum Abschied.
Auf der Website des Projets Dela (Detmolder Lastenrad) erfahre ich mehr über die Idee und Pläne und bin begeistert. Um meine Gartenpflanzen zu holen oder einen Großeinkauf zu tätigen, würde ich mich auch mal wieder freiwillig auf so einen Sattel schwingen. Was meint ihr, soll ich das mal ausprobieren?
Wo ich schon mal in der Stadt bin, radle ich noch beim Fahrradladen vorbei
Beim Fahrradhändler in Detmold (für aufrechte Räder) freue ich mich seit einigen Monaten immer auf die Begegnung mit seinem Hund.
Ein junger Jack-Rusell Terrier.
(Seit Emilias Tod umso mehr.)
"Ist der lieb."
"Ja, er ist eigentlich ruhig. Aber neulich, als wir die Räder hinausschoben, da rannte er einem Auto nach und versuchte in die Reifen zu beißen!"
(Ich lache mich kaputt 😀 )
"Das ist gar nicht lustig! Plötzlich war er weg und rannte wie verrückt. Über einen Kilometer weit!"
"Das kenne ich nur zu gut", denke ich - laut: "Ja, das wird auch noch ausgeprägter, er ist ja noch so jung. Wie alt ist er denn mittlerweile?"
"Sechs Monate."
"Oh, das wird noch alles viel schlimmer (innerliches Lachen), ich erinnere mich allzu gut. Bald beginnt die Phase, wo er plötzlich nichts mehr weiß von dem, was Sie ihm bis jetzt beigebracht haben."
"Nee, nee, wir sind ganz streng in der Erziehung, das wird nicht passieren."
In Gedanken: "Wenn du meinst ... " 😀 "Aber geben Sie nicht auf. Irgendwann ist das vorbei (in Gedanken: nach Monaten ...) und alles klappt wieder bestens."
Wir unterhalten uns ein wenig über Hundeanhänger.
Beim Verabschieden denke ich, dass ich bald wieder vorbei schauen werde, um zu fragen, wie es mit dem Jagdfieber so geht.
Freie Fahrt für Räder auf der Bundesstraße
Zum Schluss noch etwas für alle, die etwas südlicher wohnen und es bedauern, nicht zum Felgenfest kommen zu können, um einen ganzen Tag nach Lust und Laune auf der Bundesstraße radeln zu können.
Im Mai gibt es noch eine weitere schöne Gelegenheit dazu.
Vielleicht hat jemand von euch Lust und Zeit an Fahr zur Aar teilzunehmen.
Heute Morgen habe ich ein bisschen auf Facebook herumgejammert.
Daraufhin reimte jemand:
"Bei dem Wetter halten sich Lust & Frust oft die Waage -
aber es gibt doch bald die besseren Tage."
In diesem Sinne, danke für dieses schöne Schlusswort.
Wir halten durch.