Elektrodreirad – wieviel Fahrrad steckt da noch drin?

 

“Macht der Elektro Motor am Fahrrad nicht faul? Verliere ich dadurch meine Kondition?”

Lange dachte ich, dass der elektrische Antrieb am Fahrrad ausschließlich etwas für “alte Leute” sei und habe das heimlich belächelt. Wie sehr hatte ich mich geirrt! Als wir umzogen, war ich angesichts der steilen Anstiege etwas verzweifelt, da mir gleich klar war, dass ich die meiste Zeit mein Liegerad würde schieben müssen. Mit dem Grasshopper wäre das auch einigermaßen möglich gewesen, aber ein Liegedreirad über mehrere hundert Meter bergauf schieben? Und dann noch mit Hundeanhänger?

Plötzlich schien das Elektrodreirad nun eine Option zu sein, zumindest musste ich mich einmal ernsthaft damit auseinandersetzen. Zunächst ging ich in den Fahrradhandel wo “normale” Pedelecs verkauft wurden, um die verschiedenen Varianten genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich sprach auch mit Leuten, die schon länger ein Pedelec fuhren, um von ihren Erfahrungen zu profitieren. Aber so richtig vorstellen konnte ich mir das immer noch nicht, weil ich noch nie Probe gefahren war und das Fahrgefühl mit E-Motor nicht kannte.

 

[quote type=”center”] Der Motor ist nur Unterstützung, du musst trotzdem Leistung bringen! [/quote]

Mein Liegerad Händler sprach sehr positiv vom Elektrodreirad und nannte mir einige Beispiele von glücklichen KundInnen. Er war sich sicher, dass das eine gute Lösung für meine Wohnsituation war, warnte mich allerdings auch vor unrealistischen Vorstellungen: “Der Hilfsantrieb bietet dir nur Unterstützung und nimmt dir keine Arbeit ab, du musst deine Muskeln immer noch einsetzen!”

Ich entschied mich dann für die elektrische Variante “Scorpion fs” und fand es doch noch ein wenig peinlich, weil ich dachte: “Du bist erst Mitte Dreißig und fährst ein Pedelec…” Das Vorurteil mit den alten Leuten war halt immer noch nicht vom Tisch.

Sogar heute noch kann sich ein kleines Unbehagen in mir regen, wenn mich Fremde auf den Hilfsmotor ansprechen und ich ertappe mich dabei, wie ich glaube, ich müsse mich dafür rechtfertigen, dass ich ein Elektrodreirad fahre.

[testimonial company=”LiegeradFrau” author=”Maria Jeanne” image=”https://www.liegeradfrau.de/wp-content/uploads/2013/02/IMG_2961.jpg”] Naja, wissen Sie, ich wohne halt in bergigem Gebiet und die Steigung ist sehr steil.

Mit dem Hundeanhänger, dem Hund und Gepäck ist es für mich kaum zu schaffen ohne den E-Motor.

Ich nehme oft das Liegerad und lasse dafür mein Auto stehen.

Und in Gedanken füge ich dann noch bei: “Ich fahre trotzdem richtig Fahrrad!”
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Dabei sind die meisten Fragen von offener Neugier geprägt und es klingt keinesfalls ein abschätziger Unterton mit. Die meisten Leute wollen gerne wissen wie das Fahrgefühl ist, wieviel der Elektro-Motor unterstützt, ob er die Erwartungen erfüllt, wie lange der Akku hält und ob ich zufrieden damit bin.

Elektro-Motor auch in der Ebene

In der Rückschau würde ich mir sogar ein Elektrodreirad anschaffen, wenn ich noch in Süddeutschland lebte und mit dem Liegerad zur Arbeit radelte, auch wenn die Strecke sehr eben verläuft. Ich war nach einem anstrengenden Arbeitstag nämlich oft nicht nur geistig, sondern auch körperlich müde. Mit dem E-Motor hätte ich mir die Heimfahrt erleichtern können und wäre außerdem auch schneller zuhause gewesen und gerade bei Regen oder in der dunklen Jahreszeit ist das ein schätzenswerter Vorteil. Allerdings muss man für diesen Luxus auch ein kleineres Vermögen zusammensparen, denn alleine der Motor kostet schon so viel wie ein einfach ausgestattetes Liegerad.

Ein Pedelec macht aber natürlich nur Spaß, wenn das System zuverlässig und die Qualität gut ist. Es gibt bei den Aufrechträdern eine Menge E-Motoren, die nicht gut funktionieren und viel Frustration erzeugen. Der BionX Antrieb galt lange Zeit als einer der besten auf dem Markt und bringt hervorragende Leistung. Leider ist der Kundenservice dieser Firma miserabel und es gibt einige “BionX typische” Probleme in der Technik, wovon ich in einem früheren Beitrag schon berichtete.

Warum wechselt HP Velotechnik zu GoSwiss?

Es wird viel darüber spekuliert, warum HP Velotechnik vom BionX System weggeht und nur noch den GoSwiss Antrieb einbaut. Für mich lag die Vermutung nahe, dass HP Velotechnik keine Lust mehr hat, sich mit Problemen, wie ich sie erlebt habe, herumzuschlagen, denn die miese Stimmung, die das in der Kundin erzeugt, überträgt sie natürlich auch auf HP Velotechnik.

Im Klartext heißt das: Ich habe das Gefühl, dass HP Velotechnik da was nicht richtig macht, was natürlich völlig unsachlich ist, aber Stimmungen argumentieren eben nicht auf der sachlichen Ebene. Um herauszufinden, was hinter den Spekulationen steckt, habe ich einfach nachgefragt und erfahren, dass HP Velotechnik keineswegs mit BionX bricht. Der kleinere Motor mit 26 Volt wird auch weiterhin mit BionX bestückt, denn die Qualität überzeuge. Hier möchte ich persönlich anmerken: Meine Erfahrung ist, dass der Motor von BionX super läuft und viel Freude bringt, wenn er erst mal reibungslos läuft.

Mit GoSwiss gibt es einige Verbesserungen wie beispielsweise eine höhere Schaltpräzision und bei großer Belastung am Berg gibt es kein Risiko der Überhitzung mehr. Jetzt kann man also über längere Strecken steile Berge hochfahren und den Motor bei voller Unterstützung dauernd belasten, ohne dass der Akku zu warm wird und man Gefahr läuft, dass sich der Motor ausschaltet. Außerdem geht GoSwiss eine Kooperation mit HP Velotechnik ein, um elektrisch motorisierte Liegeräder entwickeln zu können, die sich stärker an individuellen Bedürfnissen der Kundin orientieren. Was das konkret heißt, werde ich noch ausführlicher recherchieren, um darüber zu berichten, es geht dabei v.a. um den Reha-Bereich.

GoSwiss Akkus können auf Wunsch beidseitig am Liegedreirad montiert werden, so dass links und rechts je ein Akku befestigt werden kann, was eine doppelte Reichweite mit sich bringt. Wenn zwei Akkus am Liegedreirad sind, kann das Scorpion trotzdem gefaltet werden!

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Restposten-Verkauf ist ein Gerücht!

 

Seit kurzer Zeit kursiert das Gerücht, dass HP Velotechnik durch den Wechsel zu GoSwiss noch einige Scorpion mit der BionX Ausrüstung auf Lager hat, die nun “übrig sind”. Angeblich sollte es einen Ausverkauf zu reduzierten Preisen geben.

HP Velotechnik pflegt solch eine Lagerhaltung nicht. Alle Liegeräder werden nach Bestellung montiert und verschickt. Ab sofort ist BionX nur noch für die 26 Volt erhältlich und alles andere ist mit GoSwiss ausgerüstet.

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Für das Jahr 2014 sind einige interessante Entwicklungen geplant und du kannst dir sicher sein, dass ich darüber berichten werde, um dich auf dem Laufenden zu halten.

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Eduard J. Belser - 17. September 2013 Reply

Ich liebäugle auch mit einem Elektroantrieb, aber leider lässt sich der bisher nur so mit einer scheppernden, veralteten Kettenschaltung kombinieren, die sich im Stand nicht herunterschalten lässt und das ist mir zuwider. Meine Vision wäre eine automatische, stufenlose NuVinci Harmony Nabenschaltung im selben Gehäuse mit einem Nabenmotor zusammengebaut. Ich bombardiere die in Frage kommenden Hersteller regelmässig mit entsprechenden Emails. Aber bis zur EuroBike 2013 hat sich leider noch nichts bewegt. Die sollen doch endlich den Finger aus dem A… nehmen und mein Ei des Kolumbus ausbrüten! Gut, ich wohne nicht auf dem Berg und mein HP Gekko fx bereitet auch im „Hüftgold-Diesel-Betrieb“ jede Menge Spass.
Einen kleinen, hilfreichen Umbau habe ich selbst gemacht. Die winzigen Transportröllchen unter dem Sitz, um den geklappten Gekko zu rollen, sind eher ärgerlich als nützlich. Mein Gekko hat jetzt deutlich grössere InlineSkater-Rollen seitlich am Sitz und lässt sich damit auch geklappt über Bahnsteige usw. bewegen ohne an der kleinsten Unebenheit hängen zu bleiben und mich damit zu nerven. HP sollte da unbedingt ab Werk nachbessern. Das bei der Schlumpf HighSpeedDrive Tretlagerschaltung theoretisch überflüssige Umwerfer-Nashorn-Horn ist mit Moosgummi überzogen zum Hangriff zum Rollen und in den Zug/Bus Heben des Gekkos geworden. Eine feine Sache!

Maria Jeanne Dompierre - 18. September 2013 Reply

Deine Rollen interessieren mich sehr. Kannst du mir Bilder davon an meine Email schicken?
Es ist in der Tat eine Herausforderung, die gewünschte Gangschaltung mit einem E-Antrieb zu kombinieren. HP Velotechnik hat mich über dieses Thema einmal sehr ausführlich beraten und mir erklärt, warum viele Vorstellungen nicht umzusetzen sind. Ein Grund liegt in der Belastung, die auf den Rahmen geht und die langjährige Rahmengarantie gefährdet.
Ich hatte meiner Schaltung, die ich im Stehen benutzen konnte, anfangs auch hinterher getrauert, aber der E-Motor macht das wieder wett, weil er beim Anfahren eine “Anschiebefunktion” hat, die man aktivieren kann, so dass du in einem sehr hohen Gang mit Hilfe des Motors anfahren kannst und einen “Schubs” bekommst, ganz so als würde jemand kräftig am Gepäckträger anschieben. Damit bist du von der Gangschaltung unabhängig.

Alfred Anlahr - 20. September 2013 Reply

Hallo Maria Jeanne,
ich habe heute deine Seite mit deinem Blog entdeckt und möchte dir gerne auch meine Erfahrungen mit meinem E-Trike schildern. Ich fahre seit nunmehr gut eineinhalb Jahren ein E-Trike, dass Kettwiesel von Hasebike. Aufgrund meiner körperlichen Situation, ich bin von Geburt an rechtsseitig gehbehindert und kann mich nur mit Hilfe von Gehstützen beim Laufen fortbewegen und meinem etwas fortgeschrittenem Alter, ich bin bereits 56 Jahre alt, habe ich mich von vornherein für ein E-Trike entschieden weil es für mich die einzige Möglichkeit ist mich sicher auf einem Fahrrad bewegen und auch etwas längere Strecken zurücklegen zu können. Seit dieser Zeit verzichte ich sogar ganzjährig auf ein Auto und erledige alle meine Wege nur noch mit diesem Rad. Allerdings und dies ist mein eigentlicher Hauptgrund das ich diese Zeilen schreibe, muss ich ganz klar sagen das ich von dem E-Antrieb absolut enttäuscht bin! Ebenso kann ich zwar auch sagen das er mir, gerade im Anfang meiner Radfahrzeit, sehr geholfen hat überhaupt gut vorwärts zu kommen und mich ans Radfahren gewöhnen zu können. Aber dennoch habe ich mir das Fahren mit dem E-Antrieb mitlerweile abgewöhnt weil er einfach nicht zuverlässig genug ist. Das der Akku im Winter sich schneller entleert war mir zwar auch von Anfang an ziemlich klar aber, dass das ganze elektrische Konzept von Hasebike so wetter- und vorallem nässeempfindlich ist, dass konnte ich nicht wissen und es hat mir auch niemand, vorallem nicht der Händler, gesagt. Nach mitlerweile mehreren Überarbeitungen durch den Händler ohne wirkliche Verbesserungen verzichte ich also mitlerweile ganz auf diesen Antrieb und versuche nun, trotz meiner körperlichen Einschränkung, auch im Winter damit klar zu kommen. Vorallem empfinde ich den Verzicht auf den E-Antrieb sogar als eine Art “Befreiung” von der ansonsten gegeben Abhängigkeit vom Strom, gerade auf längeren Touren, da ja nicht immer und überall eine Stromversorgung zum Aufladen gegeben ist.
Nun aber genug des “Gejammere” über die Unzulänglichkeit des E-Antriebs von Hasebike bei Nässe.
Ich möchte dir noch gerne zu deiner Homepage und deinem Blog gratulieren und wünsche dir und allen, die diese Zeilen lesen, viel Vergnügen mit ihren Liegerädern ob mit oder ohne E-Antrieb. Gute Fahrt auf allen Wegen.

Maria Jeanne Dompierre - 22. September 2013 Reply

Hallo Alfred,

danke für deine offenen Worte und dein Kompliment, es freut mich sehr, dass dir der Blog gefällt.
Ich war schon sehr betroffen als ich von deinen Erfahrungen las, denn so ein E-Antrieb ist eine große Anschaffung und der Ärger und die Enttäuschung müssen enorm gewesen sein.
Ich bewundere deine Einstellung und freue mich, dass du trotzdem Freude daran hast, mit deinem Trike zu fahren.

Ich hatte mit HP Velotechnik ein Gespräch über deren Pläne, den E-Antrieb Bereich auszubauen und erfuhr, dass für halbseitig gelähmte Menschen der E-Antrieb besondere Anforderungen erfüllen muss. Sie sagten mir, dass man nicht einfach einen ordinären Motor nehmen könne, weil die Trittfrequenz nicht rund laufe. Das gleiche gilt für Leute, die ein Bein nicht voll belasten können, auch da muss der Motor modifiziert sein. Deswegen würden sie gerade Pläne entwerfen wie so ein Motor genau konstruiert sein müsse und wären mit einem Hersteller in einer Kooperation.

Dieser Hersteller produziert sehr hochwertige Motoren, die bei jedem Wetter einwandfrei laufen. Sobald ich alle relevanten Informationen habe, werde ich ausführlich darüber berichten und vielleicht hast du später einmal doch wieder Lust auf elektrische Unterstützung, damit du deine Mobilität weiter ausbauen kannst.

Danke auch für deine guten Wünsche, ich wünsche dir ebenfalls viel Freude mit deinem Kettwiesel und viele wunderschöne Ausfahrten damit.

    Alfred Anlahr - 26. September 2013 Reply

    Hallo Maria Jeanne,

    das es eines besonderen E-Antriebs für einseitig gehandicapte Menschen bedarf ist mir selber ganz neu. Allerdings wäre es wirklich eine großartige Sache wenn dies entwickelt werden würde. Und das HP Velotechnik daran interessiert ist so einen modifizierten Antrieb zu entwickeln finde ich einfach Klasse.

    Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit meinem Kettwiesel bin ich mitlerweile sowieso der Meinung das das Konzept des Skorpions und hier besonders des Skorpions fs von HP Velotechnik wohl sowieso das bessere Konzept ist. Zu dieser Meinung bin ich nicht nur wegen meiner nicht gerade guten Erfahrungen mit dem E-Antrieb beim Kettwiesel, sondern auch durch meine weiteren Erfahrungen beim Fahren dieses Rades gekommen. Negativ beim Fahren des Kettwiesels fällt mir hier insbesonders das schlechte Verhalten des Vorderades bei Steigungen und das nicht Vorhandensein einer Federung des Fahrwerks auf. Es rüttelt einen schon ganz schön bei jedem Schlagloch oder leichten Kanten im Wegesverlauf durch und bringt einen schnell aus dem Tretryhtmus, was nicht gerade für ein komfortables Fahren, gerade auf längeren Strecken, sorgt. Bei Steigungen hebt das Vorderrad ziemlich schnell ab wenn man nicht gerade gutes Gewicht durch Gepäck oder Ähnlichem auf diesem hat. Dies Verhalten dürfte beim Skorpion aufgrund der anderen Sitzanordnung, der Schwerpunkt des Körpergewichtes liegt hier wesentlich günstiger weiter vorne deutlich vor dem Hinterrad und nicht wie beim Kettwiesel nur kurz vor der Hinterradachse. Wenn dann noch etwas Gepäck am Heck des Kettwiesels angebracht hat kann es ziemlich schnell zu sehr mulmigen Situationen kommen und es kann sogar passieren das man Wege gar nicht wie vorgesehen befahren kann weil sie stellenweise dann einfach zu steil für das Kettwiesel sind.Dies alleine schrenckt ebenfalls das Kettwiesel in seiner Gebrauchsfähigkeit ziemlich ein. Leider.

      Bernhard Beckmann - 28. September 2016 Reply

      Jetzt muss ich mal eine Lanze für das Kettwiesel brechen.
      Sicher haben die verschiedenen Trike-Konzepte Vor- und Nachteile.
      Einer der Vorteile des Kettwiesel ist neben der excellenten Verarbeitung seine hohe Wendigkeit, der kein anderes Trike gleichkommt. Wer sich gerne auch mal durch die Stadt und die Fußgängerzonen schlängelt, auf Grund von kurvigen Wegen (oder leider auch von Wegsperren!) enge Wendemanöver fahren muss oder möchte, in der engen Hofeinfahrt manövrieren muss, in der Garage platzsparend parken muss, der ist mit dem Kettwiesel bestens bedient.
      Es schafft auch alle Steigungen – vor allem wenn mit Differenzial ausgerüstet. Steigungen die das Kettwiesel aufgrund seiner Konstruktion nicht schafft, schafft der Fahrer lange vorher nicht.

        Maria Jeanne Dompierre - 28. September 2016 Reply

        Hallo Bernhard,

        danke für den ausgleichenden Kommentar. Ich habe letztes Jahr das neue Kettwiesel samt Motor getestet und mein sehr positives Gesamturteil veröffentlicht.

        Ich war sehr zufrieden und das Trike hat viel Fahrfreude gebracht. Die Wendigkeit des Kettwiesels habe ich auch sehr geschätzt.

        Gruß
        Maria Jeanne

Maria Jeanne Dompierre - 27. September 2013 Reply

Hallo Alfred,

mit dem Kettwiesel habe ich noch keine Erfahrungen gemacht und lese deine Erfahrungen mit großem Interesse.
Ich kann deine Hoffnungen bestätigen; ich habe mit dem Scorpion noch nie Bodenhaftung verloren, extrem steile Hänge scheiterten immer nur an meiner Kondition (trotz Antrieb).

Viele Leute empfinden den Preis von HP Velotechnik als übertrieben, aber wenn ich auf meinem Liegedreirad sitze und Strecken, die hauptsächlich Mountainbikes fahren, locker bewältige, denke ich immer wieder, dass Qualität eben auch ihren Preis hat und haben darf.

Ich kann dich nur dazu ermutigen, dich in einem Fachgeschäft ausführlich beraten zu lassen. Am besten wäre es, der Händler/die Händlerin hätte mehrere Modelle von verschiedenen Herstellern da und könnte dich objektiv beraten. Ich muss gestehen, dass ich schon so lange HP Velotechnik fahre, dass ich natürlich von dem Hersteller sehr überzeugt bin und nicht neutral urteile.

Mein Liegerad Händler in Süddeutschland hat sich schon seit vielen Jahren auf die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap spezialisiert. So fing seine “Liegerad Karierre” eigentlich an.
Wenn du dir ernsthaft überlegst, eine größere Anschaffung für deine Bedürfnisse zu tätigen, würde ich dir empfehlen, den Weg dorthin auf dich zu nehmen, um von seiner Erfahrung und seinem Wissen zu profitieren. Er ist auch nicht nur auf HP Velotechnik fixiert, gerade für den Reha-Bereich arbeitet er sehr gerne mit Anthrotech und modifiziert die Räder eigenhändig für individuelle Körperbeschaffenheiten.

Allerdings könnte es sich durchaus lohnen bis zum Sommer abzuwarten, welche Pläne HP Velotechnik im E-Bereich schmiedet. Es klingt sehr vielversprechend.

Horst - 14. November 2013 Reply

Hi Maria Jeanne,
ich schreibe von Canada und fahre auch einen Scorpion FS20 ohne motor.
Meine Frau fährt einen Scorpion FS 26, ein super Trike mit dem BionX 48 V System.
Wir haben das Trike im Juli bekomme, sind insgesamt ca. 300 km damit gefahren und haben bereits die dritte Battry auf Garantie bekommen.
Der Service hier in Canda sucks too, obwohl BionX nur ca. 1 Stunden mit dem Auto von uns entfernt ist, muß ich zu meinem Händler in Down Town Toronto fahren, der sich große Mühe mit dem Service gibt. Was mir Sorgen bereitet, was tuen wir, wenn die Garantie abgelaufen ist. Die Software zur Fehleranalyse kriegen nur die Händler, d.h. Jedesmal wenn die Battery anfängt zu bocken, muß ich den Scorpion Fs 26 nach Toronto fahren.
Bezüglich des Scorpion FS26. Im Vergleich zum FS20 fährt der soviel besser, die Durchschnitsgeschwindigkeit ist ca 10 km schneller. Mit dem längeren Radstand kann man so viel schneller fahren ohne, ohne daß er anfängt zu schwänzeln. Ich glaube früher oder später werde ich meinen FS 20 verkaufen und einen FS 26 kaufen.
Es ist ein sehr unangenehmes Gefühl, wenn man mit dem FS20 auf einer stark befahrenen Strasse, auf der die Autos mit 80-90 km/h an einem vorbeifahren, wenn der FS 20 um die ca. 38 km/h anfängt zu schwänzeln.
Der ca. 128 mm längere Radstand und das 26″ Rad machen eine großen Unterschied.
Jetzt kann ich auch verstehen, warum der Catrike so erfolgreich mit seinem Modell 700 ist.
Da bei uns nun schon das erste Salz auf die Strassen gestreut wurde und die Temperaturen schon tagsüber im Minus bereich liegen, bleiben die Trikes indoor und werden mit Hilfe des “SportCrafter” als Heimtrainer benutzt.
Ich wünsche allen Trikefahrern eine gute und sichere Fahrt in das Neue Jahr.

Maria Jeanne Dompierre - 16. November 2013 Reply

Hall Horst,

super, dass du deine Erfahrungen mit uns allen teilst. Es tut mir leid zu lesen, dass ihr auch einige Probleme mit dem BionX Antrieb habt, schade, dass ihr das neue Antriebssystem um nur einige Monate “verpasst” habt.

Es ist sehr wertvoll zu lesen, wie du den Unterschied zwischen den Radgrössen in der Praxis erlebst, mein Wissen beschränkt sich immer auf Theorie.

Beste Grüsse und viel Freude!

Was du HP Velotechnik schon immer fragen wolltest... - Maria Jeanne Dompierre | Maria Jeanne Dompierre - 20. März 2014 Reply

[…] hatte in diesem Beitrag davon geschrieben, dass der Liegerad-Hersteller mit GoSwiss elektrische Antriebe plant, die auch […]

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