Die Liegedreiräder sind noch bei HP Velotechnik

Unsere Liegedreiräder stehen noch in Kriftel bei HP Velotechnik, was die Vorfreude ins Unerträgliche steigert, und ich habe euch schon mal ein kleines Video gemacht, in dem der Fachmann erklärt, was es zu einem Umbau von BionX zu GoSwiss braucht.

Die Krifteler haben mich und Paul sehr herzlich empfangen und waren sehr gut vorbereitet. Harald Heckmann, der als Leiter der Endmontage den Umbau vornahm, stand schon in den Startlöchern.

"Die Chefs dachten, sie beauftragen ihren Praktikanten mit dem Umbau", scherzte der stellvertretende Werkstattleiter gutgelaunt und ging erst mal mit mir die beiden Trikes durch, um einen Überblick zu bekommen.

Ansprechpartner für euch

Der Fachmann aus Bielefeld hatte einen Auftrag an HP Velotechnik geschickt, in dem auch Mängel wie z.B. das schadhafte Schutzblech von Paul mit der Bitte um Austausch, standen.

Harald Heckmann ging nach erster Sichtung des Trikes

mit mir diese Liste Punkt für Punkt durch. 

Während meiner Testwoche mit dem Scorpion Plus hatte ich ja die Handauflage kennen- und liebengelernt. Die wollte ich nun unbedingt am Liegedreirad haben. Dieser Posten stand nicht im Auftrag und wurde schnell ergänzt.

Ein Mann, der seit April  2016 mit zum Team HP Velotechnik gehört, ist Heiko Truppel. Das ist für euch interessant, weil er so etwas wie der Seiteneingang zu HP Velotechnik ist. Während ihr den technischen Kundendienst zwar auch direkt erreichen könnt, ist Heiko Truppel für Kommunikation zuständig und eine weitere Schnittstelle zwischen Kunden und Manufaktur. Über die HP Velotechnik Facebook Seite kann man ihn z.B. direkt anschreiben. Was er nicht gleich selbst beantworten kann, leitet er an die entsprechende Fachperson weiter.  Auch Anregungen, Wünsche oder Kritik finden so den direkten Weg zu Paul Hollants und Daniel Pulvermüller.

Heiko Truppel Online Marketing Manager

Ich bin sozusagen das digitale Gesicht von HP Velotechnik.

Ich verstehe  Social Media nicht als Einwegsprachrohr, sondern als Möglichkeit miteinander in Kontakt zu sein. Mit  sozialen Medien wie Facebook habt ihr die Möglichkeit, mit HP Velotechnik den direkten Dialog zu führen.

Heiko Truppel war den ganzen Nachmittag an meiner Seite und sorgte für den reibungslosen Ablauf.​ Im nächsten Video könnt ihr ihn persönlich erleben.

Es war schon ein komisches Gefühl das Scorpion, so aufgesteckt zu sehen, während es nach und nach auseinander montiert wird. Als Harald Heckmann dann auch noch ein größeres Loch in den Rahmen bohrte, musste ich mal kurz die Augen schließen.

Schritt für Schritt führte er mich durch den Prozess und erklärte dazu immer, was er warum tut. Ich habe das auf Kamera für euch festgehalten - auf das Video dürft ihr euch freuen.  Viele Einzelheiten müssen bedacht werden. Wie lege ich dieses Kabel am besten um? Wohin mit dem nun viel dickeren Kabelstrang?

Er beantwortete geduldig all meine Fragen und bewies ein natürliches Talent für eine witzige Unterhaltung. Wir haben ziemlich viel gelacht an diesem Nachmittag.

Daniel Pulvermüller im Interview

Überhaupt wird viel gelacht im Werk, habe ich den Eindruck. Da wird mit den Kollegen gefrotzelt und manchmal nehmen sie einander liebevoll-ironisch auf den Arm. Ich glaube nicht, dass das nur eine Show für den Besuch der LiegeradFrau war 🙂 .

Daniel Pulvermüller und Paul Hollants sahen sich das Projekt an und Daniel Pulvermüller beantwortete noch einige Fragen vor der Kamera. Schon erstaunlich, dass z.B. jedes einzelne S-Pedelec (45 km/h) beim TÜV vorgestellt werden muss bevor es das Werk verlassen darf und keine Typengenehmigung erfolgt. Was für einen Aufwand die Krifteler da betreiben müssen! ​

Ich konnte bei der Gelegenheit nicht widerstehen und habe mich über die Qualität der Handgriffe beschwert, die schon nach einigen Monaten aussehen als hätten Mäuse daran genagt.​

Ich glaube, Daniel Pulvermüller war ehrlich überrascht wie heruntergekommen die bei meinem Scorpion nach gerade mal einem Jahr daherkommen und nahm "die Anregung" an.

Fast wie neu

Die beiden Trikes stehen derzeit noch bei HP Velotechnik, sind aber schon längst fertig umgerüstet und auf den neuesten Stand gebracht. Sie werden nach Bielefeld in die Fachwerkstatt geschickt, sobald der Inhaber  aus seinem Urlaub zurück ist.

Das hat sich terminlich leider überschnitten, aber bei der aktuellen Schnee-Salz-Matsche würden die Liegedreiräder ohnehin nur herumstehen. 

Nach vier Jahren bekomme ich also ein generalüberholtes Scorpion mit neuem Motor - das ist ja fast wie neu!

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Eduard J. Belser - 26. Januar 2017 Reply

Liebe Maria Jeanne

Herzlichen Dank für den ersten Vorgeschmack auf das grosse Umbauvideo. Wir freuen uns mit Dir und Paul auf das neue Scorpion-Fahrgefühl.

Das mit dem Loch bohren in den Rahmen hätte mich auch schockiert. Der Rahmen und die 10-Jahresgarantie darauf ist doch bei HP Velotechnik so etwas, wie ein heilige Kuh. Bea hat sich das bei meinem Gekko nicht getraut und die Überlängen der Kabel in einer kleinen Tasche unter dem Sitz verstaut.

Bei mir musste der rechte Bremshebel gegen einen neuen mit Schalter für die Rekupperationsbremse getauscht werden.

Herr Truppel hat übrigens Bea, Marc und mich bei den Probefahrten an der EuroBike 2016 äusserst zuvorkommend und kompetent betreut.

Liebe Grüsse aus der immer noch eiskalten Schweiz
Eduard

    Maria Jeanne Dompierre - 27. Januar 2017 Reply

    Danke dir Eduard.
    Da sprichst du was Wichtiges an mit den Kabeln. Ein Grund, warum ich es besser finde, dass der Umbau in Kriftel gemacht wird, ist der, dass manches mitunter etwas “aufgeräumter” ist, weil die in Kriftel natürlich genau wissen, was sie an den Rädern tun können und, nicht zu unterschätzen, Routine haben.

    Ja, Heiko Truppel ist total nett und engagiert. Die Liegeräder machen ihm Spaß, das merkt man gleich.

    Hier steigen die Temperaturen langsam an gegen null Grad. Eine schöne Schneelandschaft habe ich vor der Haustüre.

    Liebe Grüße
    Maria Jeanne

Michael - 26. Januar 2017 Reply

Hallo Maria,

wie versprochen bin ich wieder etwas aktiver in deinem Blog unterwegs.

Schön zu lesen, dass es nun voran geht mit euren Scorpionen, so darf wohl der Frühling dieses Jahr schon im Februar starten, nur für euch !!!

Das Video war schon interessant anzuschauen, zumal ich mich in dem einen oder anderen Einwand wiederfand. Ja solch ein Umbau ist ja nun mal auch nicht leicht, was man da nicht alles für tun muß. Auch ich hätte lautstark protestiert wenn ich doch schon mal die Gelegenheit hätte die Kundin direkt zu treffen. Klar ist das nicht mal so gemacht, doch sind sie der Hersteller und sollten wissen auf was sie sich einlassen. Auf jeden Fall freue ich mich sehr für euch beide und hoffe, dass wir gemeinsam die Gelegenheit beim Felgenfest zum Fahren nutzen können.

Ich für meinen Teil habe mir den Gedanken “es muss unbedingt ein neuses Scorpion sein” aus dem Kopf geschlagen und schaue mich auch nach gebrauchten um.

Auch von mir ganz liebe Grüße aus dem auch recht kalten Sauerland

Michael

    Maria Jeanne Dompierre - 27. Januar 2017 Reply

    Lieber Michael,

    der Umbau ist ziemlich aufwändig. Ich dachte beim Zusehen, wie Herr Heckmann so überlegte, dass es bestimmt Spaß macht, wenn man neben seinen fachlichen und motorischen Fertigkeiten auch immer den Kopf noch anstrengen muss.

    Ich schaue mal nach wann das Felgenfest stattfindet, das fiel letztes Jahr wegen der Tragödie mit meinem Onkel aus.

    Dass du nach einem gebrauchten Scorpion schaust, ist prima. Ganz oft werden sie noch wenig genutzt, verkauft, das ist so gut wie neu und auf jeden Fall sind die meisten gut gepflegt worden.

    Grüße
    Maria Jeanne

    Michael - 28. Januar 2017 Reply

    Hallo Maria,

    ja denke ich auch das Herr Heckmann freude an seiner Arbeit hat und eine gewisse Herrausforderung tut ja auch immer gut. Das kennst du ja auch von deine Tätigkeit her. Ich für meinen Teil bin hin und wieder froh wenn es mal etwas einfach ist aber ansonsten macht mein Beruf mir noch Freude.

    Ja klar gebraucht geibt es sicher genug reizvolle Angebote und da ich das Scorpion sowieso umbauen würde macht es bei einem Gebrauchten noch mehr Sinn zumal man bei solchen Aktionen ja auch die Herstellergarantie verliert weil man (Frau) ja kein “Fachmann” ist. Dazu kommt natürlich noch die Herrausforderung etwas selber zu tun was mit der Wahl de richtigen Speiche beginnt und endlich mit der ersten Fahrt dann hoffendlich endet.

    LG
    Michael

Norbert - 27. Januar 2017 Reply

Hallo Maria-Jeanne,

dass es mit euren Trikes vorwärts geht höre ich gerne und hoffe eure Erwartungen an den Umbau und die “Sanierung” werden in vollem Umfang erfüllt.
Ich bin jetzt auch schon mehr als 2 Monate nicht mehr mit meinem Trike unterwegs gewesen. Bei der Kälte kann ich wegen meiner Rückens nicht fahren. Da war der Winter 2015/2016 besser für mich. Ich habe aber jetzt bei der Firma Soehnle eine Anfrage laufen wegen eines Akku betriebenen Heizkissens. Wenn die Antwort positiv ausfällt werde ich wohl das Geld investieren damit ich auch bei solchen Temperaturen wenigstens Stundenweise fahren kann.
Das Salz hätte mir diesen Winter nicht so viel ausgemacht, weil ich die Kette und vermutlich auch den hinteren Ritzelsatz austauschen muss. Das werde ich wohl im Februar machen auch wenn ich von der Fahrleistung noch ein paar Kilometer Zeit hätte. Mein Händler bietet bis Ende Februar einen Winterpreis für die Durchsichten an. 🙂 Da ist das Rad dann wieder für eine Woche weg, aber ich hoffe, dass es dann mit dem Wetter noch nicht so gut ist, dass es mich ärgert.
Auf Dein Video mit den Interviews und dem weiteren Umbau bin ich schon gespannt. Ich finde es immer wieder toll, wie sich die Unternehmen im Trike-Bereich um ihre Kunden kümmern. Auch das Team von Icletta hat bis jetzt immer Zeit gefunden sich meine Probleme anzuhören und nach Lösungen zu suchen. Das gilt übrigens auch für Herrn Caspari von Mainvelo in Frankfurt und den Radgebern in Mainz. Ich habe mir, wenn es die Zeit erlaubt, vorgenommen dieses Jahr am Tag der offenen Tür nach Kriftel zu fahren und mir HP Velotechnik mal anzusehen.
Dir und Paul ein schönes Wochenende und eine nicht mehr zu lange Wartezeit auf eure Trikes.
Liebe Grüße

Norbert

    Mike - 29. Januar 2017 Reply

    Hallo Norbert,

    zum Thema kalter Rücken kann ich vielleicht eine Billige Lösung geben. Ich gehe mal von aus das du am Trike einen Meshsitz hast. Weil du auch von Ice schreibst gehe ich mal aus du hast ein Ice-Trike.

    Ich habe am Gekko auch das Problem mit dem Kalten Rücken gehabt. Habe dann mal weil ich es im Veloforum gelesen hatte . An der Rückenlehne zwischen den Spanngurten eine Stück Isomatte rein getan(bei mir was eine alte Sportmatte einfach zurecht schneiden und ein Klemmen).
    Dadurch wird die Kalte von unten und der Fahrtwind abisoliert. Solltest du mal Probieren ist billig und leicht selber gemacht.
    Man schwitzt beim Triken viel und weil wir ja Liegen Sammelt sich der Schweiß dort am besten und durch die niedrig Höhe und Liegen in Fahrtrichtung wird es schnell Kalt am Rücken weil er auch nass ist.Die Matte hat viel geholfen bin immernoch geschwitzt aber die Kälte kommt von dort nicht mehr durch. Eine Matte kostet so 5€ und einbau kann man selber machen.Meine Matte ist 10-12mm Stark und ist auf einer Seite Weich und auf der anderen mit Gummi überzogen.Die Gummi Seite ist nach aussen also etwas Komfort 😉

    Hoffe das kann etwas helfen. Falls du auch Probleme mit Kalten Händen trotz Handschuhe haben solltest kann ich Barmitts empfehlen. Fahre sie seit diesen Winter etwas gewöhnungsbedürftig aber der Hammer. Trage bei Minus 15° Ganz dünne Handschuhe und die nur für den Weg zum Trike und zum Schloß fest machen. Hier der Link zur Hersteller teuer aber Klasse und Wasserdicht http://www.barmitts.com/

    Falls du der Norbert der hier sein Ice Adv. vorgestellt hat sein solltest. Könntest du mir vielleicht deine Erfahrung zu den Radical Racer Taschen mal mit teilen. Suche neue Taschen für mein Trike weil ich von der Einseitigen Beladung am Gekko weg gehen will und dann lande ich immer wieder bei den Racern.

    mfg
    Mike

      Norbert - 30. Januar 2017 Reply

      Hallo Mike,

      vielen Dank für Deinen Vorschlag mit der Isomatte. Ich glaube, den habe ich im letzten Jahr von Dir erhalten und auch umgesetzt. Hat mir im letzten Winter auch geholfen, da war es aber auch nicht so kalt wie in den letzten Wochen. Mein Problem ist tatsächlich der untere Rücken und der wird vom Fahrtwind von vorn kalt. Ein Windschild wie der von Icletta kommt für mich nicht in Frage, weil ich da immer etwas zum Festhalten benötige, damit ich über den Ausleger steigen kann. Das ist aber nicht immer gegeben.
      Heute habe ich eine Antwort von Soehnle erhalten, aber die halten sich aus Angst vor Garantieansprüchen zurück. Die einzige verwertbare Aussage ist, dass ich mir keine gesundheitlichen Schäden zuziehen kann.
      Zu Deinem letzten Absatz:
      Ja, ich bin der Norbert, der hier sein ICE Adventure vorgestellt hat. Die Packtaschen sind bei mir bei jeder Fahrt mit am Rad, da ich darin Ersatzschläuche, Luftpumpe, Regenklamotten und bei Touren auch noch Verpflegung, Getränke, Akkus und Ladegerät transportiere. Ich nutze allerdings auch noch ein Paar Ortlieb Backroller an meinem “Handtuchhalter” 🙂 Mit den Radical Racer Taschen bin ich bis jetzt sehr zufrieden. Meine Sachen waren bis heute immer trocken, egal wie stark es auch geregnet hat. Allerdings nehme ich die Taschen nach jedem Regen mit ins Haus, packe sie komplett aus und hänge sie dann zum Trockenen auf. Längere Touren bin ich mit den Taschen noch nicht gefahren. Dafür würde ich aber, glaube ich, meine Kleidung lieber in den Ortliebtaschen verstauen, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.
      Solltest Du spezifische Fragen hast, die den Rahmen hier sprengen, kannst Du Dir auch gerne von Maria-Jeanne meine Mailadresse geben lassen.

      Liebe Grüße

      Norbert

        Mike - 5. Februar 2017 Reply

        Hi Norbert,
        danke für die Infos zu den Taschen.
        Zu deinem Problem mit dem Kalten Rücken hier noch ein paar Möglichkeiten.
        Als einfachstes Windstopper Sachen das wirkt. Wenn du sowas schon benutzt einfach eine Thermo-/Windstopperweste zusätzlich nehmen bis dann die Kälte durch kommt dauert das sehr lange.
        Achte aber darauf was du besorgst leider ist Radbekleidung nur bedingt für uns nutzbar. Weil der Softshellschutz nur an einigen stellen ist der Rest meistens normal und das sind die stellen die Kalte luft beim Liegeradfahren immer ab bekommen. Empfehle dir mal vielleicht in Outdoorshops zu schauen die Sachen dort haben meisten den Windschutz rund herum.
        Zum Windschild kann ich sagen hast genug zum festhalten und drüber Klettern. Habe seit Dezember mir den XT( der kleine) zugelegt. An der Oberen Querstrebe kann man sich gut festhalten zum drüber Klettern. Wenn das nicht reicht Einfach den Scheinwerferhalter mit dran machen dann ist genug zum festhalten. Ist alles Bombenfest. Kann den nur empfehlen lasse den auch das ganze Jahr dran.
        mfg
        Mike

Maria Jeanne Dompierre - 28. Januar 2017 Reply

Danke Norbert!
Falls du dein Heizkissen erwirbst, musst du unbedingt davon schreiben. Ich finde das ja sehr interessant, auch wenn ich erst mal spontan lachen musste.

Ich kann dich nur ermuntern zum Tag der offenen Tür zu gehen, ich habe schon viel begeistertes Feedback gehört (ich schaffe es nie terminlich selbst).

Was meine Erwartungen betrifft: Ich richte mich auf anfängliche Probleme ein. Das war bei den BionX Antrieben auch so. Und egal welches System: Viele Leute habe Startschwiwrigkeiten, das muss man leider in Kauf nehmen. Ich hoffe, ich ärgere mich nicht, wenn ich mich vorbereite …

Aber wenn dann alles läuft, wird der neue Motor ein großer Gewinn sein.

Christoph Wagner - 11. Februar 2017 Reply

Hallo Maria,

ich hoffe das eure Umbauten bald fertig sind und das sich die Startschwierigkeit in Grenzen halten.

Ich habe auch eine Frage an dich und die Leser deines Blogs.
Aber erst einmal zur Vorgeschichte. Ich habe im letzten Jahr einen Antrag auf Kostenübernahme für ein Trike bei meiner Krankenkasse gestellt. Da ich Morbus Bechterew habe kann ich kein Upright mehr fahren und auch mit anderem Sport tue ich mich wegen Schmerzen danach sehr schwer.

Ich habe diese Wochen, nach nun fast drei Monaten Wartezeit, endlich Antwort von meiner Krankenkasse erhalten. Ich darf freudig verkünden, dass ich mein Trike bezahlt bekomme.

Meiner Kasse ist egal welches Trike ich mir kaufe Hauptsache es ist in dem Preislichen Rahmen des Kostenvoranschlags. Es soll auf jeden Fall eins mit E-Antrieb werden. Jetzt benutzen die drei Hersteller Hase, HP und ICE drei unterschiedliche Systeme und alle drei geben auch unterschiedliche Reichweiten an. Das Steps System von Hase und von HP wird bei Hase mit einer Reichweite von 50 km und bei HP mit bis zu 125 km angegeben. Was stimmt nun? Das GoSwiss System von HP wird mit bis 130 km angegeben und das Neodrive System von ICE wird mit bis zu 150 km angegeben.

Die 50 km die Hase auf Homepage angeben wären mir viel zu wenig da wir jedes Jahr mindestens eine mehrtägige Radtour unternehmen. Wo Etappen längen von 80km – 100 km oder mehr keine Ausnahme sind. Da würden mir die Reichweiten von GOSwiss und Neodrive schon eher zu sagen, selbst wenn ich davon ausgehen das die Kilometer nicht realistisch sind.

Probegefahren bin ich alle drei Systeme schon. Mit ein eingeschalteter Unterstützung fahren sich alle super. Das Hase mit dem Steps fährt sich in der niedrigsten Stufe allerdings recht zäh und ohne ist es keine wirklich Freude. GoSwiss und Neodrives dagegen fahren sich auch in der niedrigsten Stufe noch sehr gut und auch ohne fahren sie sich noch gut.

Nun zu meiner Frage, Maria du konntest ja nun schon einige Trikes ausgiebig testen und auch deine Blogleser fahren ja unterschiedliche Trikes. Welches würdest ihr mir empfehlen. In meiner engeren Auswahl sind das HP Scorpion fs 26, das Hase Kettwiesel Evo und das ICE Adventure.

Du und deine Leser würdet mir sehr weiterhelfen.

    Norbert - 12. Februar 2017 Reply

    Hallo Christoph,
    wie Maria Jeanne schon geschrieben hat ist die Reichweite auch sehr von Deinem Nutzungsverhalten abhängig. Die Topographie in Deinem “Revier” ist da ebenfalls ein zu beachtender Faktor. Im Moment merke ich aber auch mal wieder, wie stark sich die Lufttemperatur auf die Reichweite auswirkt. Zur Zeit schaffe ich mit meinem ICE Adventure 26″ mit Neodrive etwas 70 Kilometer im täglichen Betrieb (kurze Touren und der Weg von und zur Arbeit). Im Sommer ist es bis jetzt kein Problem auch mal 100 Kilometer am Tag zu fahren. Dies gilt für überwiegend ebene Strecken mit moderaten Anstiegen und Unterstützungsstufe 1. Bei voller Unterstützung wird von der Elektronik eine Reichweite von ca. 50 Kilometern angezeigt. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Für Mehrtagestouren benötigst Du vermutlich für alle Hersteller das Ladegerät. Dies ist bei Neodrive zwar etwas sperrig, passt aber ohne Probleme in einen Ortlieb Backroller zwischen die Kleidung. Gewichtsmäßig macht es bei dem Gesamtgewicht eines Trikes mit elektrischer Unterstützung keinen relevanten Unterschied. Bis jetzt hat mir der vollgeladene Akku immer gereicht, wenn ich ihn auch manchmal bei einer längeren Pause ans Ladegerät gehängt haben wo dies möglich war.
    Zu den anderen Herstellern kann ich Dir leider nichts sagen, das das ICE mein erstes Trike ist.
    Liebe Grüße
    Norbert

Maria Jeanne Dompierre - 12. Februar 2017 Reply

Lieber Christoph,

darauf würde ich dir gerne in einem persönlichen Gespräch antworten, weil es außerdem noch viele andere Kleinigkeiten zu beachten gilt.

Ich habe vor drei Jahren mal ein Video zur Akku-Reichweite veröffentlicht, und es hat an Aktualität nicht verloren. Dort erzähle ich ausführlich über “das Märchen der Hersteller zu ihrer Reichweite”: https://www.youtube.com/watch?v=5-8M1el-ILk

Leider ist es schon so, dass man bei dem Wunsch, ein motorisiertes Trike zu erwerben, nicht nur sorgfältig den Hersteller auswählt, sondern auch noch welche Motoren verbaut werden.
Es ist meiner Meinung nach am wichtigsten, das zu einem am besten passenden Modell und Konzept auszuwählen, das beginnt ja schon bei der grundsätzlichen Frage: Zwei Räder hinten oder vorne?

Ich stelle immer wieder fest, dass LeserInnen deshalb einen manchmal faulen Kompromiss beim Motor eingehen, wie sich hinterher herausstellt. Sie bekommen ihr passendes Trike nur mit diesem oder jenen Motor, obwohl er nicht wirklich den Bedürfnissen gerecht wird. Das ist fatal, denn es mindert die Fahrfreude und führt im schlechtesten Fall dazu, dass das Trike immer weniger genutzt wird. Und es ist dann natürlich eine finanzielle Katastrophe.

Deshalb kann ich gar nicht genug betonen, wie wichtig gerade auch die Wahl des Motors ist.

Ganz allgemein rate ich dir, einen zweiten Akku in Betracht zu ziehen und bei den Kosten miteinzukalkulieren, wenn du Tagesetappen von 100 Kilometern oder mehr planst. Der Kauf kann verschoben werden, wenn so eine Reise oder Ausflüge dann tatsächlich anstehen, aber die finanzielle Planung (bis zu 800 Euro) sollte schon mal ins Auge gefasst werden.

Die Wahrheit ist nämlich, dass nahezu alle Hersteller ähnliche Akku-Reichweiten haben und im Alltag niemand hundert Kilometer weit kommt. Aber dazu mehr im Video.

Wenn Hase also 50 km schreibt, ist mir das sehr sympathisch, weil sich das an die Erfahrungswerte in der Realität anlehnt, wo auch mal Steigungen zu bewältigen sind oder der Fahrer, die Fahrerin fast durchgehend auf höchste Unterstützung einstellt, was natürlich am meisten Strom verbraucht.

Den Motor würde ich also nicht wegen der angegeben Reichweite auswählen, sondern ausschließlich danach, was er dir leisten soll. Wenn du meinen Test gesehen hast, weißt du, dass ich das Preisleistungsverhältnis vom “schlappen” Shimanomotor unverschämt finde.

Ich möchte allerdings hier auch gleich sagen, dass mein Test schon rund zwei Jahre alt ist und sich in dieser Zeit bestimmt schon wieder etwas verändert hat.
Aus dem Grunde bot mir HP Velotechnik an, diesen Sommer noch mal mit einem ihrer Trikes einige Tage Probe zu fahren, um den aktuellen Shimano-Steps Motor erneut zu testen.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Obwohl es für dich sehr wichtig ist, dein Trike danach zu wählen, was für deinen Rücken am besten ist (Sitzposition, Art des Sitzes und Höhe, gerade auch zum Auf- und Absteigen), finde ich den Motor genauso wichtig.
Wenn der nicht hundertprozentig deinen Anforderungen entspricht und keinen Spaß bringt, wirst du dich dauerhaft sehr ärgern. Wenn du meine Beiträge und Videos kennst, hast du gesehen, wie regelmäßig ich über immer die gleichen Schwachstellen schimpfe 🙂

Und einige Fahrten verkneife ich mir tatsächlich, weil es mir vor der Heimfahrt graust. Solche Mechanismen werden stark, sobald die Anfangseuphorie verflogen ist.

Jetzt habe ich doch viel mehr geschrieben als geplant …

Wenn du gerne mit mir ausführlicher sprechen möchtest, schreibe eine eMail an post@liegeradfrau.de.

Beste Grüße
Maria Jeanne

Eduard J. Belser - 12. Februar 2017 Reply

Hallo Maria Jeanne und BlogerInnen

Ich wollte heute bei dem Prachtwetter mit dem Gekko etwas herumkurven, den neuen Helm und das Display-Täschchen ausprobieren. Aber die Kälte ist meinem Asthma gar nicht gut gekommen, schon nach kurzer Zeit müsste ich anhalten und den Asthmaspray auspacken. Danach habe ich mich dann japsend vom Go SwissDrive in der Unterstützungsstufe 5 heimschieben lassen. Ich denke ich muss wiedereinmal beim Pneumologen vorbeischauen. Dort muss ich mich dann allerdings zusammenreissen, damit wir wirklich über mein Asthma und nicht über sein wunderschön restauriertes Dampfboot «St. Urs» von 1889 reden.

Aber immerhin, der neue Helm ist deutlich besser und liegetrikkompatibler als der alte und das lederne Displaytäschchen mit Gürtelschlaufe ist perfekt.

Liebe Grüsse aus der sonnigen aber kalten Schweiz
Eduard

Maria Jeanne Dompierre - 12. Februar 2017 Reply

Hallo Eduard,

gute Besserung! Da war der Motor ja mehr als hilfreich.
Deine neue Errungenschaften kannst du auf Fotos festhalten, dein Gastbeitrag kommt ja irgendwann.

Jetzt wird es ja bald Frühling und du kannst wieder die Gegend unsicher machen.

Christoph Wagner - 13. Februar 2017 Reply

Hallo Maria,

ich wollte dir heute auf der Mailadresse die du bei deiner Antwort geschrieben hast schreiben. Leider bekomme ich dann eine Fehlermeldung, dass die Mailadresse nicht korrekt wäre.

Liebe Grüße
Christoph

    Maria Jeanne Dompierre - 13. Februar 2017 Reply

    Ich habe dir gerade eine E-Mail geschickt, damit die Verbindung steht 🙂
    Manchmal weist der SPAM Filter Absender ab.

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