Auf die richtige Einstellung kommt es an…

 

…gerade auch beim Rahmen

Einige Feineinstellungen waren nötig, nachdem ich das neue “Scorpion fs” über den Winter eingefahren hatte. Die Beinlänge war nicht optimal beim Pedalieren und die linke Scheibenbremse kreischte schauerlich, was mich dazu verleitete, ihre Benutzung zu vermeiden.

 

“30 Vollbremsungen mit 30 km/h, bitte!”

Der Liegeradfachmann in Hameln übernahm den Service und fand heraus, dass meine Bremse nicht eingefahren war und dass das Bremsgeräusch nach 30 Vollbremsungen aus einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h heraus verschwinden würde, weil dann die Scheibenbremsen durch die Reibung warm werden und sich die Oberflächen einander angleichen (er hätte das für mich übernommen, aber ich wollte das Scorpion gleich wieder mitnehmen). Meine Vermeidungstaktik war also genau kontraproduktiv. Er wunderte sich aber darüber, dass die Scheiben von Shimano sind und die greifenden Zangen von einem anderen Hersteller. Gewöhnlich nimmt man immer die Komponenten vom gleichen Hersteller, damit alles optimal zusammen passt.

Er überzeugte mich davon, das Liegedreirad größer für meine Beinlänge einzustellen, weil es aus seiner Sicht zu kurz eingestellt war. Das könne mittelfristig auf die Kniegelenke gehen und verursache dann Beschwerden. Ich tat mich ein wenig schwer mit der Entscheidung, denn das hieße wiederum das Liegedreirad für einige Tage dort zu lassen, weil die Bremszüge und auch die Kette dafür verlängert werden mussten. Allerdings vertraute ich auf seine fachliche Kompetenz, da ich weiß, dass einer seiner Schwerpunkte im Laden die genaue Ausmessung der Fahrradfahrerin ist, um den optimal proportionierten Rahmen, Sattel und Lenker beim Aufrechtrad zu finden. Sein geübtes Auge hatte gleich erkannt, dass sich mein Körper dem “Scorpion fs” zu stark anpassen musste.

 

So findest du das richtige Maß auf deinem Liegerad

Stelle deinen Fuß mit der Ferse auf die Pedale in der langen Stellung. Das Knie sollte nun ganz durchgestreckt sein. Beim normalen Pedalieren steht der Fuß natürlich mit dem Ballen auf der Pedale und somit hat das Bein eine leichte Beugung während des Fahrens. Im zweiten Schritt schaust du welchen Winkel dein Knie beim Pedalieren bildet, bei normaler Fußstellung (Ballen auf dem Pedal). Es sollte einen annähernd 90° Winkel ergeben. Achte darauf, dass du mit deinem Hintern in der richtigen Position sitzt, sonst bekommst du kein gutes Ergebnis.

Hier siehst du die neue Einstellung. Das gebeugte Bein ist ein wenig spitzer als 90°, aber das ist noch in Ordnung, während das gestreckte Bein einen dezenten Winkel bildet. Nach kurzer Eingewöhnung fühlte sich das Fahren mit der veränderten Beinstellung sehr gut an. Paul hatte vorher immer an seinen Klickschuhen herumgebastelt, da er dachte, seine Fußstellung sei falsch. Nach der “Beinverlängerung” waren seine Knieschmerzen sofort verschwunden.

Da wir schon mal in Hameln waren, nutzten wir das tolle Wetter für einen Ausflug an der Weser. Im folgenden Video habe ich die Fahrt für dich festgehalten und wünsche dir viel Vergnügen beim Anschauen!
 

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ridingªscorpion - 29. April 2013 Reply

Ja, da ist in der Tat was dran. Bei mir war es auch mal viel zu nah eingestellt, inzwischen geht es echt besser und diese “Fersen/Knie”-Anleitung ist schon ein guter Richtwert.

Viel Spaß auch weiterhin auf euren Wegen durch die Welt! 🙂

Familienzuwachs beim Liegedreirad - Maria Jeanne Dompierre | Maria Jeanne Dompierre - 21. Dezember 2013 Reply

[…] Beläge haben sich nicht wie erwartet in die markenfremde Zangen eingefügt. Das Problem habe ich in diesem Beitrag […]

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