Ihr Lieben,
heute gibt es einen persönlichen Beitrag von mir, in dem ich mich an euch direkt wenden möchte – es geht um dieses Blog.
Nachdem ich mir überlegt hatte, etwas zu verändern, dachte ich zunächst mal an ein etwas moderneres Design, das euch eine bessere Übersicht zu den verschiedenen Beiträgen bietet.
Bald aber kam der grundsätzliche Gedanke auf, ob ich überhaupt weiter mache und wenn ja, wie? Paul liegt mir schon länger in den Ohren damit, dass mein zeitlicher Aufwand für dieses Blog schon längst jenseits dessen liegt, was man noch als “Hobby” vertreten kann.
Wie geht es weiter mit dem Blog?
Ich aber mache das so gerne und habe auch euch, die ihr eine so tolle Community mit euren Kommentaren, auch untereinander, bildet, so lieb gewonnen, dass ich so eine Diskussion immer etwas genervt beiseite gewischt habe. Ich bekomme außer den öffentlichen Kommentaren auch immer eine Unmengen an E-Mails mit wertschätzendem Feedback, Danksagungen für meinen Einsatz und – tja, auch eine Menge Fragen, die ich ausführlich beantworte. Teilweise spreche ich auch mit einem Leser am Telefon, weil Fragen oder der erbetene Rat zu umfänglich für eine E-Mail sind – jetzt bitte nicht zum Hörer greifen, sonst muss ich das Telefon ausschalten, das wäre doch sehr schade…
Ich finde diesen unmittelbaren Kontakt manchmal sehr schön (ich muss natürlich den Umfang in gewissen Grenzen halten) und freue mich, wenn ich jemandem helfen konnte. Manchmal bei der Entscheidungsfindung “welches Trike passt zu mir”, manchmal kann ich jemanden dazu ermuntern, zum passenden Liegeradfachhandel zu gehen, um probe zu fahren oder sich ausgiebig beraten zu lassen, weil manche Menschen dazu zu schüchtern sind. Und immer öfter höre ich, dass meine Beiträge, Videos und das persönliche Gespräch genau die Informationen bergen, die manch Fachhandel missen lässt.
Jetzt lässt sich natürlich darüber debattieren, ob ich für diese Zeit honoriert werden sollte. Es gibt nicht wenige Menschen, die sagen, ich solle für meine Beratungen entlohnt werden, denn schließlich verkaufe ich keine Liegeräder, das Geschäft machen dann andere.
Das lehne ich entschieden ab. Denn sehr viele Leute, die sich persönlich an mich wenden, tun das nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus der Not heraus. Sie sind beispielsweise körperlich eingeschränkt oder trauen sich erst nach Aufmunterung zum Fachhandel und würden aus dem gleichen Grunde auch keinen öffentlichen Kommentar schreiben. Manchmal ist die Mobilität auch so eingeschränkt, dass “mal eben zum nächsten Händler fahren” eine größere Unternehmung bedeutet.
Frau und Technik
Manche Frauen trauen sich auch nicht, weil sie glauben, sie seien technische Analphabeten und fühlen sich im Gespräch unterlegen oder unverstanden. Da ist es sicherer, erst mal mit mir zu reden.
Ich fände es daher logischer, dass ich von den Herstellerfirmen gesponsert werde, denn egal wer nun ihre Produkte an die KundInnen liefert, ich trage mit diesem Blog auf jeden Fall dazu bei, dass ihr Liegedreirad immer wieder Erwähnung findet und den LeserInnen ins Auge fällt. Und bei der ein oder anderen Kaufentscheidung habe ich nicht unwesentlich mit beigetragen. Durch eure zahlreichen Kommentare und Dialoge werden dann zusätzlich einzelne Modelle in den Fokus gerückt. Viele LeserInnen lesen sich die Kommentare genauso aufmerksam durch wie den von mir geschriebenen Beitrag.
In einem Punkt hat Paul absolut Recht: Es ist eigentlich nicht nur der Zeitaufwand, der den Rahmen sprengt, sondern vielmehr die finanziellen Ausgaben. Für den Blog selbst mit seinen technischen Funktionen im Baukastensystem fällt monatlich ein bestimmter Betrag an, aber was seit dem letzten Jahr zunehmend ins Gewicht fällt, sind die Fahrten zu Messen oder Firmen. Manchmal kommt noch eine Übernachtung dazu, und das ist jetzt der Punkt, an dem mein Mann auf die Bremse steigt.
Werbung könnte die Lösung sein
So steht nun die Frage im Raum, ob ich das Blog schließe oder mich an Firmen wende, die Werbung schalten, damit ich weitermachen kann. Das wäre natürlich auch für euch, liebe Leserinnen und Leser, eine Veränderung. Bisher wurdet ihr hier nie mit Werbung konfrontiert. Ich würde nur für Werbeplatz – in Form eines Banners etwa – Geld nehmen, damit ich weiterhin unabhängig und authentisch über die verschiedenen Hersteller berichten kann wie bisher.
Es würde mir darüber hinaus mehr Freiheit verschaffen, noch aktiver für das Blog zu sein, weil ich mehr Zeit zur Verfügung hätte als bisher. Denn für das Blog zu schreiben, bedeutet für mich als Freiberufliche, dafür weniger in meinem Beruf zu arbeiten. Ich kann also bestimmte Zeiten in der Woche für dieses Blog freihalten und wäre für den Verdienstausfall kompensiert.
- Ich hätte große Lust, jedes Jahr Liegedreiräder oder andere Spezialräder zu testen, wie im letzten Jahr das Kettwiesel und das Scorpion, um das dann in Videos und ausführlichen Beiträgen mit euch zu teilen.
- Ich fände es toll, wenn ich auch Firmen und Produkte vorstellen könnte, die indirekt mit unseren Interessen zu tun haben wie Bekleidung, Sicherheitsschlösser, Taschen und anderes Zubehör.
- Sehr gerne würde ich mich auch an einigen Aktionen beteiligen und davon berichten, wie z.B. die Radfahrlust-Tour, die gerade zu Ende gegangen ist.
Wenn ihr also damit einverstanden seid, zukünftig Werbung zu sehen, werde ich auch weiter qualitativ hochwertige Informationen und Unterhaltung rund um eure Leidenschaft hier veröffentlichen und kann das sogar dann häufiger tun als bisher.
Was ihr davon habt
Eine weitere Veränderung ist z.B., dass ihr euch in eine E-Mail-Liste eintragen könnt, damit ich euch immer benachrichtigen kann, wenn es einen neuen Beitrag gibt. Ich weiß, dass viele von euch beinahe täglich hier vorbei schauen, um zu sehen, was es Neues gibt.

Da ich noch nie auf meine Statistik geachtet habe, ist mir bis vor kurzem völlig entgangen, dass dieses Blog sehr erfolgreich geworden ist und viele, viele LeserInnen erreicht. Und das ohne jegliche Werbung oder andere Bemühungen. Sogar aus dem englischsprachigen Raum habe ich regelmäßige BesucherInnen, die meine Texte in Google Translate eingeben.
Mit einem Budget könnte ich mich etwas in Zeug legen, um unsere Community zu vergrößern (wofür ich übrigens auch jemanden bezahlen würde, der mir dabei hilft) und vielleicht ist ja auch irgendwann eine englische Version des Blogs, parallel zum deutschen, möglich. Bisher muss ich diese eindringliche Bitte aus Übersee immer ausschlagen. Zumindest aber könnte ich meine Videos zusätzlich mit englischen Untertiteln versehen und so meine englischsprachigen Fans teilhaben lassen. Dafür wiederum muss ich jemanden bezahlen, der meinen gesprochenen Text übersetzt und aufschreibt (dafür bräuchte ich selbst viel zu lange).
Ich bin mal gespannt wie euer Feedback ausfällt und natürlich müssen auch die Firmen überhaupt Interesse daran haben, hier vertreten zu sein.
Also, was meint ihr dazu?
Eure
Maria Jeanne
PS: Alleine schon der Gedanke an das Gesicht des zuständigen Sachbearbeiters beim Finanzamt, wenn sich eine “LiegeradFrau” anmeldet … 😀
PPS: In Kürze gibt es einen interessanten Gastbeitrag von jemandem aus eurer Mitte. Sogar einen kurzen Videoclip hat er für uns gedreht, um zu zeigen, wie sich aktuell der neue Shimanomotor anhört.