Komische Zeiten

In diesen Wochen lese ich gerne online über das Radfahren und Fahrräder.
Ich könnte mir vorstellen, dass es euch ähnlich geht. Da sollte ich doch selbst auch dazu beitragen, dass ihr etwas zu lesen habt.

Mein Senf in Zeiten von Corona

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, nicht auch noch meinen Senf dazu abzugeben. Ich halte meine Meinung für nicht relevant oder wichtig für euch.

Aber ich bekomme E-Mails von euch, die deutlich ausdrücken, dass mein Senf erwünscht ist.
Vielleicht erzähle ich einfach wie ich diese Zeit erlebe und verbringe. 

Ich denke oft an Menschen, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden, oder höchstens mit gerümpfter Nase. Viele von euch wissen, dass ich einige Jahre in der Wohnungslosenhilfe arbeitete. Da denkt man unweigerlich an bärtige Männer, die auf einer Bank sitzen und Alkohol trinken. Es gibt aber auch noch viele Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, also noch irgendwie wohnen, aber womöglich bald nicht mehr. Und "irgendwie" ist hier ein nicht zufällig gewähltes Wort.

Für Frauen ist so eine prekäre Lage noch dramatischer. Was sie alles für eine Nacht in einem trockenen Bett tun, brauche ich wohl nicht zu beschreiben. Draußen auf der Straße sind sie viel ungeschützter und die Gewalt noch brutaler.

Und genau an sie denke ich gerade am meisten. Die Frauen in Armut. (Die Kinder lasse ich außen vor, den Gedanken hält man ja gar nicht aus.)
Mit welchem Ekelpaket von Mann müssen sie sich gerade auf engstem Raum aufhalten? Wer hilft ihnen, wenn die Gewalt unerträglich wird? Wo können sie hin, wenn der öffentliche Raum tabu ist? 
Und noch weiter gedacht: Wo sind jetzt all die zur Prostitution gezwungenen und teilweise nach Deutschland verschleppten Frauen? Die zwangsgeschlossenen "Bordelle" haben sie reihenweise auf die Straße geworfen, wo sie bislang wohnen mussten.

(Ich weiß, dass die meisten Leser Männer sind. Bitte versteht den Begriff "Ekelpaket von Mann" nicht pauschal. Ich schimpfe nicht über Männer im Allgemeinen oder werfe sie alle in einen Topf.)

Kein schönes Thema, ich weiß. Aber wenn ihr mich fragt, was mich in diesen Zeiten besonders bewegt, ist die ehrliche Antwort: eben dies.
Diese Menschen sind mir nicht egal, nur weil ich nicht mehr beruflich mit ihnen zu tun habe. Ich mische mich auch heute immer noch ein, wenn ich Polizeikontrollen beobachte oder Jugendliche eine verwirrte Frau piesacken.

Links, die dich interessieren könnten

Ansonsten lese ich viel mehr als sonst und schaue im Internet nach Fahrradthemen, an denen ich mich erfreuen kann.

Medien

Ich fahre auch nach wie vor Trike. Bewegung an der Luft wird derzeit (noch) ausdrücklich empfohlen und die Hunde schätzen ihren Auslauf. In einem Artikel des Spiegel Online fand ich ein interessantes Zitat von Jens Spahn, der die Deutschen dazu aufforderte, sich "im Sinne des social distancing zu überlegen, ob er einen Weg zu Fuß oder im Sattel zurücklegen könne, statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. So könne das Infektionsrisiko gemindert werden."

Weiter kommen in dem Beitrag Spezialisten zu Wort, die Radfahren als "perfekten Selbstschutz" deklarieren, da man sich nicht anstecken kann. Radfahrende hielten automatisch Abstand zu anderen und berührten auch keine Oberflächen. Nur an den Ampeln solle man daran denken, dass die viele Hände berührten.

Wenn euch der Beitrag interessiert, könnt ihr ihn hier anklicken.
Schon die Überschriften "Fahrradfahren senkt das Infektionsrisiko" und "Radeln stärkt die Lunge" verleihen gute Laune.

Dazwischen sah ich mir auch eine Dokumentation auf 3 Sat an. Sie beschreibt wie überzeugte Autofahrerinnen zu begeisterten Radfahrerinnen werden, wie Autofahrer eigentlich lieber Rad fahren würden und es geht um Fahrradpolitik und Verkehrsplanung. Der Titel ist etwas reißerisch, aber der Inhalt durchaus sehenswert. 

Wenn ein Taxifahrer sagt, dass in Kopenhagen ein Tag im Taxi zu einem Tag in der Hölle werden kann, wegen der vielen umherschwirrenden Radfahrern, muss man doch unweigerlich laut auflachen.
Er führt weiter an, dass die Radfahrer in Dänemark so dermaßen verwöhnt seien, dass sie immerzu mehr forderten. Das Problem bestünde darin, dass sie so viele Radwege mit ihren eigenen Ampeln bekommen hätten. Welch ein Fehler! Er hätte ja nichts gegen Radfahrer, einige seiner Freunde seien auch Radfahrer, manche seien ja ganz nett ... kommt euch das irgendwie bekannt vor, wenn ihr solche Formeln hört?

Bis zum 15. April ist der eineinhalbstündige Beitrag hier zu sehen.

Sogar in der Wirtschaftswoche erschien ein Artikel über das "neue Statussymbol Lastenfahrrad". Er ist kurz und unterhaltsam zu lesen.

Die Neue Zürcher Zeitung fesselte mich mit einem Artikel über einen Fahrradlobbyisten, der bei der Stadt Zürich angestellt wurde, um unter anderem die Radinfrastruktur voranzubringen.
Die Stadt hat sich einen ihrer größten Kritiker ins Haus geholt. Ein unbequemer Querulant, der stets große Töne spuckt. Alleine das ist schon faszinierend. Herr Durner ist schon lange in der Geschäftsführung von Pro Velo Kanton Schweiz und wird seinen Posten dort zum Sommer aufgeben.

Die Empörung mancher Politiker, einen fahrradbegeisterten Aktivisten in eine auf ihn perfekt passende Position zu bringen, hat mich dann doch ein wenig verwundert.
Der Zürcher Velo-Cheflobbyist erhält einen Job in der Stadtverwaltung - ich wünsche ihm von herzen viel Erfolg und weiterhin Durchhaltevermögen.

Fahrradmode

Im Februar war meine Schwägerin zu Besuch und zeigte mir ihren selbst entworfenen Fahrradrock. Er ist wasserdicht und hat einen sehr breiten Bund mit eingearbeitetem Lammfell, damit die Nieren schön warm bleiben. Für Liegeräder ist das nun nicht so praktisch, da würde der Rock immerzu hochrutschen. Aber allen Noch-Aufrechtradlerinnen oder gelegentlich Aufrechtradlerinnen möchte ich diesen Link zum Thema empfehlen.

Manchmal finde ich es sehr schade, dass ich immer so aussehe als käme ich gerade aus einem Camp für "Wie überlebe ich in der Wildnis?", wenn ich mit dem Trike in die Stadt fahre. Im Sommer kann ich mit leichten Leinenhosen und luftigen Oberteilen zur Verabredung erscheinen. Aber im Winter bin ich in rascheliger Outdoor-Ausrüstung unterwegs.

Wenn ihr euch nicht scheut, englischsprachige Websites anzusehen, werdet ihr bei discerningcyclist.com eure Freude haben. Dort gibt es Links und Artikel zu tollen Outfits für Radfahrer, in denen man chic aussieht. Allerdings blutet dabei auch der Geldbeutel ...

Wie bei diesem Blazer z.B.
Er hat einen stolzen Preis, aber schauen darf man ja mal.
Auch von dieser Jacke träume ich lieber als dass ich wirklich in Betracht ziehe, sie zu erwerben. Die Details und das Design sind allerdings umwerfend. Sorry Jungs, schon wieder Mädchenkram. Ja, das ist Frauenmode. Aber die Hersteller haben auch was für Männer.

Diese Regenjacke hat mich besonders interessiert. Sie ist so lange wie ein Mantel, und ich könnte mir vorstellen, dass sie auch auf dem Liegerad gut sitzt. Sie ist ebenfalls sehr modisch geschnitten und sieht einfach toll aus.

Ob der Fahrradhelm, den man falten kann und der gar nicht aussieht wie ein Helm, etwas taugt, wird sich erst herausstellen müssen. Das Konzept ist faszinierend, ich werde ein Auge darauf behalten wie es sich entwickelt.

Was mich sonst noch bewegt

Luna hatte kürzlich eine weitere Operation zu überstehen, da an ihrem schlimmen Bein nachgebessert werden musste. Sie hatte begonnen wieder nur auf drei Beinen zu gehen. Zwei Implantate helfen nun dem verkrüppelten Bein, alles an Ort und Stelle zu halten. Das eine muss in ein paar Wochen wahrscheinlich entfernt werden, so das ein weiterer Eingriff nötig sein wird. Allerdings wird das nur eine kurze Narkose mit kleinem Schnitt.

Sie ist in der Genesungsphase und darf ihre Schwester auf kurzen Fahrradfahrten begleiten. Dabei muss sie nicht dauernd nur im Anhänger sitzen. Es ist von Vorteil, wenn man so ein zierliches Leichtgewicht ist. Da kann man ab und zu mal während der Fahrt auf Frauchens Bauch liegend die Sonne und die Aussicht genießen.

Ich hoffe ich konnte euch mit ein paar Lesetipps zu Diensten sein. Ausgedehnte Radtouren sollten wir trotz Radelempfehlung nicht unternehmen. Eher Besorgungen damit machen und kurze Touren fahren.

Ich fahre nicht mehr zum Wochenmarkt und lasse das meiste von meinem Hofladen zu mir nach Hause liefern. Ich fürchte ich bin ein zu sensibler Mensch für die Szenen, die sich teilweise in den Läden abspielen.

Irgendwie kommt es mir komisch vor, den für diesen Monat geplanten Beitrag zu ICE Trikes zu machen. Ich werde mir überlegen, ob das gerade passt oder ich ihn nicht ein wenig verschiebe. So wie die SPEZI. Die ist auch verschoben. Auf den 15./16. August 2020.

Bleibt gesund und optimistisch. 
Schön, dass ihr da seid.
Bis demnächst.

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Jürgen Gradenegger - 5. April 2020 Reply

Hallo Maria,

ja es sind schon komische und ausergewöhnliche Zeiten. Es ist gerade nicht einfach für viele. Nicht nur in unserem Land. Ich habe mir vor 14 Tagen doch tatsächlich noch ein Brompton zugelegt. Gut, ich habe es Ende Januar bestellt. Da war von den jetztigen Maßnahmen noch nichts in Sicht. Mein Radhändler hat sich jedenfalls gefreut, dass ich es dennoch abholte. Die Übergabe war etwas undgewöhnlich. An die Fensterscheibe klopfen, das Rad durch die Tür gereicht bekommen, eine kurze fernmündilche Einweisung und bezahlt habe ich es per Überweisung. Wir haben uns, natürlich mit genügens Abstand über die Lage unterhalten. Mein Händeler hat dabei nicht unbedingt glücklich uns optimistisch ausgesehen. Kein Wunder, denn er hat mit zwei PArtnern erst im Oktober zwei Läden eröffnet und jetz sollt eigentlich die erste Saison so richtig losgehen. Da laufen natürlich Kredite und dann so was. Das wird auch nachher für viel nicht leicht werden. Er hat sich bei der Abholung jedenfalls gefreut. Jeder Kunde hilft. Ich radel auch noch. Gerade heut habe ich bei sonnigem Wetter und milden Temperaturen eiine kleine Tour gemacht. Man kommt runter und beschäftigt sich nicht mit dem aktuellen Geschehen. Ich persönlich komme ganz gut klar, da ich einen hohen Digitalisierungsgrad in meiner Arbeit habe. Und das schon länger. Die Umstellung ging deshalb sehr gut und fast reibungslos. Insofern werde ich vermutlich erstmal ganz gut durch kommen. Wie es lanfristig weiter geht, wissen wir alle nicht genau. Mal schauen. Umso schöner ist es von dir zu lesen. Danke für die Mode Tipps. Dei Männerkollektionen sind ja auf den Webseiten zu finden. Und den verlinkten Film werde ich mir in den nächsten tagen auch mal ansehen. Ich wünshe dir und dienem Mann, sowie den Hunden alles Gute, Gesundheit und kommt gut durch diese ungewöhnliche Zeiten.

Herzliche Grüße

Jürgen

    Maria Jeanne Dompierre - 6. April 2020 Reply

    Lieber Jürgen,

    das freut mich ja, dass du ein Brompton hast! Glückwunsch!
    Das ist ein tolles und kultiges Rad. Du bist mir einiges voraus in Sachen Faltrad.

    Die Übergabe liest sich wahrlich merkwürdig. Aber immerhin geht es so auch.
    Ich denke ebenfalls gerade viel an meine Fachwerkstatt. Mein Display hat Schluckauf, erst dachte ich es wäre nicht so schlau jetzt, da die Saison losgeht, das Trike abzugeben.

    Nun allerdings könnte es ein guter Zeitpunkt sein und vielleicht ein Segen für den Werkstattbetreiber.
    Aber wer weiß: Vielleicht bringen jetzt alle ihre Räder in die Werkstatt, weil sie plötzlich alle Rad fahren wollen.

    Ich war gestern auch unterwegs und habe noch nie zuvor so viele Radlerinnen getroffen.
    Vor allem Paare Ü70 auf ihren Pedelecs! Wo sind die sonst immer? Auch wenn die Umstände traurig sind, freue ich mich trotzdem, dass nun so viele aufs Velo steigen. Ich hoffe, viele bleiben dabei.

    Wenn ich mir die leeren Innenstädte so aus der Ferne ansehe, wünsche ich mir, dass je eine der Autospuren provisorisch zu reinen Radwege umdeklariert werden. So könnten sich alle Radfahrenden bequem fortbewegen und diejenigen, die seit langem mal wieder ihre Stadt per Rad ergründen, bekommen so vielleicht Lust, weiter dabei zu bleiben.

    Solche Vorschläge gab es schon, wurden aber abgelehnt. Wahrscheinlich fürchten die Verantwortlichen, dass danach die Radler ihre Spuren behalten wollen. Zu Recht.

    Ich wünsche dir viele schöne Momente, auch auf deinem neuen Fahrrad, die dich den Alltag für kurze Zeit vergessen lassen.

    Deine Arbeit hast du ja wohl organisiert bekommen.
    Mir wird ganz schlecht, wenn ich an all die (kleinen) Geschäfte denke, die nicht einfach auf online umstellen können.

    Ich selbst teste gerade die Grenzen dessen aus, was machbar ist.
    So ganz spontan fällt mir dazu ein, dass ich eigentlich ein Online-Treffen anbieten könnte für uns alle hier. Einfach so, um mal miteinander persönlich zu sprechen, sich nicht nur schriftlich auszutauschen.

    Wenn ihr Lust dazu habt?

    Jürgen, bleib weiter so gut gestimmt und gib auf dich Acht,

    alles Liebe
    Maria Jeanne

      Eduard J. Belser - 27. April 2020 Reply

      Liebe Maria Jeanne

      Mein Gekko und die Möglichkeit mich damit relativ frei bewegen zu können ist einer der stärksten Stricke, welche die Decke daran hindert auf meinen Kopf zu fallen. Mein auf den Gekko abgestimmtes Einkaufsverhalten müsste ich kaum anpassen, da es eh auf kleine Läden und die Hofläden der Bauern ausgerichtet war. Die samstäglichen Markbesuche in Solothurn mit anschliessendem Essen im Griechen fehlen sehr aber das wird irgendwann wieder möglich sein. Meine wichtigsten Lieferanten dort haben mit Freiwilligen eine Hauslieferdienst aufgezogen, den ich auch nutze. Wem wird der frische Butterzopf vom Jurabergbauernhof schon von einer Nationalrätin an die Haustür gebracht?

      Lust auf Ferienziele, zu denen ich fliegen müsste habe ich eh nicht, also bin ich da auch nicht eingeschränkt. Die geplanten Veloferien in Holland/Belgien und die Touren in die badisch-elsässische Nachbarschaft muss ich dann halt nachholen. Ich hoffe, dass im Herbst Konzert- und Museumsbesuche wieder möglich sein werden. Ich telefoniere sehr viel und Gespräche auf Distanz vom Gartenzaun aus mit Freunden und Bekannten sind ja möglich und ungefährlich.

      Zum Glück reagiert unsere Regierung unterstützt von hochkarätigen Experten besonnen, zielgerichtet und für und Betroffene nachvollziehbar. Nicht auszudenken, wenn wir auch einen irren Dummschwätzer mit einer grossen Klappe, Matsch in der Birne und einem blonden Toupet mit einem zertrumpelten Eichhörnchen obendrauf an der Spitze unseres Landes hätten. Die BewohnerInnen der Verunreinigten Staaten von Amer(d)ika sind um ihren Donald wirklich nicht zu beneiden, aber eine Mehrheit von ihnen hat ihn gewählt – wie kann man nur so dumm sein?

      Alles in allem ist die Lage erträglich und sobald eine Impfung gegen das Coronoavirus verfügbar ist, werde ich mir diese selbstverständlich so rasch als möglich in den Hintern schiessen lassen.

      Liebe Grüsse aus der Schweiz auch an Deine Mutter
      Eduard

Jürgen Gradenegger - 8. April 2020 Reply

Liebe Maria Jeanne

ja, ich habe es in der aktuellen Lage noch sehr gut getroffen. Wenn man weiß wie vor allem kleine Ladenbesitzer und Gastronomen in der Regel finanziell aufgestellt sind, lässt das nicht unbedingt hoffnungsfroh in die Zukunft blicken. Aber da wir das momentan eh alle nicht abschätzen können, will ich da jetzt nicht weiter darauf eingehen. Sonst bekommen wir noch schlechte Laune.

Erfreulicher ist in der Tat die Beschäftigung mit meinem neuen Rad. Ich vermute mal die meisten, die jetzt neu aufm Rad zu sehen sind, wollen einfach mal raus aus der Wohnung. Und mit dem Rad ist der Radius gleich größer. Zudem hat man jetzt auch endlich mal Zeit für eine Tour. Es bleibt zu hoffen, dass möglichst viele auch nachher weiter auf dem Rad unterwegs sein werden. Dann bekommt das Rad vielleicht auch endlich den Raum im Straßenverkehr, den es längst haben sollte.

Was die Idee eines virtuelles Gruppentreffen angeht, würde ich da ein Livestream auf You Tube vorschlagen. Das teste ich gerade auf meinem You Tube Kanal und auf Facebook. Da geht es aber eher ums Schlagzeug spielen. Zur Umsetzung braucht es eigentlich nur eine Webcam. Die eingebaute in Laptop oder Tablet reicht dafür alle mal. Das wäre doch eine Idee, oder nicht?

Liebe Grüße

Jürgen

Maria Jeanne Dompierre - 9. April 2020 Reply

Ein Livestream wäre dann eher so, dass ich die Alleinunterhalterin wäre, oder?
Ich wäre zu sehen, alle anderen würden über das Chatfeld mit mir kommunizieren.

Wenn die Zahl überschaubar bleibt, fände ich es schön, wenn alle, die das möchten (und sich trauen) mit Video und Ton genauso zu sehen sind wie ich. Dann hätten wir einen direkteren Kontakt und Austausch.

Jetzt hast du mich natürlich sehr neugierig gemacht auf deinen YouTube Kanal!

Wie gefällt dir denn dein neues Faltrad? Ist es so wie du dir das vorgestellt hattest? Ist es komfortabel?

Jürgen Gradenegger - 10. April 2020 Reply

Auch das ginge. Da müsste man sich auf Skype oder Zoom verabreden. Wobei letztere gerade wegen Datenschutzlücken in der Kritik stehen. Du könntes das sogar insgesamt auf YT streamen. Da gibt es Freeware, wie OBS z.B., die das möglich macht. Ist aber wieder technisch etwas komplexer. Aber eine Art “Stammtisch” wäre ohne Probleme per Skype möglich. Man kann inzwischen Skype sogar ohne eigenes Konto nutzen und Leute per Link einladen. Ich mache das inzwischen regelmäßig. Man will ja seine Neffen auch und gerade jetz sehen und hören. 🙂

Thomas - 30. April 2020 Reply

Hallo Maria Jeanne,

komische Zeiten. Ich finde sie leider nicht komisch, sondern erschreckend. Die Menschen, nicht nur in den Läden, verändern sich. Man sieht mittlerweile unter den Masken kein Lächeln mehr, keine Mimik, keine Freundlichkeit mehr. Jeder achtet auf Abstand, was ich von der Grundidee nicht verkehrt finde, aber bloss weil ich nach der Butter greife und dann unter den Mindestabstand kommen könnte angefeindet zu werden…. Als wenn man die Pest hat, oder noch schlimmer.
Ich kann dich zu 100% verstehen, wenn du nicht mehr einkaufen gehen möchtest. Persönlich denke ich in solchen Zeiten lernt man die Menschen (negativ gesehen) erst richtig kennen, und auch viele aus dem eingenen Umkreis von denen man es nicht erwartet hat.
Das was uns in den Medien gerade alles vorgegaukelt wird kann doch keiner von uns wirklich werten, oder? Die Leute wollen aber irgendwas tun, Klopapier kaufen, Maskentragen nach der Sinnhaftigkeit darf man fast nicht fragen, wie schnell wird man… Aber genug meiner Worte zu dem Thema, ich kann es fast nicht mehr hören.

Genau das nehme ich aber zum Anlass dich darum zu bitten den Beitrag zu dem ICE Trikes fertig zu machen. Lass dich nicht davon abbringen! Geb uns doch einfach ein kleines Stück Normalität, wenn du magst.

Mal nebenbei, hast du schon etwas Neues von dem Park & Diamond Fahrradhelm gehört? Ich habe eben ‘verzweifelt’ nach einer Bezugsquelle gesucht.

Zu dem Livestream… um dir hoffentlich zumindest ein kleines Lächeln zu entlocken. Wie du schon in einem Beitrag geschrieben hast, sind hauptsächlich Männer deine Leser und mal ehrlich, uns würde es völlig reichen, wenn wir nur dich sehen 🙂

So, ich hoffe Luna geht’s besser und hat bald alles gut überstanden!

Liebe Grüße
Thomas

    Beate Thull - 4. Mai 2020 Reply

    Liebe Maria Jeanne, liebe Liegeradler,

    von wegen hauptsächlich Männer als Leser 🙂 Das und Jürgens Schilderung, wie er sein neues Rad übernommen hat, lassen mich jetzt und hier zum virtuellen Stift greifen. Ich lese deinen Blog, liebe Maria Jeanne, ja jetzt schon seit etlichen Jahren mit großem Interesse und bin für so einige Informationen, allgemeine und auch persönliche, sehr dankbar. Ich habe endlich nach langem Warten, gefühlt tausend Probefahrten, Frust und fast Aufgeben mein Liegedreirad gefunden und gekauft! Abgeholt habe ich es Ende März unter ganz ähnlichen Umständen wie du, Jürgen. Das Rad wurde mir desinfiziert und nach Augenmaß des Händlers auf mich voreingestellt – und das Augenmaß hat erstaunlich gut gepasst! – durch eine Tür zum Hof ausgehändigt. Alles mit dem geforderten Sicherheitsabstand. Selbst der Kuli zum Unterschreiben lag schon desinfiziert bereit. Irgendwie spooky, aber auch vertrauenswürdig und sehr sympathisch.
    Abgeholt habe ich letztendlich einen Scorpion plus 20’’ mit niedrigem Sitz und, weil ich wegen meiner Behinderung eine elektronische Schaltung brauche, mit dem starken Shimano E8000 Motor und 11-Gang Kettenschaltung. Das Rad ist flott, läuft wie eine Eins mit Speed den Berg runter und bringt mich problemlos meinen langen, steilen Hausberg wieder hoch. Der im Vergleich zum Scorpion fs etwas höhere Sitz hat eindeutige Vorteile im Strassenverkehr. Blickkontakt mit Autofahrern und ein Blick in den Verkehrsspiegel sind kein Problem. Und auch die vielen Odenwälder Kurven nimmt der Scorpion gut 🙂 Ich bin rundum zufrieden mit diesem tollen Rad von HP!
    Und die Aufforderung vom radelnden Vater an den kleinen radelnden Sohn gestern auf dem Mainradweg ging runter wie Butter: „Guck mal, da kommt was ganz Cooles!“

    Liebe Grüße
    Beate

      Eduard J. Belser - 4. Mai 2020 Reply

      Liebe Beate

      Schön, dass Du und Dein Scorpion endlich zusammengefunden habt und Du den Fahrspass und die Mobilität so richtig geniessen kannst. Ich war heute kurz zwei Stunden zwischen den durchziehenden schwarzen Wolken der Sonne nach mit dem Gekko unterwegs und hab es sehr genossen. Einfach toll, wie das Ding läuft. Über einen Röhric der meinte mit dem Brunstgeröhre aus der Auspuffsröhre seines geleasten, tiefer gelegten BMWs den Matsch in der Birne und den Schrumpfschlauch in den Hosen kompensieren zu können, könnte ich nur mitleidig grinsen. Idioten am Steuer gibt es, einfach unglaublich! Übrigens noch eine Quizfrage zum Thema Idioten: Was hält die grosse Klappe und das blonde Toupet mit dem zertrumpelten Eichhörnchen obendrauf zusammen? Das Vakuum dazwischen!

      Herzliche Grüsse aus der Schweiz
      Eduard

      Maria Jeanne Dompierre - 11. Mai 2020 Reply

      Herzlichen Glückwunsch zu deinem Liegedreirad, Beate!
      Doch, die Mehrzahl der Leser hier sind Männer.
      Umso schöner ist es, wenn die Frauen sich auch zu Wort melden.

      Es ist ja nicht schlimm, dass wir Frauen (und auch im wahren Leben in der Liegeradszene) in der Minderheit sind.

      Also ich freue mich über dein Trike und auch darüber, dass du uns deine Erlebnisse geschrieben hast. Und wenn du es nur deswegen getan hast, weil ich schrieb, Männer sind hier stark vertreten. Vielleicht traust du dich auch in Zukunft, ab und zu ein paar Zeilen zu hinterlassen.

      Ich wünsche dir viele, viele wunderbare Momente auf drei Rädern!

      Jürgen Gradeneggr - 11. Mai 2020 Reply

      Hallo Beate,

      Gratulation zu deinem neune Rad! Freut mich, wenn dich mein Kommentar zum Verfassen eines eigenen Kommentares inspiriert. Ich hoffe hier noch öfter von dir Erfahrungen mit deinem Rad in den Kommentaren lesen zu können. Ja, die Zeiten sind gerade sehr interessant, wenn auch nicht immer und unbedingt im positiven Sinn. Aber das wird auch wieder anders werden. Ich suche ja auch noch das richtige Liegedreirad. Mal schauen wann es bei mir so weit sein wird. Ich wünsche dir viel Spaß mit deinen Scorpion!

      Herzliche Grüße

      Jürgen

    Eduard J. Belser - 23. Mai 2020 Reply

    Guten Morgen liebe MitliegeradlerInnen

    Ja, es sind schwierige Zeiten und sie werden es noch länger bleiben, mindestens bis endlich eine Impfung gegen das Coronavirus verfügbar sein wird. Aber wir sind mit unserer besonders genussvollen Art der Mobilität privilegiert und sollten das dankbar geniessen. Ich bin möglichst oft mit dem Gekko unterwegs, aber mit der Situation angepassten Touren ohne die geliebten Abstecher ins Badische und ins Elsass samt den damit verbundenen Bahntransporten und Grenzübertritten. Die viele Bewegung auf dem Gekko verhindert auch, dass die Psychopharmaka aus der Konditorei gegen den Coronamassnahmenkoller meinen Hintern zur rekordverdächtigen Lindor-Kugel anschwellen lassen.

    Am Mitwochnachmittag bin ich mit Dieter zusammen bei Bärenwil über die erste Jurakette gefahren und dann wieder von Holderbank über die Tiefmatt zurück auf die Jurasüdseite, da haben mich die längeren 20%-Steigungen trotz GoSwiss Drive und Pinion-Getriebe an meine Grenzen gebracht. Gestern bin ich zum Mittagessen zum Restaurant zur Alp hochgefahren und habe das mit nur einer kurzen Verschnaufpause locker geschafft. Die Abfahrt auf der letztes Jahr auf der ganzen Länge perfekt hergerichteten Straße durch den Wald war ein Genuss.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Eduard

Eduard J. Belser - 3. Mai 2020 Reply

Guten Morgen Thomas

Ich tue mich auch schwer mit diesen schwierigen Zeiten, aber wir sind mit unseren Liegetrikes privilegiert und können uns damit relativ frei und ohne «Umfallgefahr» bewegen. Wir sollen alles daran setzen uns möglichst viele dieser kleinen Alltagfreuden zu gönnen und sie soweit es die derzeitigen Umstände erlauben, mit anderen zu teilen.

Aus Neugier habe ich nach den Helmen von Park & Diamond gegoogelt und dabei festgestellt, dass es sich nicht um einen Helm sondern eher um eine weiche Mütze mit zweifelhafter Schutzwirkung handelt und dass nicht erkennbar ist, wo die Firma sitzt und wer allenfalls für die gemachten vollmundigen Versprechungen geradesteht. Seriöse Angebote sehen anders aus, da setze ich lieber auf die geprüften und zertifizierten Helme renommierter Hersteller, wenn es um den Schutz meines wertvollsten Körperteils geht.

Liebe Grüsse aus der Schweiz, gute Fahrt und bleib gesund
Eduard

    Thomas - 5. Mai 2020 Reply

    Moin Eduard,

    sorry, den Helm hat Maria hier mit einem Video vorgestellt und mich hat der weitere Werdegang interessiert. Eine objektive Beurteilung ist mit den wenigen Infos im Internet m.E. nicht möglich. Es gibt mit Sicherheit viele Styropor Helme, die ihren Namen nicht verdienen und die frei erhältlich sind.

    Liebe Barbara,
    habe ich gesagt, das keine Frauen Marias Blog lesen und ihren Lippen in Form ihrer Worte hier folgen?

    Mich würde es aber wirklich mal interessieren wie so der Durchschnitt ist, vielleicht kann unsere Lieblingsliegeradfrau einen Bericht liefern, eine Umfrage starten, einen Counter installieren…. (wie auch immer das geht? 🙂

    Euch allen auf jeden Fall einen schönen Tag,

    LG
    Thomas

      Maria Jeanne Dompierre - 11. Mai 2020 Reply

      Hallo Thomas,

      ich habe in meiner Übersicht, wenn ich mich auf meinem Blog einlogge, Statistiken, die mir anzeigen wieviele Besucher ich hatte und woher sie kommen.

      Darunter sind auch einige Details wie, welchen Browser sie nutzen.
      YouTube verrät mir sogar das Geschlecht und Alter der Zuschauer. Es sind 90 Prozent Männer.
      Ich traue mich zu behaupten, dass es beim Blog ähnliche Zahlen sein werden, was die Geschlechterverteilung angeht.

      Vergleichbar ist das auch mit den Kunden bei den Liegeradherstellern.

      Und da kann ich aus Erfahrung sagen: Die Liegetrikes sind wahrnehmbar von Männern für Männer entworfen. Bei der Körpergröße lässt sich so ein Trike zwar längenmäßig gut einstellen, aber die Proportionen stimmen trotzdem nicht optimal.
      Von den Sitzen möchte ich erst gar nicht anfangen …

      Ich kann verstehen warum das so ist. Eine Manufaktur kann Teile ihrer Produktion nicht auf so eine kleine Zielgruppe zuschneiden. Erwähnenswert ist es trotzdem.

      Liebe Grüße!

Thomas - 13. Mai 2020 Reply

Moin Maria,

Danke dir für deine ausführliche Antwort, klappt wirklich super mit der Kommunikation hier bei dir 🙂

Deine 90% Aussage ist ziemlich eindeutig! Ich frage mich allerdings dann auch warum ist es so. Warum interessieren sich Frauen eher nicht für diese Art Fahrrad? Natürlich bin ich mir sicher, wenn sie sich traut ein Liegerad oder ein Trike auszuprobieren, dannnnnnnn… aber den Schritt erst Mal zu machen.

Verzeih bitte. Wenn die Einzeller in der Ursuppe sich so stoisch benommen hätten, würde es wohl keine Menschen auf dieser Erde geben…. *räusper*

Meine Frau wollte bei meiner ersten Scorpion Probefahrt auch partout nicht auch nur eine einzige Runde drehen. Später, wenn ich denn eins habe, kam die Kernaussage.
Und das obwohl wir begeisterte Radfahrer sind….. wobei so ein Trike fahren eigentlich nichts mehr mit dem eigentlichen Radfahren vergleichbar ist.

Warum sehe ich nichts von den weiblichen Innovationen bezüglich Proportionen, Sitzen etc. ?

Die Auswahlmöglichkeiten bei den Herstellern ist oft sehr groß und da wäre eine Option für eine kleine Zielgruppe definitiv kein Problem, wenn man es richtig ‘übermittelt’.

Bei fertig konfektionierten Fahrrädern aus fernen Landen natürlich nicht, aber für die vielen Fahrradschmieden die wir aufbieten, sollte es doch möglich sein, oder?
Oft suchen doch Fahrradhersteller das I-Tüpfelchen, das Salz an der Suppe um sich von anderen abzuheben. Wenn man überlegt, wie viel unnütze Dinge entwickelt und angeboten werden, sind sie mit Sicherheit guten Ideen gegenüber nicht abgeneigt…. denke ich.

Liebe Grüße!

    Eduard J. Belser - 23. Juni 2021 Reply

    Guten Morgen Thomas

    Frauen und Liegetrikes können ein schwieriges Problem sein. Meine Schwester sollte dringend aus gesundheitlichen Gründen Radeln. Vor drei Jahren hat sie gegen meinen Rat ein konventionelles E-Bike gekauft, ist weniger als ein halbes Dutzend Mal mit angstverzerrtem Gesicht darauf herumgewackelt und hat es danach einem Nachbarn ausgeliehen. Jetzt darf sie aus medizinischen Gründen nicht mehr Auto fahren und ist endlich doch bereit ein HaseBikes TRIGO Nexus probezufahren. Sobald ich meinen Gekko wieder habe, damit ich sie begleiten kann, wird das durchgezogen.

    Aber es ist mühsam gegen das Argument anzukämpfen, dass die Leute dumm gucken, wenn man Liegetrike fährt. Mir geht dieses Argument so was von am A…. vorbei. Dumme Leute können nicht anders als dumm gucken, das soll man einfach ignorieren und sie für ihre Dummheit mit Verachtung strafen. Wichtig ist doch letztlich nur, dass man auf dem Liegetrike das Radeln ohne Angst umzufallen und ohne schmerzenden Hintern in vollen Zügen geniessen kann. Ich gebe noch nicht auf, das auch meiner Schwester zu vermitteln.

    Herzliche Grüsse aus der Schweiz
    Eduard

      Henrike - 23. Juni 2021 Reply

      Hallo Eduard,

      wie alt ist denn deine Schwester?

      Ich bin 63 Jahre alt und habe mich vor einigen Jahren aufgrund meiner Knieprobleme aus den Gründen, die du genannt hast, für ein Kettwiesel Evo Steps von HaseBikes entschieden. Dumm angeschaut hat mich noch keiner. Und wenn, wäre mir das sowas von egal. Meine Sicherheit und mein Komfort ist mir auf jeden Fall wichtiger. Außerdem sehen die Trikes doch toll aus!

      Herzliche Grüße
      Henrike

        Eduard J. Belser - 24. Juni 2021 Reply

        Hallo Henrike

        Meine Schwester ist 70 und sollte dringendst mehr Bewegung haben, die sich gut und niederschwellig in den Alltag integrieren lässt und das wäre mit dem Liegetrike optimal lösbar. Aber die Betonmauer der Vorurteile meiner Schwester dagegen ist sehr hart und eine echte Herausforderung. Vielleicht führt das aktuelle medizinisch bedingte Autofahrverbot nun doch zu einem Umdenken.

        Herzliche Grüsse aus der Schweiz
        Eduard

Thomas - 13. Mai 2020 Reply

Hi Beate,

ich stutze gerade und bitte um Verzeihung, da habe ich in zwei, drei Foren gleichzeitig geblättert und mich bei der Antwort im Eifer des Gefechts hier mit deinem wunderschönen Namen vertan.

LG
Thomas

Sofia - 14. Juni 2020 Reply

Hallo Maria Jeanne und alle weiteren Liegeradfahrer hier im Forum,

dann oute ich mich auch mal als Mitleserin und Fahrerin eines Scorpion fs.
Seit ungefähr 5 Jahren besitze ich das Teil, habe es aus Vernunftsgründen angeschafft und bin anfangs selten damit gefahren. “Die Leute gucken so komisch” oder aber “Ich werde bestimmt übersehen” waren meine emotionalen Bremsen. Bis ich merkte, dass ich da eine Menge Spaß auf dem Altar meiner Angst und/oder Eitelkeit opferte.
Seitdem fahre ich papageienbunt und natürlich mit Fahne durch die Gegend – gegen die Angst übersehen zu werden- und mit viel Spaß sowie einem Lächeln für alle Komischgucker. Deren Reaktionen überraschten mich anfangs. “Mhmm, wäre für meine Eltern auch eine gute Idee” oder “Sieht echt cool aus” und ein freundliches “Falls Sie Hilfe brauchen?…”
Vergangenes Jahr war ich dann auch im herbstlichen Dunkel unterwegs, blinkend wie ein amerkianischer Weihnachtsbaum, dank der batterieunterstützten Reflektoren an Armen und Beinen. Die stammen noch von früher, als ich ein bisschen joggend, oder so, unterwegs war.

Derzeit ist das Wetter sehr wechselhaft. Ich war bisher eher eine Schönwetterfahrerin und möchte mich nun jedoch auch bei zweifelhaften Wetteraussichten nicht bremsen. Was anziehen/dabei haben? Oder noch Geld investieren in dieses Wetterschutzschild von HP?
Über Tipps und Rat freue ich mich!

Dank und freundlicher Gruß,
Sofia

    Maria Jeanne Dompierre - 23. Juni 2020 Reply

    Hallo Sofia,

    schön, dass du dich zu Wort meldest und von dir schreibst.
    So ein Scorpion ist viel zu schade, um nicht regelmäßig und oft gefahren zu werden.

    Natürlich schlägt mein Herz höher, wenn ich lese, dass du dich darauf vorbereitest, auch bei ungemütlicher Witterung zu radeln. Du wirst es nicht bereuen!

    Dieser Schutz (Streamer) von HP Velotechnik ist so eine Sache.
    HP Velotechnik selbst sagt auch, dass er mal für zweirädrige Liegeräder entworfen wurde und am Trike eher mittelmäßig ist.
    Das Auf- und Absteigen ist ein bisschen komplizierter, weil du dich einfädeln musst.
    Als Regenschutz ist er nicht gerade berauschend, da er nur einen Teil der Beine wirklich trocken hält.

    Allerdings (und das sagen auch andere Hersteller über ihre Schutze) ist so etwas als Kälteschutz noch interessanter als gegen Regen. Der kalte Wind wird wirklich abgemildert. Da müsstest du dir mal die Bilder ansehen, um zu entscheiden wieviel von deinen Beinen geschützt wird und ob das für dich im Verhältnis zur Investition steht. Vielleicht findest du auch im Internet noch ein paar Erfahrungen von Nutzern des Streamers.

    Hier habe ich mal über Kleidung bei Kälte und Nässe geschrieben: https://www.liegeradfrau.de/winterkleidung-das-hat-sich-bewaehrt/

    Diese Schüchternheit, weil die Leute so komisch schauen, kenn ich auch noch gut.
    Man muss sich wirklich erst daran gewöhnen so viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

    Toll, dass du dich nun mehr aufs Trike setzt.
    Liebe Grüße!

      Sofia - 25. Juni 2020 Reply

      Danke, liebe Maria Jeanne, für den freundlichen Empfang!
      Der empfohlene Blogbeitrag, incl. der Beiträge von Lesern, war in der Tat hilfreich für mich. Mit aktuellen Wünschen und Plänen im Kopf habe ich einen anderen Blickwinkel auf diese Beiträge, als im vorigen Jahr.

      Ja, so ein Streamer schien mir anfangs durchaus interessant. Bis ich einen im Original sah und mit dem Besitzer sprechen konnte, der mit dem Ding als Ganzjahresfahrer zwar glücklich ist – mich dennoch (für meine Zwecke!) nicht so recht überzeugen konnte.

      Meine Erfahrungen zeigen auf, dass ich mein Trike mehr als Alltagsrad nutzen möchte, als mir mit meinem tollen Scorpion bisher möglich ist. Manchmal denke ich, dass ich im Grunde kein Auto bräuchte, wenn………
      Die Kühlbox – hier im blog entdeckt, danke für den Tipp – tut beim Einkauf gute Dienste, doch es gibt immer mal sperrigere Sachen, die ich mit meinem Scorpion nicht transportieren kann.

      Ich habe daher bei der Konkurrenz gelugt:
      Beim Kettwiesel erfreut mich der ein bisschen höhere Sitz, der mir ein leichteres Auf-und Absteigen ermöglicht. Das Kurvenverhalten habe ich nicht bis zur Grenze ausgetestet. Der kleine Wendekreis, allerdings, hat was!

      Die Kippschalter (Elektro und Schaltung) haben es mir bei meiner Probefahrt angetan. Die dürften auch mit Handschuhen gut funktionieren. Beim Scorpion fehlt mir damit das Feingefühl den Trittkraftverstärker (Elektro) zu treffen. Okay okay, es gibt eine tolle Kettenschaltung! Ich bin allerdings nicht die tolle Sportlerin, die statt schaltfreudig auf dem Rennrad, nun eben schaltfreudig mit ihrem Trike unterwegs ist.

      Gibt es hier Nutzer des Hase Kettwiesel mit Regenverdeck? Herzliche Bitte, die Erfahrungen mit mir zu teilen! Ich finde das Teil verlockend. Aber funktioniert es?
      Das Internet scheint wenig herzugeben, dazu. Mein Händler erzählte vom eigenen Erfahrungen mit Verdeck plus Poncho: “Hält sogar bei Wolkenbruch trocken”. Naja, bei so ´nem Wetter fahre ich bestimmt nicht!
      Aber Deine Aussage, liebe Maria Jeanne, dass so ein Verdeck auch gegen Kälte bzw. als Windschutz nützlich sein könnte, die hat mich angesprochen. Aus gesundheitlichen Gründen nahezu täglich eine Runde Trike, das ist das Ziel.

      Und diese Einkaufstasche am Kettwiesel? Bewährt diese Konstruktion sich in der Praxis? Die große Tasche fand ich bei deinem Test, hier im blog, schon hoch interessant. Hase sagt, man könne einen Bierkasten transportieren? Echt? Mhmmm, es gibt da eine Foto, aber das sieht mir eher wie ein Träger mit Saftflaschen aus, oder?

      Ich bin gespannt auf Meinungen und Tipps und danke herzlich!
      Freundlicher Gruß an alle ForumsleserInnen,
      Sofia

Benjamin - 20. Juni 2020 Reply

Hallo liebe MitliegeradlerInnen,

auch ich gehöre zu der Fraktion Mann mit Liegefahrrad – seit heute 🙂

Nachdem ich längere Zeit das Scorpion FX meines Schwiegervaters Probe gefahren bin, haben ich und meine Frau heute den Schritt gewagt und uns ein FS 26 und – da ich damit pendeln werde – ein FS 26 S zugelegt. Vielleicht werden wir ja den einen oder anderen von euch treffen.

Wir freuen uns auf die neuen Touren und finden unter diesen Umständen das Homeoffice gar nicht so schlimm… 😉

Viele Grüße aus OWL

Maria Jeanne Dompierre - 23. Juni 2020 Reply

Hallo Benjamin,

ja, das ist natürlich eine sehr komfortable Situation.
Wenn man das Trike eines Familienangehörigen öfter fahren kann, ist das als Erfahrungshintergrund für die eigene Anschaffung super.

Herzlichen Glückwunsch!!!

Seid ihr aus dem Detmolder Umland?

Als noch ganz Deutschland im Lockdown war, war mir mein Scorpion auch ein großer Trost. Fahrradfahren wurde ja ausdrücklich empfohlen. Jetzt, da die Tage so lang sind, kann man abends nach dem Homeoffice noch einige Kilometer radeln.

Ich wünsche euch eine tolle Zeit in dieser Anfangseuphorie, genießt es!
Vielleicht schreibst du immer mal wieder und erzählst, wie sich das bei euch entwickelt.

Ganz liebe Grüße an euch beide,
Maria Jeanne

    Benjamin - 23. Juni 2020 Reply

    Hallo Maria,

    vielen Dank für die netten Worte!

    Wir wohnen in Blomberg – also von Detmold nicht weit.

    Wir planen jetzt als Einstieg im Juli den Ems Radweg und dann ein paar Tage auf Borkum. Leider müssen wir jetzt ja wegen Corona etwas später in den Radweg einsteigen. Aber dann gibts etwas mehr Urlaub am Wasser 🙂

    Liebe Grüße
    Benjamin

Thomas - 1. Juli 2020 Reply

Moin,
es gibt für das Scorpion nicht nur den Streamer von HP. Andere Hersteller bauen auch gute Wind- und Regenabweiser.

Wenn man zu zweit ( die Eltern gemeinsam?) ein Trike fahren möchte habe ich hier etwas nettes gefunden.
Ich hoffe Maria hat nichts dagegen: https://www.youtube.com/watch?v=RyhCUjfKCOg

Sicherlich kann man auch alleine mal damit fahren, habe ich hin und wieder vor langer Zeit mit unserem Tandem gemacht….. ja, die Gesichter der Leute waren es wert!

und immer dran denken, wenn es regnet fällt das meiste vorbei (Klugschiss des Tage – Ende)

Bin auch im Bestellprozess, es gibt das FS 26 S-Pedelec endlich mit dem neuen Antrieb!!!!

Eduard J. Belser - 17. Juni 2021 Reply

Guten Morgen Maria

Es ist geschafft! Mein Gekko steht bei Bea in Freiburg. Die Fahrt war toll, aber bei der Ankunft am Radhaus war ich fix und fertig. Ich hatte die Hitze und den entsprechenden Flüssigkeitsbedarf brutal unterschätzt. Jetzt nach ausgiebigem «Nachgiessen» bin ich wieder putzmunter und fühle mich fit. Aber Bea rechnet damit, dass ich meinen Gekko nicht vor dem Montag zurückfahren kann, aber da ist schlechtes Wetter angesagt. Es werden mühsame Tage ohne Gekko.

Immerhin weiss ich jetzt für die Rückfahrt, welche Restaurants mit schattigen Biergärten zum Rasten und «Nachgiessen» an der Strecke liegen. Sicher werde ich für die ausgiebige Mittagsrast die Krone in Neuenburg am Rhein anfahren. Dort habe ich auch schon gegessen und war sehr zufrieden. Auch den Verkaufsstand eines Bauern auf freiem Feld werde ich wieder anfahren und wieder ein ganzes Kilo der köstlich frischen Erdbeeren geniessen.

Jetzt wäre ein HaseBike TRIGO Nexus als leicht verstellbare Reservelösung gefragt. Aber da mussten wir die geplanten mehrtägigen Testfahrten für meine Schwester verschieben. Der Bruder des Fahradhändlers hat sich die Achillessehne angerissen und ist jetzt für einige Zeit auf das TRIGO angewiesen. Wenn es dann endlich soweit ist, werde ich das TRIGO holen und heimfahren müssen, da meine Schwester völlig untrainiert ist und die rund 25 km nie schaffen würde. Die Sitzposition des TRIGOS ist völlig anders als beim Gekko, was bei mir zu einem Muskelkater führen könnte, aber vielleicht ist das doch nicht der Fall. Ich werde sicher ausführlich über die Eindrücke von den Testfahrten berichten.

Herzliche Grüsse aus der heissen Schweiz
Eduard

Eduard J. Belser - 17. Juni 2021 Reply

PS: Heute morgen hat mich noch eine unerfreuliche Nachricht erreicht. Bea hat am Pinion-Getriebe eine leichte «Inkontinenz» festgestellt, d.h. das geniale Ding muss zum Abdichten ins Werk und ich muss noch länger auf meinen Gekko verzichten. Aber es ist mir lieber das wird gleich richtig gemacht, als dass ich von einem gröberen Schaden zu Unzeiten überrascht werde.

    Eduard J. Belser - 19. Juni 2021 Reply

    PS: So ohne meinen Gekko fühlt sich meine Lebensqualität schon arg schrumpelig an.

      Maria Jeanne Dompierre - 21. Juni 2021 Reply

      Deine Kommentare lassen mich schmunzeln, Eduard. Ich bin da voll empathisch, was du beinahe im Live-Ticker schreibst.
      Für noch Unentschlossene oder alle, die sich erst mal über ein Trike informieren wollen, sind deine Zeilen eine gute Warnung:
      Achtung, Suchtgefahr!

      Aber in deinem Falle ist das Trike ja nicht nur Spaßmobil, sondern dein einziges Fahrzeug überhaupt. Da schmerzt die Abwesenheit natürlich noch mehr.

Eduard J. Belser - 22. Juni 2021 Reply

Liebe Maria

Es wird noch etwas dauern bis ich meinen dreirädrigen Glückshormongenerator wieder unter dem Hintern haben kann. Das Einkaufen ist ohne umständlich und mühsam. Die Pinion-Getriebeschaltung ist jetzt beim Hersteller, wird dort zerlegt und mit neuen Dichtungen versehen. Am Rest des Gekko hat Bea auch noch einiges zu arbeiten.

Herzliche Grüsse
Eduard

Eduard J. Belser - 25. Juni 2021 Reply

Hallo Maria

Heute hat mir Bea gemailt, dass das Pinion-Getriebe repariert und unterwegs nach Freiburg sei. Es müsse also am Montag bei Bea eintreffen. Aber die Wetteraussichten für nächste Woche sehen unerfreulich aus. Ich hoffe, dass sich das noch ändert und ich den Gekko holen kann, wenn Bea mit der Arbeit fertig ist. Ihn in Freiburg, dem katastrophalsten Bahnhof den ich kenne, in die kundenfeindlich „Deutsche Wir-bringen-rein-gar-nix-auf-die-Reihe-Bahn“ zu verladen wäre mir zu stressig. Da ist es wesentlich erholsamer und entspannter die Strecke von Freiburg nach Muttenz südlich von Basel zu radeln, und dort bis Olten in unsere SBB zu verladen. Da kann ich in Olten auf den grünen Knopf drücken und auf dem Gekko aus dem Zug direkt in die Unterführung und über das Fahrradparkhaus auf die Strasse rollen. In 30 Minuten bin ich dann zu Hause, d.h. etwa gleichzeitig, wie wenn ich auf den Anschlusszug warten würde.

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Eduard

Eduard J. Belser - 4. Juli 2021 Reply

Guten Morgen Maria

Das Zurückholen des rundum erneuerten Gekkos verlief gestern nach dem Motto, vom Grill in die Traufe. Bei der Hinfahrt würde ich von der Hitze erbarmungslos ausgedörrt und auf der Rückfahrt gestern vom Regen bis auf die Unterwäsche durchnässt. Am Morgen vor dem Gang auf den Bahnhof versprachen Regenradar und Wetterprognose noch eine trockene Fahrt bis zum Verladen in die Bahn am Abend in Muttenz. Aber die Realität entwickelte sich anders.

Bei der Ausfahrt aus Freiburg bog ich zu früh ab und fuhr einen grossen Bogen Richtung Breisgau. Als endlich die geplante Route wieder erreichte, hatte ich mehr als eine Stunde verloren. Beim geplanten Verpflegungshalt in Neuenburg am Rhein war die Restaurantküche zu und ich erhielt nur noch einen Eisbecher, Kaffee und Mineralwasser. Beim Wegfahren nach der kurzen Pause fühlte ich die ersten Regentropfen, die sich bis Bad Bellingen zu einem Niesel verstärkten. Dort habe ich mich eine halbe Stunde untergestellt, aber es wurde nicht besser. Dann bin ich halt eisern und stur weitergefahren, da der Bahnverlad bei den hirnrissig verplanten Bahnhöfen der Deutschen Wir-bringen-rein-gar-nix-auf-die-Reihe-Bahn aussichtslos war. In Basel habe ich mich dann völlig durchnässt durch ein Unzahl von Baustellen zum Bahnhof SBB durchgekämpft und sass dann endlich um 19 Uhr in der S3 nach Olten. Um 20. 30 Uhr war ich zu Hause.

Was blieb nach dem Abtrocknen und dem Anziehen des Pyjamas – geduscht hatte ich ja bereits ausgiebig – unter der warmen Bettdecke? Eine wohlige Wärme in den Beinen, das Gefühl etwas geleistet zu haben und das Bewusstsein, das perfekt zu mir passende Rad zu fahren. Das ist doch toll! Dieser Petrus mit seinem Regen kann mich mal!

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Eduard

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