"Hat Ihr Hund Angst?"

 

“Nein, ich halte den Hund fest, wegen Ihrer Pferde. Und wir haben angehalten, weil normalerweise die Pferde immer Angst haben vor den Liegedreirädern.”

“Ach so, ja dann: Danke – und ‘nen schönen Tag noch.” Die beiden Mädels ziehen mit ihren Pferden an uns vorbei und traben um die Kurve. Ich glaube, das war das erste Mal, dass Pferde so entspannt an unseren Rädern vorbei gegangen sind und vor allem die Wimpel keinerlei Aufmerksamkeit erregten. Ich sammle schon fleißig Videoclips, um mal einen eigenen Beitrag nur zur Reaktion von Pferden und anderen Tieren zu schreiben.

Zurück auf dem Scorpion

Emilia StangeIch bin wieder zurück auf meinem Liegedreirad! Wie ich das genieße! Und das Wetter noch dazu….einfach toll. Die vielen guten Wünsche von euch allen klangen noch in meinen Ohren bei meiner ersten Ausfahrt. Ich bin auch tapfer genau die gleiche Route gefahren, auf der mein Unfall passiertwar. Nur dieses Mal konnten Paul und ich unsere geplante Tour fahren und ich habe nun eine Halterung für Emilia an der Seite.

IMG_0930Paul montierte diese einfache Halterung an meinem Liegedreirad und musste ganz schön tüfteln bis alles so saß wie jetzt. Diese Halterungen sind ja für ganz andere Fahrräder ausgelegt. Die Lösung, die wir jetzt haben, ist für den Beginn akzeptabel, aber langfristig müssen wir eine bessere Stelle zum Montieren finden, weil ich nun den kleinsten Gang nicht mehr benutzen kann.

IMG_0935IMG_0939Die Enden der Schrauben (hinten zum Rad hin) berühren die Kette, wenn sie ganz oben in den Ritzel zum kleinsten Gang möchte und schleift dann.

Emilia hat genau die richtige Größe, damit die Stange passend in der Höhe verläuft. Für einen größeren Hund wäre das nichts, dazu müsste die Stange höher angebracht werden. So haben Akku und auch Tasche noch genug Platz und der Hund bleibt auf gleichem Abstand zum Liegedreirad. Damit komme ich nicht mehr eine gefährliche Situation mit meiner Hand und Emilia kann nicht mehr ins Rad laufen, was ihr manchmal fast passiert wäre, weil sie träumend neben mir herlief. Ich muss also nicht immer aufpassen, was sie tut und kann nun viel entspannter fahren.

Sie hat sich erstaunlich schnell an die neue Situation gewöhnt. Allerdings ist sie nun völlig starr in ihrer Bewegungsfreiheit und “hängt” sozusagen an mir dran, so dass ich sehr darauf achte, dass das Tempo für sie angemessen ist und ich ihr nicht zumute über Dinge zu laufen, denen sie nicht mehr einfach ausweichen kann wie vorher. Damit ist Emilia die Gewinnerin der neuen Umstände: Sie darf jetzt noch mehr ohne Leine laufen als vorher, weil sie sich gut abrufen lässt und auf Kommando genau neben mir läuft, so dass ich sie nicht immer an die Leine nehme, sobald jemand auftaucht. Ich wusste gar nicht, dass sie das so gut macht. Dadurch, dass sie sich an die Stange gewöhnt hat, läuft sie sogar frei genau dort, wo ich sie anleinen würde.

Die Stange ist nur ein paar Zentimeter länger als das Liegedreirad breit ist und kann immer befestigt bleiben, wenn ich das möchte und lässt sich mit einem einfach Klicken befestigen oder abnehmen.

Nachdem Paul also die Halterung montiert hatte, machten wir uns auf zu einem wunderschönen Ausflug, der uns durch stille Dörfer zu den Externsteinen führte, wo wir durch den Wald fuhren. Auf Feldwegen genossen wir die warme Sonne, wo kein Baum Schatten warf und nach einer kleinen Pause radelten wir wieder durch einen lichtdurchfluteten Wald, wo wir an einer Stelle beobachten konnten, wie Anfänger mit ihrem Gleitschirm übten. Ich habe einige Szenen dieses Tages für dich im Video festgehalten.

Ich hoffe, du kannst das tolle Frühlingswetter für viele schöne Ausfahrten nutzen und dass der Film Lust auf einen Ausflug macht.

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Lars - 6. April 2014 Reply

Hallo Maria,

ein toller Beitrag und ich freue mich, dass es dir wieder gut geht.
Mein Vater hatte mal zu Lebzeiten eine solche Halterung für unseren Hund umgebaut um dem Hund ein wenig mehr ‘Aktionsradius’ zu ermöglichen. Sehr praktisch 🙂
Bei Pferden bekomme ich auch immer Manschetten, dass die durchgehen. Das ist mir mal auf einer Radtour von Berlin passiert. Eine Gruppe Kinder/Jugendlicher war mit Ponies unterwegs und eines davon ging durch. War keine sehr angenehme Situation. Seit dem halte ich weit vor dem Pferd, stehe auf und spreche den Reiter an. Meist ist das dann kein Problem 🙂

Gruß … Lars

    Maria Jeanne Dompierre - 7. April 2014 Reply

    Vielen Dank, Lars. Pferde sind in der Tat ein Thema für sich. Ich halte auch immer an und spreche mit der Reiterin. Manchmal muss ich den Wimpel abnehmen, damit das Pferd sich beruhigen kann.

    Aber die meisten können ihr Pferd beruhigen und alles geht gut.

      ridingªscorpion - 21. April 2014 Reply

      Tja, das leidige Thema mit den Pferden. Der eine Reiter meint es ist die Form des Trikes, andere sagen das Fähnchen. Ich halte mich daher an letzteres und wenn ich die Vierbeiner sehe, halte ich an und nehme den Wimpel ab, so dass ich ihn auf den Boden legen oder an die Seite stellen kann. Erst danach geht die Fahrt weiter.

      Da sich die Reiter bislang immer bedankt haben, scheint es bekannt zu sein, dass die Tiere nicht mit der Form oder Farbe zurechtkommen. An einer Koppel haben die Tiere auch gescheut, als ich vorbei bin.

      Hauptsache wir haben eine Lösung dafür und den kleinen Zeitverlust nehme ich gerne in Kauf bei einem Zusammentreffen. 🙂

Carlos Dewerchin - 6. April 2014 Reply

Guten Tag Maria Jeanne,

Wir sind froh dass es dir schon soviel besser geht dass du aufs neue radeln kannst.
Die Lösung mit der Leine kam leider etwas zu spät, aber wer hat sich vorstellen können dass es so schnell einen seriösen Unfall verursachen könnte.

Wäre es vielleicht nicht besser die Stange oben an Gepäckträger fest zu machen und Emilia so von oben an der Leine zu halten mit einen Schultergürtel ? So kann die Stange Emilia nicht verletzen wenn sie zu viel nach innen lauft, hat sie mehr Freiheit, und wenn’s mal schnuckt ist es wenigstens nicht am Hals.

Weiter alles Güte und viel Radelfreude !

Carlos

    Maria Jeanne Dompierre - 7. April 2014 Reply

    Hallo Carlos und Nele,

    ja, ich hätte auch niemals gedacht, dass mir so etwas passieren könnte, sonst hätte ich schon längst eine Hundeleinehalterung montiert. Und doch bin ich sehr dankbar, dass ich großes Glück hatte.

    Emilia hat ein Brustgeschirr an, kein Halsband, so dass sie keinen Druck am Hals hat.

    In der Stange ist eine lange Feder, die verhindert, dass sie in die Stange oder ins Rad läuft. Die Bewegung wird immer weich abgefedert und der Druck verteilt sich wegen es Brustgeschirrs auf den Körper. Vielleicht war das auf dem Video nicht genau zu erkennen.

    Schön, dass du dir Gedanken darum machst, dass es Emilia gut geht, denn du hast absolut Recht: Ein Halsband würde sehr am Hals zerren und ist nicht gut für den Hund.

    Am Gepäckträger ist das Metall viel zu dünn, um die Stange zu befestigen und ich brauche den Platz für meine Taschen. Da habe ich Glück, dass der Hund so klein ist, sonst hätte ich die Stange nicht so tief montieren können.

Uwe - 11. April 2014 Reply

Hallo Maria Jeanne,

sehr schöne Bilder. Die Gegend könnte mir auch gefallen.
Platze fast vor Neid ;-). Mein Radel ist immer noch in Rep. Der arme Hund, ich möchte nicht wirklich so bewegt werden. Aber es geht wohl wegen der Sicherheit nicht anders. Alia trabt zwar auch geduldig neben her, ist aber wesentlich lieber frei. Dieses gleichförmige Laufen am Rad macht nicht Ihr wirklich Spaß. Frei hält sie auch wesentlich länger durch. Schnüffel hier, Schnüffel da…
Ja ja die Pferdchen…

Grüsse aus´m Wald
Danke für den Link.

    Maria Jeanne Dompierre - 13. April 2014 Reply

    So lange die Hunde nicht kilometerweise am Rad laufen müssen, ist es bestimmt nicht allzu schlimm für sie.

    Emilia kommt sogar schwanzwedelnd zum Anleinen, wahrscheinlich ist alles besser als Anhänger….

    Ja, der Teutoburger Wald ist eine wunderschöne Gegend, beinahe wäre er zum Nationalpark erklärt worden.

    Also langsam wird es doch mal Zeit, dass du dein Rad wieder zurück bekommst? Hoffentlich dauert das nicht mehr allzu lange.

    Danke für deinen Gruß,
    MJ

Uwe - 20. Mai 2014 Reply

Hallo Maria Jeanne,

erst mal ein Kompliment für Deine schöne Seite. Beim Stöbern habe ich Deinen Tipp mit der “Hundestange” gefunden. Vielen Dank dafür, ich suche schon länger eine sichere Möglichkeit um meinen Hund am Scorpion mitzuführen. Obwohl ich so eine Stange noch in der Hundekiste liegen habe, bin ich nie auf die Idee gekommen diese am Scorpion zu montieren. Ich bin mal gespannt wie es dem Vierbeiner gefällt.

Viele Grüße
Uwe

Maria Jeanne Dompierre - 21. Mai 2014 Reply

Hallo Uwe,

danke für dein schönes Kompliment. Es freut mich, wenn du beim Stöbern inspiriert wirst.

Ich hoffe, dass sich dein vierbeiniger Freund an die Stange gewöhnt, denn es ist wirklich entspannend und bequem, wenn du diese sichere Lösung hast.

Ich war immer sehr auf Emilia fokussiert, wenn ich sie an der Leine hatte und nun kann ich viel unbeschwerter fahren, obwohl ich natürlich immer darauf achte, wo ich fahre, damit sie nicht durch unangenehme Stellen laufen muss, denn ausweichen kann sie an der Stange nicht.

Umso schöner, dass du sogar so eine Halterung schon hast und nicht erst besorgen musst!

Viel Freude auf deinen Ausflügen wünsche ich euch beiden!!

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