HASE BIKES bringt ein neues Trike-Modell auf den Markt und besetzt eine neue Nische damit. Bei HP Velotechnik wird technisch hochgerüstet mit einem Blinker - zur Eurobike 2017 erscheinen die Krifteler außerdem mit ihrem neuen Logo.
Jedes Jahr zur Eurobike lüften die Liegerad-Manufakturen endlich ihre wohlgehüteten Geheimnisse.
Wenn ich zu Besuch bin, muss ich immer ein wenig schmunzeln, weil dann immer etwas, vor meinen forschenden Augen, Zugedecktes herumsteht. Manchmal wurde der Sichtschutz vergessen, was dann hektisch nachgeholt wird. Wie gerne würde ich da manchmal einen kleinen Blick darunter erhaschen! In meiner Heimat nennt man das "spiggle" 🙂 = etwas verbotenerweise ansehen.
HASE BIKES - neues Modell
Und tatsächlich gibt es zur neuen Saison ein völlig neues Trike von HASE BIKES. Der Delta-Form bleiben die Waltroper natürlich treu; hinten zwei Räder, eines vorne. Denn damit stellen sie die wendigsten Trikes her, mit denen man auch mit rasantem Tempo die Kurven nehmen kann ohne abzuheben.
"Trigo und Trigo Up heißen unsere nagelneuen Delta-Trikes. Der Name deutet es schon an." schreibt HASE BIKES auf seiner Website. "Das neue Trigo ist anders. Aber natürlich ist unsere Neuheit ein Delta-Dreirad wie das Kettwiesel."
Dieses neu konzipierte Trike soll der fließenden Übergang zwischen Aufrechtfahrrädern und Liege-Trikes werden. Indem die AufrechtradlerInnen vertraute Umstände wie das Nach-unten-Treten und wahlweise einen Lenker vor dem Oberkörper finden, kann die Hürde zum Umstieg viel niedriger ausfallen.
Umstieg vom UP zum Trike
HASE BIKES verspricht potenziellen KundInnen: "Über das weit nach unten gebogene Rahmenrohr geht das Aufsteigen leichter als beim Fahrrad. Ihr lasst euch bequem auf eine Sitzhöhe von 45 bis 66,5 Zentimeter nieder. Dieser relativ hohe Sitz verschafft beste Übersicht im Verkehr. Getrampelt wird nicht wie bei Liegerädern weit nach vorn, sondern fast wie gewohnt: nach unten. Denn das Tretlager liegt direkt unter dem Sitz. Das Umstellen fällt also auch Otto-Normalradlern leicht."
Das Trigo lockt auch mit einem Einstiegspreis für knapp zweitausend Euro und der Tatsache, dass es von verschiedenen Mitgliedern einer Familie genutzt werden kann, weil absolut einzigartig sei, dass die Kettenlänge zur Sitzverstellung nicht verändert werden müsse. Und innerhalb einer halben Stunde könne der Kunde oder die Kundin das Trike mit dem Shimano Steps Motor zum E-Bike aufrüsten lassen.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein Rad zu dem Preis so gut werden kann. Die Leute werden begeistert sein.
Im Video könnt ihr das Trigo ausführlich ansehen und staunen, wie dreidimensional es sich verkürzen, erhöhen und verlängern lässt.
Die ersten Rückmeldungen zum Trigo hat HASE BIKES schon dokumentiert:
"Wolfgang, einer unserer Händler ,meinte dann: 'Draufgesetzt – wohlgefühlt!' Anja meint, 'das Trigo ist wendig und wirklich intuitiv zu fahren'. Vor allem das Obenlenker-Modell UP hat es ihr angetan. Auch die Optik unseres Newcomers fanden viele gelungen. Noch mehr aber, dass das Trigo mit seinem modularen Aufbau und Adaptern so leicht an den jeweilgen Einsatz angepasst werden kann. Natürlich es gab auch Kritik. Der Sitz ist nicht ganz so bequem wie beim Kettwiesel. Mancher hätte sich fürs Trigo lieber eine Nabenschaltug gewünscht. Beides können wir nachvollziehen. Aber wir hatten ja ein großes Ziel. Einen echt kleinen Preis für das neue Rad. Und der passt mit diesen Wünschen leider nicht zusammen.
'Ich hätte nicht gedacht, dass ein Rad zu dem Preis so gut werden kann', meinte Wolfgang. 'Die Leute werden begeistert sein.' "
HP Velotechnik - Pinion & Blinker
Anlässlich ihres anstehenden 25jährigen Jubiläums überrascht die Liegeradmanufaktur Kriftel ihre Fans mit einem speziellen Design ihres beliebten Klassikers Streetmachine.
Und sie haben es wahr gemacht! Lange gewünscht, wiederholt nachgefragt - nun ist sie da: Die Kombination Pinion und Nabenmotor. Da werden einige Herzen höher schlagen.
Eine "Traumkombination" schwärmt Daniel Pulvermüller.
Schalten ist nun auch im Stand möglich.
"Dieses von PINION 2016 vorgestellte Zentralgetriebe ist leichter als die Vorgänger und vor allem kompakter. Um die Gehäuseschale in den Frontausleger zu integrieren, macht die C1.12 bei HP VELOTECHNIK dennoch einen Kopfstand: Der gegenüber der P-Linie um ein Drittel leichtere Block aus einer Highend- Druckguss-Legierung wurde 180 Grad gedreht, um eine optimale Kabelführung zu erzielen. Noch mehr Kreativität wandten die Krifteler Entwickler auf für die Anpassung der Kettenführung. Um die gewaltigen, über vier Meter Kette wirkenden Antriebskräfte zu bändigen, verbauten sie im Ausleger ein großes Kettenblatt (46 Zähne) und am Hinterrad ein extragroßes Ritzel (36 Zähne). Das kombiniert HP VELOTECHNIK mit dem eigens dafür entwickelten Kettenspanner. Dessen auffällig große Führungsrollen ermöglichen den leichtgängigen und sehr leisen Lauf der Kette."
Auszug aus der Pressemitteilung
Der Gesetzgeber verlangt bei den S-Pedelecs künftig einen Blinker wie am Motorroller. Die Krifteler haben das mit schlankem Design umgesetzt. Hinten ist es richtig schick und vorne ... nach einer Gewöhnungsphase hat sich das Auge sicherlich an die Verlängerung und das "Geweih" gewöhnt.
Doch unabhängig von der Motorisierung, erleichtert der Blinker jedem, der wegen einer Einschränkung kein deutliches Handzeichen geben kann, die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Bislang waren Blinker am Fahrrad nicht erlaubt.
Die Anlage ist nachrüstbar.
Urheberrechte HP Velotechnik - mit freundlicher Genehmigung
Erscheinungsbild moderner und attraktiver
Zum Jubiläums im nächsten Jahr hat HP Velotechnik auch ein neues Logo bekommen. Das dynamische Rot weicht dem kühlen Blau. Und auf den Liegerädern sieht das kompakte Zeichen wesentlich cooler aus als dieser lange Schriftzug, finde ich.
In ihrer Pressemitteilung schreiben die Krifteler:
"Eine besondere Herausforderung stellten bei dem Relaunch, so erläutert Geschäftsführer Paul Hollants von HP VELOTECHNIK, die Brandings der Produkt-Marken dar. Für viele Radfans sind Scorpion, Gekko oder die Streetmachine Gte gute alte Bekannte. Die Schriftzüge greifen harmonisch die neue Formensprache auf und verbinden ab dem Modelljahr 2018 vertraute Elemente mit einem neuen Akzent: Auffälligstes Merkmal sind die hochgestellten Markenindizes wie 'fs 26' oder 'fx', die innerhalb der Baureihen für technische Differenzierungen wie Vollfederung oder Faltbarkeit stehen.
Auch bei der Gestaltung der Produktgrafiken wird die prägnante Wort-Bild-Marke 'HP' zum zentralen Element: Als 3D-Metall-Badge mit gelaserter Rahmennummer prangt sie auf dem Frontausleger der Trikes und Liege-Zweiräder. Diese individualisierte Ausführung bringt die Hochwertigkeit des Gesamtprodukts zum Ausdruck."
Urheberrechte HP Velotechnik - mit freundlicher Genehmigung
Auch bei den Farben dürfen sich die KundInnen freuen.
"Erstmals nutzen die Hessen auch die typischen großflächigen Rahmen ihrer Liegeräder gezielt für das Spiel mit Farbakzenten. Zur Grundfarbe gesellen sich eine hellere und eine dunklere Schattierung sowie Schwarz-Applikate. Die scharf konturierten Verläufe schmiegen sich in die Rahmenstrukturen und spiegeln die Dynamik, die sich vorzüglich im Fahrverhalten der Krifteler Liegeradflotte ausdrückt."
Auszug aus der Pressemitteilung
Eindrücke von der Eurobike 2017
Wenn ich mir das alles so ansehe, werde ich ein wenig wehmütig, weil ich dieses Mal nicht bei der Eurobike dabei sein kann. Zumal es für BloggerInnen jetzt einen Treff und Programm gibt, damit wir uns auch mehr und besser miteinander vernetzen.
Die Vernetzung klappt bei uns LiegeradlerInnen aber auch ganz ohne Organisation bestens. Klaus Dapp ist nämlich gerade in Friedrichshafen und wird uns in Kürze auf seinem Blog LiegeVelo einen unterhaltsamen und informativen Bericht präsentieren. Er hat ihn mir gestern geschickt, damit wir schon jetzt einen Blick auf die weltweit größte Fahrradmesse erhaschen können. Seinen Text und die Bilder darf ich veröffentlichen, und für diese Großzügigkeit schreibe ich erst einmal ein dickes fetter DANKESCHÖN, KLAUS.
Damit ich aber vor seiner eigenen Veröffentlichung nicht schon alles vorweg nehme, habe ich mir nur ein paar Stellen seines Berichtes herausgepickt, damit ihr später bei ihm noch was Spannendes zu lesen habt.
Sexistisches Werbeplakat in Herrentoilette der Eurobike 2017
Als LiegeradFRAU fällt mir ja immer wieder auf wie geschlechtsspezifische Stereotypen immer noch gerne bedient und gepflegt werden. Das Rosa und Pink beim Fahrrad-Werkzeug etwa geht mir so was von auf den Wecker und gleichzeitig werden erwachsene Frauen immer noch als "Mädchen", bzw. "Girls" und "Ladys" bezeichnet.
Liebe Hersteller,
Frauen finden coole Ausstattungen, Farben und Werkzeuge genauso anziehend wie Männer. Wir brauchen lediglich bei Größen und Formen unserer Anatomie gerechte Ausführungen und wollen gerne als vollwertige Erwachsene wahrgenommen und angesprochen werden. Wir sind schon längst dem Mädchenalter entwachsen und haben zuhause keine rosa Einhornbilder an der Wand hängen. Und "Ladys" sind Damen, die in vornehmer, meist unbequemer Kleidung auftreten, was Radfahrerinnen nun gar nicht gerecht wird. Wir fahren bei Regen, durch Schmutz und Pfützen und schwitzen ganz unmädchenhaft, wenn wir sportlich in die Pedale treten. Und das tun wir selbstverständlich nicht, um super dünn zu sein, damit wir den Männern gefallen!
So, das musste jetzt mal raus. Und auch Klaus ist sensibilisiert, was so manchen Altmacho-Kult in der Fahrradbranche betrifft. Da schreibt er etwa über Fahrräder, die männliche Kraft demonstrieren sollen und schüttelt den Kopf über dieses Bild, das in der Herrentoilette hängt.
Foto aufgenommen von Klaus Dapp
Er hat auch bei der Mode einiges entdeckt, was für liegende RadlerInnen interessant sein könnte. Westen, die am Rücken offen sind zur besseren Belüftung zum Beispiel. Und freuen dürft ihr euch auch auf seine Beschreibungen zu manch technischem Detail, was bei mir ja manchmal etwas kurz kommt. Da schicke ich euch frohen Herzens, ganz klischeehaft, zum männergeführten Blog 😀
Foto: Klaus Dapp
Heute Morgen kam noch eine E-Mail von Klaus:
"Ich habe das Bild von der Herrentoilette retuschiert. Ich wollte nicht noch Werbung für den Hersteller machen. Anbei eine Orginalversion."
Die behalte ich mal im Archiv zur weiteren Verfügung ...