Am Samstag hatte ich Lust auf einen Ausflug zum Steinhuder Meer und vertraute auf die Wettervorhersage, die versprach, dass es erst abends regnen und bis dahin der Wind mäßig stark sein würde. Voller Optimismus packte ich mein “Scorpion fs” plus Hundeanhänger ins Auto ein und fuhr los, um mich etwas außerhalb von Steinhude mit Tobias zu treffen, der den Blog “Riding-a-Scorpion” schreibt. Da Paul auf Reisen ist, hatte ich die nötigen Handgriffe geübt, die ich zum sicheren Verstauen des Liegedreirads brauche (nicht nur zum Schutz des Liegedreirads, sondern gerade auch für den Autolack….Paul war sich bis zum Schluss nicht so sicher, ob er bei dieser Vorstellung entspannen kann).
Selbst ist die Frau…. aber muss das immer sein?
Als ich Tobias traf, durfte ich mich mal wieder daran erinnern, dass Frau nicht immer beweisen muss, dass sie alles selbst bewältigen kann. Er war schnell mit dem Aufbau seines Scorpion fertig und kam rüber zu meinem Auto, um mit mir gemeinsam das Liegedreirad aus dem Kofferraum zu heben. Er bot mir beharrlich seine Unterstützung an bis mir auffiel, dass ich doch sein freundliches Angebot annehmen könnte, anstatt immer wieder zu versichern, dass ich es auch alleine hinbekäme.
Als wir losfuhren, türmten sich schwarze Wolken am Himmel auf und der Wind peitschte uns drohend ins Gesicht. Wir warteten den einsetzenden Regenguss unter einem überdachten Hauseingang ab (Ich: “Meinst du, wir können uns so einfach vor jemandes Haustüre stellen, das Grundstück ist doch auch privat…” Tobias: “Mach dir keine Gedanken, ich übernehme die volle Verantwortung!”) und hatten Zeit, uns angeregt zu unterhalten. Als wir weiterfuhren, dachte ich wie angenehm es war, dass Tobias mich durch die Straßen zum Steinhuder Meer lotste, er kannte sich offensichtlich gut aus. Als die Regenfront vorübergezogen war, brach der Himmel auf und wir wurden mit Sonnenschein verwöhnt.
Die Rundfahrt durch das idyllisches Naturschutzgebiet war wunderschön, Emilia konnte viel neben dem Liegedreirad herlaufen und während der Pausen schleppte sie große Äste an. In Tobias fand sie einen begeisterten Spielkameraden, der ihre Stöcke immer wieder warf. An diesem Nachmittag lernte ich was Geocaching ist und warum das großen Spaß machen kann und lauschte gespannt einigen Abenteuern beim Erkunden verlassener Kriegsbunker und Hotels.
Wie schön, wenn ein Mann mit anpackt
Bei unserer Rückkehr zum Auto fand ich es schon ganz natürlich, Tobias gerne angebotene Hilfe beim Einladen des Liegedreirads anzunehmen und außerdem zeigte er mir auch noch, dass ich meine Schnellspanner am Sitz nicht bis zum Abbrechen festdrehen muss, damit der Sitz hält. Staunend verglichen wir die Ausstattungen unserer beiden Scorpion fs, die nur drei Jahre Altersunterschied haben und in dieser Zeit doch in einigen Details von HP Velotechnik verfeinert wurden.