Manche Begegnungen sind so absurd, dass ich mich frage, ob ich mich im falschen Film bewege.
Innerhalb von Minuten werde ich erst der Tierquälerei bezichtigt und gleich danach möchte jemand am liebsten mein Hund sein.
Sahra Wagenknecht ist neuerdings bei den Grünen und wer weiß was ich noch alles nicht mitbekommen habe 😀
Es ist Samstag. Ich stehe am Marktstand, der Hund langweilt sich und lässt den Kopf hängen. Die Rute ist halb zwischen die Hinterbeine geklemmt. Die zittern ganz in Jack-Russel-Manier.
Nicht-Jack-Russel-Kenner empfinden bei solch einem Anblick unwillkürlich Mitleid.
Eine Frau kommt vorbei, schaut den Hund an und unterbricht mein Gespräch mit dem Standverkäufer: "Wird der Hund etwa als getreten?"
Ihr böser Blick verrät, wen sie dabei verdächtigt, den Hund zu treten.
Zehn Schritte weiter am Trike. Ich nehme den Hund auf den Arm und liebkose ihn kurz, wie immer, bevor ich ihn in den Anhänger hebe. Neben mir ein Mann, der sein Pedelec aufschließt.
"Dem geht's ja super gut! Ich würde jederzeit tauschen."
Ich wähle Sahra Wagenknecht - die ist so schön!
Derselbe Mann beginnt eine Unterhaltung. Wir sprechen über die morgige Landtagswahl und wen wir wohl nicht wählen werden. Als er darüber spricht, dass doch besser die CSU in der Opposition sein solle als die AfD, merke ich etwas verzögert, dass er übergangslos zur Bundestagswahl gewechselt ist.
Ich sage, dass ich mich damit schwertue, die Grünen zu wählen, obwohl ich doch schon etwas alternativ und öko eingestellt sei.
"Ja, ich auch", meint er "Aber dieses ganze Integrative der Ausländer, das geht mir einfach zu weit. Es sind einfach zu viele und die sollen sich mal hier anpassen."
Ich antworte, dass mein Vater Ausländer war und ich einen geheiratet habe.
"Naja, aber diese Sahra Wagenknecht, die finde ich jedenfalls trotzdem gut. Wie toll die aussieht! Und so klug ist sie auch noch. Ach, die schaue ich mir immer so gerne im Fernsehen an. Vielleicht wähle ich ja doch die Grünen."