Der Fachmann hantiert mit Haarspray und Warmluft am Trike und der Putzlappen kommt ausgiebig zum Einsatz.
Die Manufaktur baut den Go SwissDrive Motor ein und zeigt uns detailliert wie man beim Pedelec am Hinterrad den Motor nachrüstet.
Es werden jede Menge neue Kabel ordentlich verlegt und alles, was zu einem Strang zusammengefasst werden kann, verschwindet danach elegant im Rahmen. Dort lagert auch ein nicht gebrauchter Lichtanschluss, der jederzeit in Betrieb genommen werden kann. Harald Heckmann erinnert uns daran, die Federelemente der beiden Vorderräder hin und wieder einzufetten, um Quietschen zu vermeiden und dem Verschleiß vorzubeugen.
Warum Pauls Trike trotz Spurenüberprüfung weiterhin nach links zieht, aber meines nicht mehr, wird nicht in diesem Beitrag beantwortet. Auch wo sich das kleine blaue Volk versteckt hält und warum bei denen nur ein Mädchen unter vielen Jungen lebt, bleibt weiterhin ein Rätsel. Dafür gibt es ein längeres Video (23 Minuten), in dem ihr dem Experten beim Motor nachrüsten zusehen könnt.
Pedelec Hinterrad Motor nachrüsten
Heute dürfen wir dem Fachmann bei HP Velotechnik in der Manufaktur über die Schulter schauen, während er am Liegedreirad den Go SwissDrive Motor einbaut.
Für so eine Maßnahme benötigt der geübte Mechaniker bis zu drei Stunden, denn es müssen eine Menge Kabel neu verlegt werden und das auf eine Weise, damit hinterher alles aufgeräumt und ordentlich verläuft.
Ein Trick dabei ist, den dicksten Kabelstrang im Rahmen verschwinden zu lassen. Dafür wurde ein dickes Loch in den Rahmen gebohrt, um die Kabel darin "wegzustopfen".
Im Video zeigt Harald Heckmann nicht nur die einzelnen Schritte, sondern erklärt detailliert was er wozu macht und gibt nebenbei auch noch Pflegetipps für verschiedene Komponenten.
Als Paul und ich unsere Trikes beim Fachhändler abholten, begegneten wir dort einem Mann, der ein Scorpion S-Pedelec fährt. Er erzählte uns von seinen Erfahrungen und Problemen mit dem S-Pedelec und beklagte, dass die Federelemente der Vorderräder quietschten.
Im Video zeigt Harald Heckmann wie und womit man dort Fett anbringt, um dem vorzubeugen. Diesen Tipp gab ich dem S-Pedelec Fahrer mit auf den Weg.
Sind Sie der Mann von der LiegeradFrau?
Frage an Paul bei einer Begegnung in der Fahrradwerkstatt 🙂
Bevor ich unsere Trikes zum Einschicken bei der Fachwerkstatt ablieferte, hatte mich der Inhaber darum gebeten, die Liegedreiräder vorher gründlich zu reinigen.
In Kriftel konnte ich gut nachvollziehen warum HP Velotechnik darauf hinweist, denn Harald Heckmann musste sehr oft wischen und nachputzen, damit er alles genau unter die Lupe nehmen konnte.
Beim Pedelec den Motor nachrüsten bedeutet einerseits das halbe Trike auseinanderbauen zu müssen und andererseits gleichzeitig alles auf Schäden zu überprüfen. Dazu müssen Rahmen und die einzelnen Teile von Schmutz frei sein.
Go SwissDrive zwischendurch anschließen
Bevor aber alle Kabel fertig verlegt sind, wird immer wieder das Go SwissDrive System provisorisch mit baumelndem Display angeschlossen, um zu überprüfen, dass alles störungsfrei funktioniert.
"Sonst sind alle Kabel schon abgeschnitten und ich muss alles wieder auseinander bauen", sagt Harald Heckmann "das ist sehr viel unnötige Arbeit."
Dass er an einer Stelle dann doch wieder alles auseinandernehmen muss, nimmt er mit Humor. Am rechten Lenkerhebel sind schon der Schalthebel und die Bedienknöpfe für das Display montiert als ihm auffällt, dass er etwas vergessen hat. Es gibt seit kurzem ein neues Teil, das HP Velotechnik zum Schutz vor der Witterung entworfen hat. Eine Art Käppchen, die ich mir im Abspann eines früheren Videos zum Gag auf die Nase und die Ohren gesetzt habe.
Ich möchte an dieser Stelle nicht verschweigen, dass das ein kleines Gastgeschenk von HP Velotechnik an mich war. Ich bedanke mich an dieser Stelle noch mal dafür und weise darauf hin, dass ich mit mir rang es anzunehmen, ob meiner Unbestechlichkeit. Ich entschied, dass Geschenke unter fünf Euro gemeinhin nicht unter die Kategorie Bestechung fallen.
Haarspray und Föhn in der Werkstatt
Von einem Schrumpfschlauch hatte ich zuvor noch nie gehört. Als Harald Heckmann das glänzende Teil in die Luft hebt, frage ich mich, ob ich das richtig verstanden habe. "Schlumpf" macht ja gar keinen Sinn, denn er ist ja nicht hellblau 😀 , also muss es doch "Schrumpf" gewesen sein.
(Das kleine blaue Völkchen, das in Pilzen lebt und von dem garstigen Magier Gargarmel und seiner Katze verfolgt wird, habe ich übrigens auch immer unwillkürlich vor Augen, wenn das Schlumpf-Getriebe irgendwo erwähnt wird ... Und als LiegeradFRAU frage ich mich heute noch, warum die eigentlich nur ein Mädchen haben und woher dann die vielen kleinen Schlumpfkinder kommen sollen? Hmm, aber jetzt komme ich ja total vom Thema ab. )
Ich staune nicht schlecht, als ich erst den Einsatz von Haarspray und dann noch einen Hochleistungsföhn von Bosch zum Einsatz kommen sehe. Haarspray in der Fahrradwerkstatt? Damit bekommt man störrische Handgriffe auf das Lenkerrohr und wenn es trocknet, klebt es zuverlässig fest.
Trike mit Linksdrall
Nun konntest du die wichtigsten Schritte beim "Pedelec Motor Nachrüsten" selbst sehen und verstehst vielleicht, warum ich dazu rate, so einen Umbau oder Nachrüsten vom Hersteller selbst vornehmen zu lassen.
Jedes Trike braucht seine eigene Lösung und der Verlauf der Kabel sind nicht nach "Schema F" zu bewerkstelligen. Die Mitarbeiter in der Manufaktur haben Routine und bleiben entspannt, um ein dickeres Loch in den Rahmen zu bohren.
Da sie täglich ihre Spezialräder für den Handel fertigstellen, haben sie den zuverlässigen Blick auf Ästhetik und Ordnung im Kabelsalat. Auch die Überprüfung danach auf Spurentreue ist ohne die entsprechende Technik kaum möglich. Da allerdings gibt es wohl trotzdem immer wieder Pobleme.
Der YouTube-Zuschauer mit seinem S-Pedelec sagt, dass sein Trike stark nach links ziehe und Paul beklagt sich auch schon von Anfang an über eine extreme Linkslastigkeit.
Die hatte ich vier Jahre lang auch. HP Velotechnik hielt Wort und beseitigte dieses Ungleichgewicht bei meinem Scorpion. Im nächsten Video zeige ich euch, dass Pauls Trike aber nach wie vor stark nach links zieht.
HP Velotechnik hat uns eine einmalige Gelegenheit ermöglicht, dem Fachmann beim Arbeiten über die Schultern zu schauen. Einen großen Dank gebe ich an Harald Heckmann für die Geduld und den Humor und auch an Heiko Truppel, der viele Fragen beantwortete und uns den ganzen Tag über begleitete.
Später werde ich noch ein Video mit etwas mehr Informationen zur Manufaktur und ihren Plänen veröffentlichen, aber als nächstes dürft ihr erst mal sehen, wie die ersten Fahrten mit dem neuen Motor sind und welche Erfahrungen ich damit mache.