Liegedreirad im Schnee

Fahrvergnügen selbst bei -4°C

 

Wie fährt es sich mit einem Liegedreirad in der Kälte? Macht das überhaupt noch Spaß? Ich wollte das unbedingt ausprobieren und konnte sogar Paul dafür gewinnen, indem ich ihn mit einem leckeren heißen Getränk aus der Thermoskanne lockte und ihm eine Pause in kuscheliger Wärme unter einer Decke versprach.

Es hat die ganze Nacht sachte geschneit und eine hauchdünne Schneedecke ist liegen geblieben. Ein kleiner Test zeigt: Die Straße unter dem Schnee ist trocken, es ist nicht gefährlich mit dem Liegerad loszufahren. Die neuen Wimpel sind angekommen und wir wollen sie heute gerne ausprobieren.

Mehrere Lagen Kleidung

Mit langer Unterwäsche, Skihosen und drei Lagen Jacken ausgerüstet wappnen wir uns gegen den eisigen Wind. Ein Stirnband unter der Mütze garantiert warme Ohren und vorsichtshalber packe ich noch eine winddichte Weste in die Taschen. Am besten hat es natürlich wieder mal Emilia – sie bekommt unsere Decken zusätzlich zu ihren eigenen in den Anhänger gelegt und hat damit eine dicke Kuscheleinlage. Da der Anhänger zu drei Seiten den Wind durchlässt, wickel ich sie noch zusätzlich in eine Decke ein, damit sie nicht ungeschützt im Durchzug sitzt. Außerdem bekommt sie heute auch eine luxuriöse Sitzheizung, denn als warme Überraschung packe ich noch heißbefüllte Wärmflaschen ein, die uns beim Rasten davor bewahren, auszukühlen. Es wäre doch schade, die Wärmflaschen ungenutzt in den Taschen zu transportieren, also rein damit in den Anhänger, unter ein paar Lagen Decken, wo sich der Hund drauflegen kann.

Auch bei Kälte ein Genuss

Nach unserer Heimkehr sind Paul und ich uns einig: Selbst bei solch einer Kälte ist ein Ausflug mit dem Liegedreirad ein Genuss und wir hatten viel Spaß. Ausschlaggebend war natürlich der gute Windschutz und die Rast, bei der wir es mit Wärmflaschen im Rücken und einem Lammfell unter einer Decke mollig warm hatten. Nur die kalten Zehen haben uns daran erinnert, dass in den dicken Schuhen noch genug Platz ist für ein weiteres Paar Socken.

In diesem Video kannst du dir Eindrücke von dem Ausflug ansehen.

 

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ridingªscorpion - 13. April 2013 Reply

Oh cool, sogar mit Stimme!

Die Landschaft finde ich toll, war das immer noch bei euch daheim oder schon weiter weg? Ich sollte mal mehr außerhalb von Hamburg fahren, um auch solch tolle Strecken zu erleben.

Freue mich bereits auf weitere Video-Schnippsel von euch dreien. 🙂

    Maria Jeanne Dompierre - 14. April 2013 Reply

    Das liegt nur knappe 6km von uns zu hause entfernt. Die Externsteine sind ein wunderschöner Ausflugsort, da führen geteerte Straßen mitten durch den Wald. Es ist allerdings sehr hügelig hier in der Gegend.

    Mit Sicherheit werden noch viele weitere Videos folgen.

ridingªscorpion - 13. April 2013 Reply

Im übrigen bin ich immer wieder erstaunt, wie gut es sich bei niedrigen Temperaturen radeln lässt. Ich war vor einigen Monaten bei -5°C in St. Peter-Ording an der Nordseeküste und bin bei leichtem Wind und einer blütenweißen Schneelandschaft am Strand langgefahren. Mir war nach 10 Minuten sogar so warm, dass ich die erste Schicht ablegen konnte.

Hier der Blogbeitrag dazu:
http://www.riding-a-scorpion.de/002805/

Maria Jeanne Dompierre - 14. April 2013 Reply

Dein Ausflug liest sich wunderbar und die Bilder sind ein Traum. Ich finde auch, dass man ab und zu eine Ausfahrt wagen kann, wenn man sich angemessen kleidet und vor dem eisigen Fahrtwind geschützt ist. An solchen Tagen denke ich oft ernsthaft über einen “Streamer” nach, der allerdings einen hohen Anschaffungswert hat.

http://www.hpvelotechnik.com/produkte/streamer/

    ridingªscorpion - 14. April 2013 Reply

    Am Anfang habe ich auch noch drüber nachgedacht, aber neben dem Preis ist die Unhandlichkeit und der eingeschränkte Sichtbereich indiskutabel. Wenn ich mal irgendwann 10000km durch die USA fahren, mag das noch klappen, aber in unseren heimischen Gefilden, wo es doch mal eng wird (z.B. im Drängelgitter) oder wenn ich alles ins Auto verfrachte für eine Tagestour, wäre mir das zu sperrig.

    Es gibt noch so einen kleinen Windschutz eines Drittanbieters, der hauptsächlich die Füße vor Wind und Kälte schützt, doch auch der kostet (in meinen Augen) viel Geld und gegen kalte Füße kann man sich bewegen in den Pausen und warm anziehen.

    Da bleibe ich doch lieber bei der offenen Bauweise und genieße die Luft, die auf mich einströmt.

Martin - 2. Mai 2013 Reply

Hallo!

Einen Winter bin ich auch mit dem Trike gefahren. Okay, umkippen eigentlich nicht möglich. Aber im tiefen Schnee, Eis und Steigungen war es manchmal nur noch mit schieben möglich.
Einradantrieb hinten, zwei Räder vorn. Nicht so das Pralle.

Letzten Winter gab es dann Spikesreifen – aber nicht für das Trike – sondern für das MTB. 300 Spikes pro Reifen. Fahren wie im Sommer. Habe auf eisglatten Nebenstraßen Autos überholt, die sich dann wohl etwas komisch vorkamen.
Es ist wirklich ein entspanntes Fahren, ohne jegliche Probleme.

Und dann die Pflege, bedingt durch diese Salzstreuerei, geht beim MTB ruckzuck – kurz zur Waschstraße und anschließend mit Druckluft trocknen.

Gruß
Martin

Maria Jeanne Dompierre - 3. Mai 2013 Reply

Danke für die tollen Tipps! Spikes lohnen sich demnach bestimmt. Ich stand natürlich auch schon an völlig vereisten Stellen und kam nicht vom Fleck, vor allem bergauf war es dann schwierig. Wenn nächsten Winter wieder so viel Schnee liegt, probiere ich das mal aus.

    Martin - 4. Mai 2013 Reply

    Hallo Maria Jeanne,

    die Spikesreifen gibt es auch in 20″ Größe. Ich habe mir für das Trike aber keine gekauft – einen für den Antrieb – oder doch drei?? Dann lieber keine und 2 für das MTB. Irgendwie habe ich das Gefühl das läuft da besser mit.
    Weiterhin war die 14er Schaltung bei starken Minustemperaturen anfällig auf Aussetzer, weil ich kein spezielles Winteröl eingefüllt habe. Es war mir einfach zu müßig, deshalb das MTB mit schlichter Deore XT. Es gab zwar auch mal Aussetzer wenn denn doch Schnee und Eis in die Cassette kam. Mit einem Eimer Wasser aus der Leitung und etwas Luft wurde das Problem schnell behoben.

Sven - 26. August 2013 Reply

Hallo zusammen,
habe letzten Winter drei Spikereifen von Schwalbe aufgezogen. M.M. sind die Dinger für vereiste Straßen gut, aber auf losem Schnee nicht zu gebrauchen (setzen sich zu schnell zu). Vielleicht ist hinten ein Reifen mit grobem Stollenprofil sinnvoller. Werde ich nächsten Winter mal ausprobieren.

LG
Sven

    Maria Jeanne Dompierre - 27. August 2013 Reply

    Danke für die guten Tipps und eure Erfahrungen, das erspart uns die ein oder andere Investition und so manche Enttäuschung. Ich überlege mir auch, ob ich für diesen Winter einen “grob bestollten” Hinterreifen aufziehe.

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