Liegerad, Liegedreirad, Velomobil – was kommt dann?

 

Eigentlich wollte ich nicht darüber schreiben. Aber nachdem ich ein Foto auf meiner Facebook-Seite veröffentlichte, bekam ich prompt Zuschriften und Kommentare, die großes Interesse bekundeten.

Am Sonntag waren Paul und ich in Hannover, wo Teile der Innenstadt ausschließlich den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten war. Autofreier Sonntag war angesagt und 130.000 Menschen freuten sich über die vielen Aussteller, ein breites Unterhaltungsprogramm und tolles Essen. 

Twike RückansichtIch hatte unabhängig davon einen Termin im Juli vereinbart, um ein höchst unkonventionelles und putziges Fahrzeug zu fahren. Da ich wusste, dass dieser Mann mit seinem elektrisch betriebenen und durch Leichtbau höchst effizienten Gefährt unter den Ausstellern sein würde, war das eine Stand, den ich gezielt ansteuerte.

 

Die Scorpione bleiben zuhause

Paul und ich fuhren mit der Bahn nach Hannover. Ich hätte gerne an der Sternfahrt mit den Scorpions teilgenommen, aber Paul bat mich, dieses Mal darauf zu verzichten. Er wollte nicht mit dem Liegedreirad durch die Menschenmassen und ich wollte diese kostbaren Räder nicht irgendwo unbeaufsichtigt stehen lassen, dafür waren einfach zu viele Menschen in Spaßlaune unterwegs.

Wir waren schon ziemlich früh dort und genossen es, uns frei bewegen zu können. Der Trend zur veganen Ernährung war nicht zu übersehen, erstaunlich viele Imbissstände boten vegane Gerichte und biologisch-dynamisch angebaute Lebensmittel an. Ich nutzte die Gelegenheit, mir die elektrischen Autos von diversen bekannten Herstellern genauer zu betrachten und inspizierte deren Innenräume.

IMG_0363IMG_0357Aber die Fahrräder waren natürlich viel interessanter für mich. Nicht nur jene der Aussteller, sondern auch die Vielzahl an sogenannten “Spezialrädern”, mit denen die Menschen angefahren kamen.

 

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Nachdem wir Outdoorausrüstung und Lastenräder bestaunt hatten, trafen wir auf das eingangs erwähnte Fahrzeug. Ich freute mich den Besitzer kennenzulernen und unterhielt mich angeregt über sein exotisches Fortbewegungsmittel, das auf drei Rädern daherkommt.

 

Nanu, was ist denn das?

Es ist kein Liegerad und kein Elektroauto, sondern irgendwie beides –
das Twike.

[tabs slidertype=”simple” auto=”yes” fx=”slide” autospeed=”4000″] [tab] Twike Frontansicht [/tab] [tab] IMG_0374 [/tab] [tab] Twike geschlossen [/tab] [tab] IMG_0370 [/tab] [tab] Spaß im Twike [/tab] [tab] Twike Rückansicht [/tab] [tab] Twike Preis [/tab] [/tabs]

 

Angetrieben wird das Twike rein elektrisch, während die Fahrerin aber gleichzeitig pedalieren kann wenn sie möchte, um sich einerseits zu bewegen und andererseits ein wenig Strom in die Batterien zu speisen. Aber die Beine können auch einfach ruhen, um die Fahrt passiv zu genießen.

Das Konzept des Twike hat mich überzeugt und das Sitzen ist sehr bequem. Allerdings ist der Preis sehr stolz und das Design finde ich nicht so attraktiv. Aber die sportliche Version des Twike sieht super aus! Dafür könnte ich mich durchaus begeistern.

 

Diese Sportversion wird aber noch nicht für die Kundin hergestellt, das dauert noch ein paar Jahre. Ich freue mich schon auf meine Probefahrt, nach der ich das klassische Twike für einen Tag miete, um es länger austesten zu können. Mal sehen, ob ich danach wieder anfange zu sparen, dieses Mal aber sehr viel länger als für das Liegedreirad…

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ridingªscorpion - 5. Juni 2014 Reply

Du nimmst ja im Moment alles mit, worauf man liegen kann und was Räder hat, oder? 😀 Beinahe wäre ich dazugestoßen an dem Tag, ich war jedoch woanders eingeplant.

Vielleicht wird das mal was sein, wenn es keine fossilen Brennstoffe gibt und auch der Preis runtergegangen ist. Obwohl es bis dahin vielleicht wieder etwas ganz anders gibt.

Ich bleibe gespannt, was Du zu berichten hast nach der Probefahrt. Hoffentlich wirst Du nicht allzu schnell Deinem Scorpion untreu. 😉

    Maria Jeanne Dompierre - 6. Juni 2014 Reply

    Meinem Scorpion bleibe ich treu! Fahrradfahren bzw. Liegeradfahren macht immer noch am meisten Spaß.

    Tja, im Moment scheint es eine Zeit zu sein, in der ich mir fremde dreirädrige Mobile genauer anschauen und testen kann, die Gelegenheiten nutze ich gerne.

    Ich hoffe sehr, dass wir nicht warten müssen bis die fossilen Brennstoffe gänzlich erschöpft sind, sondern schon vorher attraktive und bezahlbare Lösungen für Mobilität haben werden. Aber sicherlich hast du Recht: Es wird noch ganz andere Entwürfe geben als die, die uns jetzt vorschweben.

    Mein Tag mit dem Twike ist in einem Monat – das wird sicher lustig und aufregend und natürlich nehme ich die Kamera mit 🙂

Michael - 5. Juni 2014 Reply

Also ehrlich Frau Dompierre.

Einen so schönen Bericht wolltest du uns vorenthalten?!
Wie immer wunderbar geschrieben…

Knuffiges Gefährt ist er ja schon und die Idee elektrisch ist sicher auch gut. Ne Mischung aus Auto und Fahrrad. Wenn ich so die Bilder sehe verstehe ich auch was du auf Facebook mit Pilotenschein gemeint hast…

Schade nur dass die große Autolobby hier die Entwicklung behindert und auch die heutigen E-Autos oder Hybride wie sie so schön heißen sind keine Lösung. Wie viel Tonnen Braunkohle braucht man wohl dafür? Ein Umdenken in den Köpfen wäre schön…

Ich freue mich schon auf deinen Bericht über deinen Pilotenschein und deinen Tag mit dem Twike,
ich muss sogar gestehen, dass ich ein wenig neidisch bin. Auf jeden Fall wünsche ich dir ganz viel Spaß mit dem Twike und für uns natürlich wieder einen schönen Bericht von dir…

Michael

    Maria Jeanne Dompierre - 6. Juni 2014 Reply

    Hallo Michael,

    in Norwegen möchten ganz viele Leute ein E-Auto, weil der Staat ihnen großzügige Geschenke dafür macht. So fällt die Mehrwertsteuer (dort stolze 25%) beim Kauf komplett weg, sowie die sog. “Neuwagensteuer”.

    Der Straßenbau wird dort finanziert, indem eine Maut auf neu und gut ausgebaute Strecken erhoben wird, auch davon sind die E-Autos befreit.

    Darüber hinaus dürfen sie sogar die Spuren für Bus und Taxi nutzen und parken auf öffentlichen Parkplätzen kostenfrei. Dort kostet Falschparken oder Parken ohne gültigem Ticket immerhin 80 Euro! 😯

    Kein Wunder also, dass Norwegen weltweit die höchste Dichte an E-Autos vorzuweisen hat im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen. Der Strom kommt übrigens aus der Wasserkraft, somit ist auch das Tanken “grün” und Strom fürs Auto gibt es an öffentlichen Tankstellen umsonst.

    Wenn man sieht was staatliche Unterstützung bewirkt, ist deine Behauptung wohl nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen und enthält mehr Wahrheit als uns lieb sein dürfte.

    Und lustig finde ich am norwegischen Beispiel, dass dieses kleine Land seinen Wohlstand der Erdölförderung zu verdanken hat und trotzdem auf Elektrizität setzt.

      Michael - 7. Juni 2014 Reply

      Norwegen, ein sehr schönes Land! Auf jeden Fall eine Reise wert, besonders mit dem Rad…
      Hier muss ich aber sagen, dass Dezember die falsche Zeit dafür ist auch wenn es im Winter schön dort ist, leider auch etwas kalt…

      Vergünstigungen auf der einen Seite, das einsparen der MwSt. oder gar den Strom kostenlos sind sicher ein Anreiz. Auch „grüner Strom“ (der wohl auch nicht so grün ist wie gesagt wird) ist sicher ein Anfang, ob er aber in der Menge hergestellt werden kann wie er dann benötigt würde wenn, sagen wir einfach mal, 80% aller Fahrzeuge mit Strom fahren würden. Irgendwann wird sicher was passieren müssen. Das Perpetuum Mobile gibt es leider noch nicht so bleibt halt nur das jeder selbst was tut. Sicher ist ein Fahrzeug, das durch Pedalieren seinen eigenen Strom erzeugt, was gutes und wenn jeder versucht auf sein Kraftfahrzeug zu verzichten wenn es nicht unbedingt sein muss. Wir sind nun mal leider eine Autonation und hier wäre ein Umdenken schön. Anlässe wie das Felgenfest in Hameln sind da sicher eine gute Gelegenheit. Es wäre zu schön wenn so was öfter und in vielen Orten wäre. Klar diejenigen die in flachen Gegenden wohnen sind hier sicher im Vorteil, ich selbst habe über viele Jahre an der Nordsee gelebt und eigentlich nur das Rad benutzt. Klar bei größeren Sachen oder einem Familieneinkauf auch das Auto und auf weiteren Strecken natürlich auch. Nein ich bin sicher kein so’n Öko Typ mache mir nur so meine Gedanken und schaue, dass ich halt meinen Beitrag leiste. Wenn jeder ein kleines bisschen grüner denkt, vielleicht wären dann Fahrzeuge wie das Twike nicht mehr die Ausnahme und vor allem bezahlbar…

Ich bin fremd gegangen… | Maria Jeanne Dompierre - 8. Juli 2014 Reply

[…] Ausfahrt verzichten und so machte ich gestern den Pilotenschein für das Twike. Im Juni hatte ich mein erstes Treffen mit einem Twike beschrieben und da die Bedienung ganz anders ist als im Auto, muss man dafür eine gründliche Einweisung […]

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